2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Am Ziel angekommen: der SSV Jahn 1889 ist deutscher Futsal-Meister 2017. F: Würthele
Am Ziel angekommen: der SSV Jahn 1889 ist deutscher Futsal-Meister 2017. F: Würthele

Der SSV Jahn ist deutscher Meister

Mit einem 7:4 krönen die Regensburger eine Erfolgsgeschichte und küren sich mit Vierfach-Torschütze Halison zur Nummer eins.

Der deutsche Futsalmeister heißt SSV Jahn 1889 Regensburg. Vor offiziell 806 Zuschauern in der Stadthalle Zwickau gewannen die Oberpfälzer, die sich erst vor zwei Jahren gründeten, auch ihr 21. Saisonspiel und besiegten Gastgeber VfL 05 Hohenstein-Ernstthal mit 7:4 (3:1).

Das Halbfinale gegen Hamburg war packend und eine Aufholjagd gewesen, die nicht jedes Mal so funktioniert. Im Kreis vor dem von Sport1 übertragenen Finale sprach Spielertrainer Lucas Kruel beschwörend auf jeden einzelnen seiner Spieler ein. Bundestrainer Marcel Loosveld hatte vor der Partie beim Tipp das bessere Ende noch Hohenstein-Ernstthal zugesprochen. Die Regensburger, unterstützt vom Juniors-Team, einem Fanbus und brasilianischen Fans samt Sambatrommeln aus München, begannen vorsichtig, ja sogar nervös bei den Sachsen, die als nordostdeutscher Meister zum fünften Mal in Folge unter den Top acht und das erste Mal im Finale standen.

Doch spätestens mit dem 1:0 von Luis „Alemao“ Gustavo durch die Beine des VfL-Keepers Kamil Dworzecki nach 3:33 Minuten bekam der SSV Jahn 1889 die Sache in den Griff. Wie immer spielten die Regensburger mit einigen Wechseln (Florian Fromholzer und Andre Perez) mit dem Stamm-Quartett Kruel, Alemao, Halison Goncalves und Marquinhos vor Torwart Raul fast durch, während sich bei den Gastgebern ein deutscher und ein ukrainisch-polnischer Block abwechselten.

Das 2:0 war ein Traumtor. Nach einem weiten Ball von Raul überlupfte Alemao den gegnerischen Torwart, eilte dem Ball hinterher und drückte ihn über die Linie (11:09). Zwei Tore Vorsprung aber bedeuten im Futsal wenig, zumal Jurri Melnyk nach 17:27 das Anschlusstor für Hohenstein-Ernstthal gelang. Doch Halison war 55 Sekunden später die Ruhe selbst vor Dworzecki und schob zum 3:1 ein. „Das ist ein sehr spannnedes Spiel. Man sieht den Unterschied der Systeme sehr gut“, analysierte Loosveld zur Pause. „Wenn ich Hohensteins Trainer wäre, würde ich mit so vielen Spielern Vollpressing spielen“, sagte der Niederländer und setzte wieder auf eine Entscheidung „in den letzten fünf Minuten“.

Nach 31 Sekunden des zweiten Durchgangs machte es Piotr Papierowski mit dem zweiten Treffer auch gleich wieder offen. Keine Minute später verfehlte Melnyk im Zusammenspiel der Torschützen noch, doch schon nach 21:43 Minuten traf Levgen Smolovyk zum 3:3 – und weg war der Regensburger Vorsprung. Jetzt nahm das Spiel Fahrt auf: In 89 Sekunden holte sich der SSV Jahn 1889 nämlich den Zwei-Tore-Vorsprung zurück. Marquinhos nach einer Eins-gegen-eins-Situation (23:22) und Halison als Nutznießer eines Zusammenpralls von Hohensteins Torwart Dworzecki mit Marc Benduhn (23:51) holten den Vorteil wieder zurück.

Und als Alemaos Freistoß den Weg zu Halison fand, der den Ball zu seinem dritten Treffer nur noch über die Linie drücken musste, schien alles entschieden. Hohenstein konnte nur noch der fliegende Torwart helfen. Die Sachsen versuchten es, kamen abr nicht so zum Zug, wie es den Regensburgern im Halbfinale gegen Hamburg gelungen war, als sie mit diesem Mittel noch ein 3:5 ausglichen. Stattdessen legte Halison sogar das 7:3 ins leere Tor drauf (38:49). Christopher Wittigs 4:7 war nur noch Makulatur (39:23).

Aufrufe: 030.4.2017, 21:05 Uhr
C. Wotruba / F. WürtheleAutor