2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligabericht
Die Regensburger bejubeln den Siegtreffer. Foto: Nickl
Die Regensburger bejubeln den Siegtreffer. Foto: Nickl

SSV Jahn bejubelt ersehnten Sieg

Gegen den FSV Frankfurt drehen die Regensburger einen 0:1-Rückstand und feiern den ersten Dreier im Fußballjahr 2017.

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Mit einem 2:1 (1:1)-Erfolg gegen den FSV Frankfurt feiert der SSV Jahn Regensburg nach zuletzt drei Unentschieden in Folge den ersehnten ersten Sieg im Fußballjahr 2017 und springt damit auf den neunten Tabellenplatz in der 3. Liga. 4461 Zuschauer sehen dabei eine flotte Partie, die die Oberpfälzer nach einem 0:1-Rückstand noch drehen. Andy Geipl (42.) trifft nach dem Führungstreffer von Cagatay Kader (14.) vom Elfmeterpunkt, Frankfurts Christopher Schorch (68.) wird mit einem Eigentor zum Unglücksraben.

Jahn-Trainer Heiko Herrlich sah dabei zwei unterschiedliche Halbzeiten seiner Elf: Bis auf die Schlussphase des ersten Durchgangs war der Ex-Profi nicht recht zufrieden mit der Jahn-Darbietung vor der Pause. Da habe es seine Mannschaft nicht geschafft, Druck auf den Gegner auszuüben. In der zweiten Halbzeit habe sein Team ein anderes Gesicht gezeigt. „Da haben wir mutiger attackiert und nach vorne gespielt“, resümierte Herrlich. Der einzige Vorwurf sei, dass seine Truppe den Sack nicht früher zugemacht habe. Sein Trainerkollege, Frankfurts Coach Roland Vrabec, war entsprechend bedient nach dem neuerlichen Rückschlag. Seiner Mannschaft hätte man es angemerkt, dass sie verunsichert sei, selbst das Führungstor hätte keine Sicherheit gebracht ins FSV-Spiel. Der Sieg des Jahn ginge völlig in Ordnung.

Zwei Überraschungen in der Startelf

Beim Blick auf die Startelf hatte Jahn-Coach Herrlich vor dem Anpfiff zwei Überraschungen parat. Haris Hyseni und Uwe Hesse rückten für Kolja Pusch und Andre Luge ins Team. Jann George nahm nach abgesessener Gelbsperre erst einmal auf der Bank Platz. Hyseni und Hesse hätten sich ihren Einsatz von Beginn an durch ihre Leistung in Halle verdient – und das Vertrauen gerechtfertigt, erklärte Herrlich.
Statt dem zuletzt meistens präferierten 4-2-3-1-System, versuchte die Herrlich-Elf Frankfurt mit einem zweiten Angreifer in einem 4-4-2 zu knacken. „Wir haben mehrere taktische Möglichkeiten“, betonte Herrlich, der generell eher ein Freund davon sei, mit zwei Stürmern zu agieren – was in der vergangenen Saison in der Regionalliga auch öfter der Fall gewesen sei.


Deutlich mehr Druck, endlich mal zu punkten, lastete aber vor dem Anpfiff auf den Gästen. Denn die Hessen hatten lediglich eines der letzten neun Spiele gewinnen können und waren dadurch auf Platz 14 abgestürzt. Herrlich hatte seine Mannschaft vor der Partie noch gewarnt vor dem FSV, der gefährlich sei „wie ein angeschlagener Boxer“.
Der Ex-Profi sah ein von Beginn an munter nach vorne spielendes Regensburger Team. Marco Grüttner erkämpfte sich den Ball im FSV-Strafraum und bediente Erik Thommy, der nach Meinung der Regensburger regelwidrig gestoppt wurde. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Eric Müller blieb stumm (7.). „Da habe ich einen klaren Elfmeter für uns gesehen“, kritisierte Herrlich nach der Partie. Sein Team hätte dem Spiel da gleich eine Richtung geben können. „Dann haben wir es aus der Hand gegeben“, monierte Herrlich.
Dafür gaben die Frankfurter dem Jahn dann eine Lehrstunde in Sachen Effizienz. Mit ihrer ersten nennenswerten Chancen markierte der FSV den Führungstreffer. Kapitän Patrick Ochs, der für Frankfurt, Hoffenheim und Wolfsburg jahrelang in der Bundesliga spielte, flankte mustergültig auf Cagatay Kader, der zum 1:0 einköpfte (14.). Nach dem frühen Gegentreffer mühten sich die Oberpfälzer, wieder ins Spiel zu finden. Uwe Hesse setzte einen ersten Warnschuss ab, der aber knapp am Tor von FSV-Keeper Sören Pirson vorbeistrich (20.).
Ihren Anhängern kredenzten die Regensburger dann eine knackige Schlussphase des ersten Durchgangs. Der einmal mehr sehr agile Oliver Hein wurde im Strafraum umgerissen, Andy Geipl verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum umjubelten Ausgleich (42.). Marco Grüttner hatte sogar noch den Führungstreffer auf dem Fuß, fand aber gleich zwei Mal im starken Pirson seinen Meister (45.).

Regensburger Offensiv-Express

Der Jahn nahm den Schwung gleich in die zweite Halbzeit mit. Nach starker Vorarbeit von Erik Thommy köpfte Hyseni den Ball an den Pfosten (55.). Die Regensburger drückten auf den Führungstreffer. Hesse bediente Grüttner, doch der mit bis dato neun Treffern erfolgreichste SSV-Angreifer, brachte den Ball nicht im Tor unter (57.).
Jahn-Coach Herrlich brachte mit Jann George für Hesse einen frischen Offensivmann für die letzte halbe Stunde. Der Regensburger Offensiv-Express nahm weiter Fahrt auf. Nachdem Thommy an Pirson scheiterte, drückte Hyseni den Ball über die Linie, doch Schiedsrichter Müller entschied auf Abseits (63.).
Dann startete George auf der rechten Außenbahn durch, flankte nach innen und der Frankfurter Unglücksrabe Christopher Schorch grätschte den Ball ins eigene Tor (68.). Auf Seiten der Frankfurter, die bis dahin recht blass blieben, setzte der eingewechselte Smail Morabit mal wieder einen Warnschuss ab. Doch der FSV-Angreifer bugsierte das Leder weit über den Kasten von SSV-Keeper Philipp Pentke (74.). Der Jahn antwortete prompt mit der nächsten Torchance – aber Hyseni zielte aus aussichtsreicher Position daneben (75.).
In der Schlussphase brachten die Regensburger die Führung locker über die Zeit und feierten danach gemeinsam mit ihren Fans den neunten Saisonsieg.

Aufrufe: 018.2.2017, 17:38 Uhr
Felix KronawitterAutor