Sportverein: Erst siegen, dann feiern

Von ihren Gegnern waren die Verbandsliga-Fußballer des SV Göppingen in den vergangenen Wochen nicht zu stoppen. Erst der Wintereinbruch am Wochenende unterbrach die Fortsetzung der Erfolgsserie, die den Sportverein nach fünf Siegen und einem Unentschieden auf Platz eins der Tabelle geführt hat.

"Klar hätten wir lieber gespielt, weil wir gut drauf sind", erklärt Oliver Stierle zum ausgefallenen Topspiel gegen Verfolger Neckarsulmer Sportunion. Die nächste Heimaufgabe wartet morgen zum Rückrunden-Auftakt gegen den Tabellenachten Sportfreunde Schwäbisch Hall. "Dann zählt für uns nur ein Dreier, denn wir genießen die Tabellenspitze und wollen uns dort oben festsetzen", bekräftigt Stierle. Im Hinspiel trennte man sich 2:2. "Dort hätten wir vom Spielverlauf her eigentlich auch gewinnen müssen", blickt er auf das erste Saisonspiel zurück.

Der 32-Jährige mit Regionalliga-Erfahrung, seit zweieinhalb Jahren beim Sportverein, lenkt das Göppinger Spiel aus der Abwehr heraus. "Die Führungsrolle nehme ich an und macht mir Spaß", sagt der Routinier, der sich bis 2017 an den Sportverein gebunden hat. In der Viererkette ist er in dieser Saison bisher die einzige Konstante. Verletzungs- und formbedingt wechselten im Lauf der Vorrunde seine Nebenleute regelmäßig. Jetzt scheint sich Trainer Gianni Coveli aber auf Domenic Brück, Tobias Clauß und Tobias Heim festgelegt zu haben.

Im Moment sieht Stierle die Mannschaft im Soll, auch wenn sich im ersten Saisondrittel der Erfolg noch nicht so eingestellt hatte. "Wir sind ruhig geblieben, der Trainer hat seine Arbeit so weitergemacht", berichtet er, "die letzten Spiele haben wir dann alle verdient gewonnen. Wir wollen ab jetzt die Rolle, die Bissingen im letzten Jahr hatte, einnehmen und vorneweg marschieren." Zudem wäre ein Sieg gegen Hall der Stimmung bei der anschließenden Weihnachtsfeier nicht abträglich.

Stierles Pendant beim FC Heiningen ist Davor Kraljevic. Der Abwehrchef, der bereits seit 2009 für Heiningen aufläuft, hat zu Saisonbeginn etwas gebraucht, um seinen persönlichen Rhythmus zu finden. Er stieg erst spät in die Vorbereitung ein und verletzte sich dann auch noch. Damit steht er sinnbildlich für den Saisonverlauf beim Aufsteiger. Mit dem elften Platz nach der Vorrunde ist der frühere Profi keineswegs zufrieden: "Die Mannschaft hat mehr Potenzial, als wir Punkte geholt haben. Wir hatten viel Pech mit Verletzungen. Trotzdem waren wir selten die schlechtere Mannschaft, sondern haben viele Spiele wegen eigener Dummheit verloren." Hier habe sich auch die fehlende Erfahrung in der Liga bemerkbar gemacht.

Morgen geht es für das Team von Trainer Tobias Flitsch zur Neckarsulmer SU. Nach dem SV Göppingen und dem TSV Essingen ist die NSU der dritte dicke Brocken hintereinander für die Heininger. "Wir haben auch in Essingen ein gutes Spiel gemacht, aber leider wieder einmal unsere Chancen nicht genutzt", hadert Kraljevic mit der 0:1-Niederlage der Vorwoche. Er setzt auf eine gute Wintervorbereitung aller Spieler, "dann werden wir die Punkte holen und in der Tabelle nach oben klettern. Die Qualität dafür haben wir." Über ein Karriereende hat sich der 37-Jährige noch keine ernsthaften Gedanken gemacht. "Ich entscheide von Jahr zu Jahr. Im Moment fühle ich mich noch fit und habe Spaß am Fußball in Heiningen", betont Kraljevic.

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