SSV Jahn bläst in Köln zur Aufholjagd

Die 40-Punkte-Marke, die den Klassenerhalt zum Saisonende eventuell garantiert, ist für den neuen Jahn-Trainer das Fernziel, im Vordergrund steht für ihn erst einmal ,,der Weg der kleinen Schritte. Den müsse man weiter verfolgen", sagt der Coach vor dem letzten Spiel in der Hinrunde. Es gelte den Abstand zu verkürzen zu den Mannschaften, die knapp über dem Strich stehen, ist für den 42-Jährigen das vorrangige Sinnen und Trachten. Für sein Team sind das zunächst arg kleine, quasi ,,Mäuseschritte", denn auch bei einem Dreier kann es die Rote Laterne noch nicht weiterreichen. Aber ein Sieg würde durchaus der Jahn-Hoffnung Nahrung geben, noch vor der Winterpause peu á peu die Punkte sammeln zu können, die zum Verlassen der Schmerzzone der Tabelle nötig sind. Das wäre die positive Perspektive. Aktuell stehen die Rot-Weißen jedoch auf dem letzten Platz - und von dort wegzukommen, das ist bekanntermaßen schwer.

Nur ein Sieg auf fremdem Rasen

Vor allem deshalb schon, weil von den vier restlichen Spielen in diesem Kalenderjahr drei in der Fremde sind. Und dort tendierten die Gewinnchancen der Regensburger Profikicker bislang fast gegen Null. In acht von neun Spielen auf fremden Rasen hat das Pendel mit boshafter Regelmäßigkeit gegen den Jahn ausgeschlagen. Zur Erinnerung: Der bisher einzige Auswärtssieg in dieser Saison gelang mit 2:1 gegen den VfB Stuttgart II. Das war fast auf den Tag genau vor drei Monaten am 27. August. Lang, lang ist's also her. Im ersten Spiel unter der Regie von Brand hat das Jahn-Team trotz der 0:1-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld spielerisch einen Schritt nach vorne gemacht. Das Mannschaftsgefüge wirkte jedenfalls relativ stabil. ,,Wenn Benedikt Schmid seine dicke Chance zum Ausgleich genutzt hätte, dann wäre die Grundstimmung jetzt anders", ist sich der Fußballlehrer sicher. Doch wolle er den Konjunktiv nicht über Gebühr strapazieren, sagt Brand. Der letzte Auftritt ist Vergangenheit.

Gegner baut auf Geschlossenheit

Klassenneuling Fortuna Köln, gegen den der Jahn noch nie ein Pflichtspiel bestritt, mache es mit mannschaftlicher Geschlossenheit vor wie man in dieser Liga existiert, zeigt der Jahn-Coach ziemlichen Respekt vor dem Tabellen-13.. ,,Ich will die Kölner aber nicht stärker machen als sie sind", sagt Brand einschränkend. Mit welcher Mannschaft er in deren Südstadion er im Detail antreten will, steht im Detail noch nicht fest. Auch zwei Wochen nach seinem Amtsantritt befinde er sich bei seinem Team noch in der Kennenlernen-Phase, so der Coach. Das Bild sei zwar schärfer, die Konturen schon besser geworden, meint Brand, aber noch gelte es für ihn herauszufinden, welche Position für den Einzelnen die beste sei. ,,Denn viele haben bislang schon auf vielen Positionen gespielt." Feststeht, dass sich von den drei Rekonvaleszenten, Sebastian Nachreiner, Noah Michel und Romas Dressler, noch keiner zurückgemeldet hat. Apropos Dressler. ,,Von ihm habe ich zwar im Verein schon gehört, bisher aber selbst noch nicht gesehen", sagt der Coach über den verletzten Angreifer. Auf der Ausfallliste stehen außerdem weiter Patrick Lienhard (Schultereckgelenksprengung) und Azur Velagic (Leistenprobleme).

Fraglich ist derweil der Einsatz von Gregory Lorenzi. Den französischen Innenverteidiger plagt eine Muskelverhärtung im Oberschenkel, die ihn zu einer Trainingspause zwang. Fällt Lorenzi aus, rückt wohl Gino Windmüller in die Innenverteidigung neben Markus Palionis ein. Ansonsten dürfte sich die Mannschaftsaufstellung des Jahn im Vergleich zur letzten Partie gegen Bielefeld nicht groß verändern, wenngleich der wiedergenesene Thomas Kurz und Benedikt Schmid optional durchaus Alternativen für die Startelf sind.