2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Johannes Scherm (Mitte) und Thomas Schneider (rechts) waren die Torschützen beim Derbysieg der Wasserwerk-Elf gegen den FC Amberg. Bild: Nachtigall
Johannes Scherm (Mitte) und Thomas Schneider (rechts) waren die Torschützen beim Derbysieg der Wasserwerk-Elf gegen den FC Amberg. Bild: Nachtigall

Wichtiger Sieg gegen den Oberpfalzrivalen

SpVgg SV Weiden siegte mit 2:0 (0:0) über den FC Amberg +++ Rote Karten für Kennedy und Wendl +++ Fischer verschoss Elfer

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Die SpVgg SV Weiden hat es geschafft. Im Oberpfalz-Derby siegte die Mannschaft von Trainer Franz Koller mit 2:0 (0:0) über den FC Amberg. Die fast 900 Zuschauer erlebten im Weidener Spardabank Stadion eine kampfbetonte Partie, die alles zu bieten hatte. Zwei rote Karten, einmal für Scott Kennedy (56.) und dann für Andreas Wendl (76.), zwei herrliche Treffer der Weidener Thomas Schneider (57.) und Johannes Scherm (61.), sowie ein verschossener Foulelfmeter durch den Amberger Jan Fischer (76.) – an "Aufregern" war in diesem Derby viel geboten.

„Wir sind nun das vierte Spiel in Serie ungeschlagen und freuen uns über unseren Derby-Sieg, mehr ist es aber nicht und wir müssen nach vorne schauen, um uns von unten freizuschwimmen“, betonte Weidens Trainer Franz Koller. Sein Kollege Lutz Ernemann: „Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen und hätten bereits in der ersten Hälfte den Sack zumachen müssen. Dann kam es zur Fehlentscheidung des Schiedsrichters, die die rote Karte für Kennedy nach sich zog und so fiel das 1:0 durch Schneider“. Trotzdem hoffen die Amberger Vertreter, dass es am Ende für Weiden reicht. „Wir Amberger reisen nun mal lieber nach Weiden als nach Aschaffenburg“.

Es war ein echtes Derby, das kampfbetont und intensiv von beiden Seiten ab der ersten Minute präsentiert wurde. Amberg hätte sehr früh alles klarmachen müssen. Denn Michael Dietl passte in den Strafraum auf Fischer und dieser verstolperte zwar, doch sein Ball landete auf der Latte und sprang davon vor die Füße von Yannik Haller, der aber nur das Außennetz traf (12.). Zwei Ecken von Schneider (14./15.) führten dagegen für Weiden zu keinem Führungstreffer. Einmal verpasste Hegenbart nur knapp und danach flogen Benjamin Werner und Andreas Wendl per Kopf am Ball vorbei.

„Wir haben so manche Chance der Amberger mustergültig vorbereitet, weil wir einfach jede Situation auf dem unruhigen Boden spielerisch lösen wollten“, so Koller. So geschehen als Scherm und Florian Reich einen Angriff schön auflösen wollten, am Ende dann Michael Busch frei abziehen konnte und Dominik Forster gerade noch retten konnte (29.). Trotz weiterer guter Chancen, vorallem für Amberg, blieb es beim 0:0 zur Halbzeit. Zwei Mal stand zuvor SpVgg-SV-Schlussmann Dominik Forster im Blickpunkt. Zunächst scheiterte Christian Knorr am Keeper (36.), nur zwei Minuten später konnte er dann einen Blackout von Forster, der ihm das Leder beim Versuch nach vorne zu schlagen, direkt vor die Füße spielte, nicht in Zählbares umsetzen und jagte die Kugel übers schwarz-blaue Gehäuse. Weidens Coach fand beim Pausentee deutliche Worte und appellierte, dass die Bälle auch einfach mal weggehauen werden und man ganz im Team aufgehen solle. Dies gelang den Weidener danach immer mehr. Trotzdem wurden beide Teams daran gehindert, wieder das Spiel zu beginnen, denn sogenannte Amberger Fans brannten Nebelkerzen ab und wurden von den Ordnern, sowie dem ersten Vorsitzenden Kurt Haas, sogleich zum Ausgang und zur Polizei gebracht.

Nach dieser Aufregung kam es bald auf beiden Seiten zu guten Chancen. Einmal durch Schneider, der aus 16 Metern den Pfosten traf, der Abpraller dann, den Werner zu nutzen versuchte, in den Armen von Keeper Matthias Götz (50.) landete. Drei Minuten später scheiterte Christian Knorr, dessen Schuss gerade noch von Andreas Wendl von der Linie geholt werden konnte (53.).

„Eine klare Fehlentscheidung und die Rote Karte für Kennedy führten dann zum Führungstreffer der Weidener“, so ein enttäuschter Ernemann. Sein Kollege Koller sah dies nicht so und meinte, er wäre schon ein Foul gewesen, "ich war näher dran und habe es gesehen". „Den Freistoß hat Schneider dann herrlich verwandelt, danach hat uns natürlich die Unterzahl der Amberger recht zugesagt“, so Koller zum 1:0 (57.). Nur vier Minuten später dann ein 35-Meter-Zuckerpass des überragenden Schneider auf den Kopf von Werner, dieser verlängerte im Strafraum clever per Kopf auf den freistehenden Scherm, der das 2:0-Endergebnis herstellte (61.).

Amberg erhöhte in der Folgezeit den Druck und brachte Sven Seitz als weiteren Stürmer. Dieser zog dann auch alleine durch und Andreas Wendl konnte den davoneilenden Akteur im Strafraum nur noch per Foul am Einschuß hindern und sah dafür ebenfall die Rote Karte (76.). Ein herber Verlust für die noch ausstehenden wichtigen Spiele der Weidener. Den fälligen Foulelfmeter setzte Fischer links am Kasten vorbei und so nutzten die Gäste die Chance zum wichtigen Anschlusstreffer nicht. Das beste Geburtstagsgeschenk machte sich dann Keeper Dominik Forster selbst, er wurde an diesem Tag 28 Jahre alt, als er einen tollen Ball von Busch gerade noch aus der rechten oberen Ecke herauskratzte (87.). Weiden überstand die letzten sechs Minuten noch unbeschadet und als der Schlußpfiff ertönte, jubelte die schwarz-blaue Anhängerschaft, denn es gelang nun, auf Platz 12 zu springen. Die SpVgg ist allerdings noch lange nicht gerettet und bereits am Samstag muss man zu Hause gegen den Favoriten Aschaffenburg mindestens einen Punkt holen. Mit dem schwer erkämpften Sieg gegen Amberg wurde aber ein Anfang gemacht und die Gefahrenzone endlich verlassen.

Aufrufe: 025.4.2017, 23:38 Uhr
Dagmar NachtigallAutor