Sportverein schenkt Essingen fünf Tore ein

"Der Sieg geht völlig in Ordnung, auch wenn er zu hoch ausfiel", analysierte Karl-Heinz Schüler, "das 0:1 nach einer Standardsituation war ärgerlich. Wir hatte die Möglichkeit zum Ausgleich, diesen aber nicht gemacht. Dann folgt nach einem Ballverlust von uns direkt nach Wiederanpfiff das 0:2. Danach wird es dann schwer", fuhr der Essinger Übungsleiter fort, dessen Elf personell gebeutelt in dieses vorentscheidende Duell um den Relegationsrang ging, das im Sportverein einen hochverdienten Sieger sah. "Wir haben mutig und aggressiv agiert, das wollte ich sehen", kommentierte ein sichtlich zufriedener Gianni Coveli die 90 Minuten, "der zweite Rang ist verdient. Wir hatten auf Essingen mal 14 Punkte Rückstand und sind jetzt acht vor ihnen, das muss man honorieren. Das Team hat spielerisch eine super Entwicklung genommen."

Die Gäste wirkten von Beginn an wacher und präsenter in den direkten Duellen, konnten aus den mehr gewonnenen Zweikämpfen zunächst kein Kapital schlagen. Beim 0:1 segelte eine Freistoßflanke von Chris Loser aus 40 Metern an Freund und Feind vorbei unhaltbar ins lange Eck (32.). Auf der Gegenseite verpasste Benjamin Schiele nach einer Flanke von Bastian Heidenfelder, der gute Ideen hatte und zu den Besten bei den Hausherren zählte, den Ausgleich (38.). Bei dieser wie auch anderen Szenen agierten die Göppinger zu leichtsinnig und offenbarten Abstimmungsprobleme. "Hier stimmte die Kommunikation nicht", kritisierte Coveli, "das war nach dem Motto nimm du ihn, ich hab ihn sicher'", so der SV-Coach, dessen Mannschaft im zweiten Durchgang nochmals eine Schippe drauflegte und mit dem frühen 0:2 durch Kühnert endgültig auf die Siegerstraße einbog (48.).

"Man merkte, dass der Rucksack für den TSV immer schwerer wird", erklärte Coveli die zunehmende Überlegenheit, "je länger das Spiel dauerte, desto mehr haben wir den Gegner zum Laufen gebracht und uns die Chancen gut herausgespielt", so der 43-Jährige, der sich noch über drei weitere Treffer freuen konnte, darunter ein Traumtor des starken Nebih Kadrija, der mit einem angetäuschten Schuss den Gegenspieler aussteigen ließ, um dann mit seinem schwachen Linken den Ball aus 20 Metern über TSV-Keeper Pless ins Tor zu schlenzen (76.).

"Das 5:0 ist sensationell", freute sich Coveli, "wir haben deutlich mehr Punkte als vergangene Saison und den besten Sturm, es ist bereits jetzt eine super Saison." Er erwartet den 1. CfR Pforzheim als Relegationsgegner und sieht den SV in der Außenseiterrolle: "Da hängen die Trauben ganz, ganz hoch. Die sind richtig stark und haben eine sehr erfahrene Mannschaft." Die Rot-Schwarzen hoffen dann wieder Torjäger Domenico Botta einsetzen zu können, der mit Verdacht auf Bänderriss ausgewechselt wurde - es war der einzige, allerdings große, Wermutstropfen an einem ansonsten perfekten Nachmittag.