Der Verein hat eine Firma beauftragt, um den entsprechenden Sicherheitsdienst stellen zu können. "Das sind 40 Leute", sagt Schick, "hinzu kommen 20 von uns." Gefordert ist zudem ein Sanitätsdienst mit Rettungshelfern. Um die Fans beider Vereine zu trennen, musste Baumberg 60 Meter Zaun besorgen. Die stellt die Stadt zur Verfügung - was sich kostendämpfend auswirkt. Insgesamt rechnet Schick damit, dass die zusätzlichen Kosten zwischen 5000 und 6000 Euro liegen. Zumindest ein großer Teil dieses Betrages soll über den Verkauf von Speisen und Getränken hereinkommen. Außerdem sind die Eintrittspreise erhöht: Eine Vollzahlerkarte kostet zehn Euro (sonst acht). "Das ist keine Abzocke", erläutert Schick, "es geht nicht anders."
In den Kalkulationen stehen 600 KFC-Fans und rund 200 Zuschauer, die es eher mit den Sportfreunden halten. Schick: "Mein Wunsch ist es, dass wir unsere vielen Ausfälle irgendwie kompensieren. Vielleicht können wir einen Punkt holen. Vom Spiel werde ich aber wahrscheinlich gar nichts sehen. Ich werde froh sein, wenn ich mich abends irgendwo hinsetzen kann." Das dürfte Trainer El Halimi ähnlich sehen. "Ich hätte mir einen Vergleich mit Uerdingen gewünscht, wenn die Verhältnisse auf beiden Seiten vergleichbar sind."
So war es in etwa vor einem halben Jahr am 23. Oktober 2016, als die Sportfreunde in Uerdingen ein völlig verdientes 0:0 erzielten. Mit der Aufstellung von damals wird die SFB-Elf am kommenden Sonntag allerdings nicht besonders viel zu tun haben. Gelaufen ist die Saison für Hayreddin Maslar, Louis Klotz, Roberto Guirino, Shanthushan Srikanthan und Daiki Sakamoto. Ebenfalls verletzt sind Fatih Duran, Tim Knetsch und Daniel Rey Alonso, während sich Ludwig Kofo Asenso und Vato Murjikneli im Aufbautraining befinden. Patrick Jöcks ist beruflich gebunden (Praktikum bei der TSG Hoffenheim), Kosi Saka und Miguel Lopez Torres sind angeschlagen.
Dass der Spitzenreiter aus Krefeld kürzlich sensationell mit 1:2 beim gefährdeten SV Hönnepel-Niedermörmter den Kürzeren zog, findet El Halimi wenig hilfreich. Er flüchtet sich eher in Galgenhumor: "Die haben ja auf einem Acker gespielt, der doch in Hönnepel immer bebt. Bei uns spielen wie leider auf einem supergeilen Kunstrasen." Der SFB-Coach vertraut seiner Mannschaft trotz aller Probleme voll - und hofft, dass sie die zur erfolgreichen Gegenwehr notwendigen Mittel aufbieten kann. Rein sportlich hat der Zwölfte Baumberg (35 Punkte) gegen die Top-Mannschaft der Liga (67) nichts zu verlieren. Vielleicht wird es am Ende sogar ein großartiges Fußballspiel. Mehr Stress vor dem Anpfiff geht ja kaum.