2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Hinter dem Einsatz von Stefan Meisel (l.) gegen Neumarkt steht noch ein Fragezeichen. F: Nachtigall
Hinter dem Einsatz von Stefan Meisel (l.) gegen Neumarkt steht noch ein Fragezeichen. F: Nachtigall

SpVgg SV erwartet "ungemein motivierten" ASV

Weidener Bayernliga-Team bestreitet am Mittwoch um 19 Uhr Nachholspiel gegen Neumarkt +++ Gäste wollen letzten Strohhalm im Kampf um den Klassenerhalt ergreifen

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Der Saisonendspurt für die Bayernliga-Fußballer der SpVgg SV Weiden ist eingeläutet. Und er hat es nochmals so richtig in sich. Zwei Englische Wochen hintereinander warten auf die Mannschaft von Trainer Christian Stadler. Der Auftakt dazu geht am Mittwoch um 19 Uhr mit dem Nachholspiel im Sparda-Bank-Stadion gegen den ASV Neumarkt über die Bühne.

Neumarkt, FSV Erlangen-Bruck, ASV Cham (Toto-Pokal am 30. April um 18.15 Uhr in Cham) und SpVgg Selbitz sind die Gegner der Weidener in den nächsten 14 Tagen. „Das wird nochmals richtig anstrengend“, weiß der SpVgg SV-Trainer, der die bislang hervorragend verlaufende erste Saison nach dem Aufstieg anständig zu Ende spielen will. Allerdings hat er dabei immer die zweite Mannschaft im Hinterkopf, die die SpVgg SV-Verantwortlichen unbedingt in die Bezirksliga bringen wollen. „Wir werden auch weiterhin Spieler aus dem Kader der Ersten abstellen“, so dazu Stadler.

Schon alleine deshalb ist davon auszugehen, dass es im Oberpfalz-Derby gegen Neumarkt die ein oder andere personelle Veränderung geben könnte. Wobei Stadler durchaus bewusst ist, dass der ASV „ein Gegner ist, der nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf“. „Neumarkt kann sich durch einen Sieg bei uns die letzten Hoffnungen auf den Klassenerhalt wahren. Daher erwarte ich einen bis in die Haarspitzen motivierten Gegner“, so der Weidener Coach.

In der Tat eine vollkommen richtige Einschätzung: Die Neumarkter um Trainer Dominik Haußner stehen im Kampf um den Klassenerhalt auch in Weiden unter Zugzwang. 23 Punkte haben die ASV-Kicker derzeit auf ihrem Konto und somit bereits sechs Zähler Rückstand auf einen Relegationsplatz. Wollen sie den Anschluss an die Mitkonkurrenten aus Haibach, Erlangen-Bruck und Memmelsdorf wahren, dann zählt im Sparda-Bank-Stadion nur ein Sieg.

Den ersten kleinen Schritt zur Wahrung des letzten Funkens Hoffnung haben die ASV-Spieler am Samstag im Abstiegs-Duell gegen Erlangen-Bruck gemacht. Neumarkt siegte durch die Treffer von Tristan Watson (11.) und Mustafa Jasarevic (73.) mit 2:0 – der erste Erfolg des neuen Coaches Haußner, dessen Team zuvor vier Niederlagen in Folge und lediglich zwei Unentschieden nach der Winterpause vorzuweisen hatte. „Das war ein wichtiger Erfolg für den ASV, der dadurch sicherlich Selbstvertrauen getankt hat“, weiß Stadler.

Dabei brodelte es vor rund drei Wochen in Neumarkt gewaltig. Denn nach den durchaus zufriedenstellenden zwei Unentschieden zu Hause gegen Frohnlach und auswärts beim Würzburger FV (jeweils 2:2), folgte beim 1:3 gegen Erlenbach die Ernüchterung. Kein Wunder also, als es in der Pressekonferenz nach dem Spiel Kritik Richtung Spieler hagelte. Haußner und Teammanager Georg Laube nahmen kein Blatt mehr vor den Mund.

Ich setze mich zu Hause hin und tüftele stundenlang an der Taktik, doch was ich auch sage, es geht scheinbar zum rechten Ohr der Spieler hinein und zum linken wieder hinaus. Niemand war in der Lage, die zwei oder drei Aufgaben, die an sie gestellt waren, zu erfüllen.“ In Anwesenheit einiger Akteure wurde er auch laut und scharf: „Schon vor der roten Karte spielten wir ohne Herz und Mumm. Es wurden die Zweikämpfe nicht angenommen und es war auch kein Siegeswille zu erkennen.“

Laube setzte dann sogar noch eins drauf und bemängelte, dass die Spieler offensichtlich nicht begriffen, worum es geht: „Es ist keine Körperspannung zu sehen, die Spieler lassen sich sichtlich hängen. Das Ganze ist, wie bei der Unbeherrschtheit beim Platzverweis von Tristan Watson, auch eine Frage der Spielintelligenz“, schimpfte der Manager. Dicke Luft also in Neumarkt, die sich inzwischen aber wieder etwas gelegt hat.

Für Stadler Warnsignal genug, um seine Akteure vor allzu viel Überheblichkeit zu warnen: „Wir haben zuletzt nach einer starken Leistung den Tabellenzweiten TSV Aubstadt bezwungen. Jetzt kommt mit Neumarkt eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel zu uns, den wir keinesfalls unterschätzen dürfen“, so der Weidener Coach. Der schätzt den ASV nämlich als eine Mannschaft ein, die „weitaus stärker ist, als es die momentane Platzierung aussagt“, ein. „Sie spielen auf Konter. Daher müssen wir die richtige Balance zwischen Abwehr und Angriff finden“, gibt er als Marschroute aus.

Dazu steht Stadler nahezu seine Bestbesetzung zur Verfügung. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Angreifer Stefan Meisel, der wegen einer leichten Bänderverletzung zuletzt gegen Aubstadt noch geschont wurde. Ebenso unsicher ist, ob Johannes Kohl auflaufen kann. Er war zwar am Wochenende entscheidender Torschütze beim 1:0 der zweiten Mannschaft in Eschenbach, aber ihm bereitet seine Adduktoren-Verletzung erneut Probleme. Ansonsten sind bei der SpVgg SV, die das Hinspiel mit 4:1 gewonnen hatte, gegen Neumarkt – bis auf den noch gesperrten Andreas Wendl – alle Mann an Bord.

Aufrufe: 022.4.2014, 16:30 Uhr
Stephan LandgrafAutor