2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Engagiert: Marian Hanke, Geschäftsführer von Stahl Finow, legt sich für den Verein gern ins Zeug, zum Beispiel als Organisator wie hier beim Finow-Cup.  ©MOZ
Engagiert: Marian Hanke, Geschäftsführer von Stahl Finow, legt sich für den Verein gern ins Zeug, zum Beispiel als Organisator wie hier beim Finow-Cup. ©MOZ

Stahl Finow wechselt in den Kampf-Modus

Streitthema neues Sportkonzept: Die Stadt will nur noch die Waldsportanlage betreiben. Der Verein wehrt sich.

Verlinkte Inhalte

Das neue Sportkonzept für Eberswalde bleibt ein Streitthema. Die Stadt will in Finow zukünftig nur noch die Waldsportanlage betreiben und in sie investieren. Der 1. FV Stahl Finow findet das falsch - und will sich mit seinem Platz am Wasserturm noch nicht geschlagen geben.

"Wir werden das Feld nicht kampflos preisgeben", sagt Marian Hanke, der Geschäftsführer von Stahl Finow. Auf diese Marschroute hat sich der Verein auf seiner jüngsten Vorstandssitzung verständigt. Geplant sind nun verschiedene Aktionen. Die Unterschriftensammlung zum Erhalt des Sportplatzes am Wasserturm, die einige Vereinsmitglieder bereits vor Wochen ohne Segen des Vorstands gestartet hatten, hat die Vereinsspitze nun legitimiert. Zudem hat der Klub alle Regierungsfraktionen der Stadt zu Gesprächen eingeladen. Diese sollen in den nächsten Tagen direkt auf der Anlage am Wasserturms erfolgen. Dabei wollen die Verantwortlichen von Stahl Finow ein eigenes Sportkonzept präsentieren. Außerdem will der Verein die Beschlussvorlage des Sportentwicklungsplans der Stadt, das Anfang Juli erstmals öffentlich vorgestellt wurde, in seiner jetzigen Form verhindern. Deshalb hat man sich bereits für die nächste Sitzung des Sportausschusses am 3. September, bei dem das Konzept Thema sein wird, angemeldet.

Grund für die Aufregung bei Stahl Finow ist Folgendes: Ausgehend von der jetzigen Fassung des Konzepts, das Teil der Strategie Eberswalde 2030 ist, plant die Stadtverwaltung im Ortsteil Finow perspektivisch nur noch eine Sportstätte zu betreiben und entsprechend zu investieren. Favorisiert wird dabei die Waldsportanlage. Ein Hauptgrund: Es besteht dort neben der Vereinssport-Nutzung durch den Eberswalder SC auch eine Schulsport-Nutzung durch die Grundschule Finow und die Grundschule Schwärzesee im Brandenburgischen Viertel. Und die Absicherung des Schulsports habe laut Verwaltung oberste Priorität. Auf dem Platz am Wasserturm findet im Moment hingegen kein Schulsport statt, was auch an der fehlenden Leichtathletikanlage liegt. Ein weiterer Standortvorteil der Waldsportanlage ist laut Konzept die zentralere Lage. Sie gilt als besser erreichbar.

Deshalb will die Stadt ihr Geld künftig lieber hier investieren als auf dem Sportplatz am Wasserturm. Der Wunsch der Verwaltung ist es, dass der 1. FV Stahl Finow seine Anlage, die er bereits seit 1997 pachtet, zukünftig komplett übernimmt und selbst unterhält. Fördergeld-Zahlungen soll es zwar weiterhin geben, aber keine großen Investitionen (siehe Interview unten).

Bei Stahl Finow sieht man den Standortnachteil seiner traditionsreichen Anlage nicht. "Das Konzept hat viele Fehler", meint Geschäftsführer Hanke. Er zweifelt an, ob jemals eine richtige Begutachtung des Sportplatzes am Wasserturm stattgefunden habe. "Man könnte auch bei uns investieren", so Hanke. Er verstehe zudem nicht, warum die Stadt für den Schulsport in Finow nicht die neu gebaute kreiseigene Sportanlage des Finower Gymnasiums mitnutzen könne. Umgekehrt ginge das doch auch, so Hanke, im Lesch-Stadion. Hier nutze das Humboldt-Gymnasium für den Schulsport die Stadt-Anlage. Die Tatsache, dass die Stadt nun trotzdem Millionen in die Waldsportanlage investieren wolle, stößt bei Hanke und dem Verein auf Unverständnis.

Um die teils marode Waldsportanlage auf Vordermann zu bringen, sollen laut Konzept Investitionen (u. a. für Sportfunktionsgebäude und Kunstrasenplatz) in Höhe von 2,5 Millionen Euro getätigt werden. Die Ausstattung der Anlage am Wasserturm mit Leichtathletikbahn und Sportgebäude würde sich auf 1,1 Millionen Euro belaufen, heißt es.

Fest steht: Noch ist beim Sportkonzept, das neben der Waldsportanlage zudem das Westend-Stadion und das Lesch-Stadion als Schulsport-Standorte in der Rangfolge vor dem Platz am Wasserturm sieht (siehe Grafik), nicht das letzte Wörtchen gesprochen. Nächste Station ist die besagte Sitzung im Sportausschuss am 3. September.

Erst, wenn eine Endfassung steht, kann der Beschluss erfolgen. Am Ende entscheiden die Stadtverordneten über das Sportkonzept.

Aufrufe: 023.7.2015, 07:37 Uhr
MOZ.de / Christian HeinigAutor