SpVgg Bayreuth: Verlieren verboten

Es dürfte ein schwerer Gang für das Team von Interims-Coach Marc Reinhardt werden. Schließlich tankten die Buchbacher durch ihren jüngsten 2:1-Erfolg beim FC Ingolstadt 04 II gehörig Selbstvertrauen und werden heute Abend wohl wieder mit lautstarker Unterstützung ihrer Anhänger rechnen dürfen. Zum Gastspiel bei der Bundesliga-Reserve fanden sich nicht weniger als 500 TSV-Fans ein, die mit einem Sonderzug angereist waren und für unglaubliche Stimmung, unter anderem mit einer Blasmusikkapelle, sorgten. „Wenn die Musik immer wieder spielt und die Fans richtig Stimmung machen, stärkt das natürlich das Wir-Gefühl unglaublich. Das brauchen wir jetzt gegen Bayreuth auch“, freute sich Buchbachs Trainer-Urgestein Anton Bobenstetter über den ersten Auswärtssieg seiner personell gebeutelten Truppe, die dadurch wieder den Kontakt zum unteren Mittelfeld herstellte. Wie gemeldet, fehlen den Oberbayern derzeit nicht weniger als sieben Akteure längerfristig.

Das Altstädter Trainerduo mit Reinhardt und Florian Wurster weiß, wie richtungsweisend das Treffen wird: „Buchbach wird nach dem Sieg in Ingolstadt nachlegen wollen, um sich aus der Abstiegszone zu befreien, wir wollen nach zwei Niederlagen wieder punkten, damit wir den Abstiegsplätzen nicht zu nahe kommen“, sagt Reinhardt, dessen psychologische Stärken in den letzten Tagen gefragt waren. „Wir müssen einfach an unsere Stärke glauben, auch wenn wir vielleicht in Rückstand geraten. Und natürlich werden wir wieder alles dafür tun, dass wir dieses Mal in Führung gehen. Wir haben in dieser Saison schon oft genug gesehen, dass die Mannschaft, die das 1:0 schießt, einen großen Vorteil hat.“ In den vergangenen beiden Partien waren das jeweils die SpVgg-Gegner.

Eines haben sich die Altstädter vorgenommen: Die Anfangsphase diesmal nicht zu verschlafen. Sowohl in Seligenporten, als auch gegen Burghausen gerieten sie in den ersten 15 Minuten ins Hintertreffen. „Wir haben die beiden letzten Partien noch einmal ausgiebig ausgewertet, viel mit den Spielern gesprochen“, sagt Reinhardt, „solche Fehler dürfen uns einfach nicht mehr passieren“. So kassierten die Altstädter gegen Burghausen gleich zwei Gegentreffer nach Einwürfen. „Wir haben uns in einigen Situationen viel zu naiv verhalten.“ Ob Reinhardt wieder mit einer Dreierkette in der Abwehr agieren wird, ließ er noch offen. Da das Experiment gegen Burghausen aber scheiterte, dürfte dieses Thema wohl vom Tisch sein.

Dass die Altstädter in Buchbach gewinnen können, haben sie in den zwei gemeinsamen Regionalliga-Jahren schon bewiesen: Am 15. November 2014 behielten sie durch Tore von Marius Strangl, Dominik Stolz und Stefan Kolb 3:0 die Oberhand, im Jahr darauf gab es nach Treffern von Dominik Schmitt und Florian Ascherl einen 2:1-Erfolg. Dabei ließ es Schmitt bereits nach 18 Sekunden im Buchbacher Kasten klingeln.

„Natürlich würden wir auch gerne dieses Mal dort gewinnen“, sagt Reinhardt, der vor den gefährlichen Standards warnt, die den Gastgeber auszeichnen. Und vor dem besten Torschützen Aleksandro Petrovic, der es, wie der erfolgreichste Altstädter Dominik Schmitt, bislang auf sechs Einschüsse bringt.

Auf zwei Akteure, die zuletzt zur Stammformation zählten, müssen Reinhardt und Wurster verzichten. Youngster Patrick Weimar zog sich gegen Burghausen eine Prellung zu, Steffen Jainta weist noch Trainingsrückstand auf. Ansonsten haben die Altstädter alle Mann an Bord.