2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
F: Eibner
F: Eibner

SSV Ulm gastiert beim Letzten Germania Friedrichstal

Keinen Fußball für Feinschmecker, eher einen derben Brotzeitkick erwartet Trainer Stephan Baierl von der Auswärtspartie des SSV Ulm 1846 Fußball gegen das Tabellenschlusslicht Germania Friedrichstal.

Badisch-Schwäbisches Festtagsmenü? Wohl nicht, wenn Fußball-Oberligist SSV Ulm 1846 am Sonntag ab 15 Uhr bei Germania Friedrichstal gastiert. Die nach zuletzt drei Siegen - der Pokalerfolg in Kißlegg mitgerechnet - erarbeitete gute Ausgangslage soll im Auswärtsspiel beim Tabellenletzten mit einem Sieg fortgesetzt werden. "Wir müssen drei Punkte mitnehmen", so lautet die klare Ansage des Trainers Stephan Baierl.

Neben der ansteigenden Formkurve sorgt auch die schwindende Personalnot für ein Stimmungshoch in der Friedrichsau. "Wir haben wieder mehr Optionen als in den vergangenen Wochen", sagt Baierl. Zwar meldeten sich die Abwehrleute Michael Passer und Kai Wagner sowie Angreifer Araujo Malheiro zu Beginn der Woche krank, doch Baierl rechnet fest mit ihrem Einsatz.

An Respekt vor dem Gegner mangelt es den Spatzen nicht. "Friedrichstal ist eine Truppe, die nie aufgibt", sagt Baierl. Die Mannschaft aus der nördlich von Karlsruhe gelegenen Gemeinde Stutensee sei nicht einfach zu spielen. "Es wird weniger auf spielerische Akzente, dafür auf den Kampf und die Einstellung ankommen", so erklärt der der Trainer der Spatzen. "Da müssen wir hundertprozentig bereit sein." Baierl erwartet vom Tabellenletzten einen bewusst destruktiven Spielstil - Mauerfußball.

Die Mannschaft von Trainer Michael Streichsbier rührt bekanntermaßen bevorzugt Beton an. Nach zehn Saisonspielen sind die Badener die einzige Mannschaft in der Oberliga ohne Erfolgserlebnis. Ihre Heimbilanz sieht düster aus: In vier Spielen nur ein Punkt. SSV-Trainer Baierl erwartet "eine ecklige Partie". Freilich waren die Spiele des SSV 46 - vor allem im Ausweichquartier Erbach - zuletzt ebenfalls keine Kost für die Freunde des feinen Fußballs. Doch zählen die Ulmer in der Fremde mit zehn Punkten aus vier Spielen zu den Spitzenmannschaften der Liga. Drei Siege in Oberachern, Hollenbach und Pfullendorf - nur beim 2:2 in Villingen gab es keine optimale Punkteausbeute.

Für Sonntag macht Baierl den SSV-Anhängern wenig Lust auf Leckereien. "Das wird bestimmt kein Fußball für Feinschmecker", sagt der Trainer. "Ich erwarte eine derbe Brotzeit." Oberliga-Eintopf! Wer spuckt wem in die Suppe? Im vergangenen Jahr konnte sich der SSV bei dem seinerzeit widerborstigen Aufsteiger knapp 1:0 durchsetzen. Baierls Rezept gegen das Schlusslicht: Langsam weichkochen, mit viel Geduld, bis der Gegner gar ist. Dann ordentlich Pfeffer geben! Der SSV-Trainer baut besonders auf die Standards. Das geflegte Angriffsspiel ist auf dem engen und holprigen Platz nur schwer möglich.

Die Spatzen machen Musik

Drängt es die Ulmer Oberliga-Kicker in die Musik-Charts? Es sieht zumindest so aus, denn die SSV-Fußballer haben ernsthaft vor, unter die Sänger zu gehen. Mit großer Vorfreude ziehen einige Spieler am heutigen Freitag in ein professionelles Tonstudio nach Pfaffenhofen ein. Die vermeintlichen Gesangstalente planen, eine CD aufnehmen. Ein glühender Anhänger der Spatzen hat eigens ein Stück komponiert, das künftig als Stimmungslied bei den Heimspielen im Donaustadion erklingen soll. In dem internen Mannschaftskontest haben sich Alper Baceci, Holger Betz, David Braig, Florian Krebs, Antonio Pangallo und Trainer Stephan Baierl als besonders stimmgewaltig profiliert. Der Rhythmus und der textliche Inhalt des Spatzengeträllers - streng geheim.

Aufrufe: 09.10.2015, 08:24 Uhr
WINFRIED VOGLER | SWPAutor