Sportfreunde Schwäbisch Hall müssen für ihre letzte Chance gewinnen

Vor dem Spiel in Ilshofen hoffte Albstadts Trainer Alexander Eberhart, dass am letzten Spieltag, wenn sein FC die Sportfreunde Hall empfängt, beide Teams gerettet seien. Das war Anfang April.

Eberhart hat sich mit dem FC diesen Wunsch erfüllt. „Wir sind als Kollektiv noch enger zusammengerückt.“ Der Knackpunkt sei der 1:1-Ausgleich in Berg gewesen, den seine Mannschaft in der Nachspielzeit erzielte. Seitdem gab es vier Siege in vier Spielen. Über die vorzeitige Rettung ist Eberhart sehr erleichtert, denn gegen Schwäbisch Hall muss er mit Andreas Hotz (Gelb-Rot-Sperre), Marc Bitzer, Seref Bagli und Rico Vettermann auf gleich vier Stammspieler verzichten. „Das kann ich angesichts des kleinen Kaders nicht kompensieren.“

Für die Haller, für Eberhart gemeinsam mit dem TSV Berg die negative Überraschung der Saison, ist der Klassenerhalt nur mit viel Unterstützung anderer Teams noch zu schaffen. Zwei Mannschaften müssen die Sportfreunde überholen, um zumindest auf dem Relegationsplatz zu stehen. Dadurch, dass Löchgau gegen das abgeschlagene Schlusslicht Zimmern spielt und Wangen beim ebenso abgeschlagenen Vorletzten Laupheim, erscheint dieses Szenario für Hall unwahrscheinlich.

Charaktertest für das Team

Trainer Slobodan Pajic bekennt, dass „sich unsere Ausgangsposition verschlechtert hat. Aber wir wollen nicht die Dummen sein, sollte die Konkurrenz doch patzen.“ Es ist auch eine Art Charaktertest für die Mannschaft. Sollte sie nicht mit letztem Einsatz in Albstadt spielen, würde das tief blicken lassen.

Dass Albstadt trotz der vielen Ausfälle das Spiel als lauen Sommerkick angehen wird, ist nicht zu erwarten. „Seitdem wir in der Verbandsliga sind, standen wir in der Abschlusstabelle nie besser als auf Rang neun. Jetzt sind wir Achter, können mit einem Sieg sogar Siebter werden“, verdeutlicht Eberhart.

Der starke Schlussspurt Albstadts ist Pajic nicht entgangen. „Wir hatten auch gute letzte Wochen.“ Selbst gegen Freiberg hatte Hall die Chance auf den Sieg. Serdal Kocak hatte die große Chance zum 4:2, vergab aber freistehend, im Anschluss raffte sich die Freiberger Mannschaft, die zum Großteil unter der Woche auf Mallorca den Meistertitel gefeiert hatte, noch einmal auf und gewann auch dank vieler Haller Fehler noch mit 6:3.

Die Sportfreunde müssen wahrscheinlich auf beide Kapitäne verzichten: Matthias Haag fällt sicher aus und Ali Gökdemirs Fuß ist blau angelaufen. Er wollte gestern Abend testen, ob es eventuell doch geht. Adam Wilczynski fehlt aus beruflichen Gründen. Max Wanner und Abdulsamed Akin sind angeschlagen.

Für die Sportfreunde könnte es das vorerst letzte Verbands­ligaspiel für längere Zeit sein. Alles andere als ein Sieg würde in jedem Fall den Abstieg bedeuten. Bei einem Erfolg blickt man auf die anderen Plätze.