Spitzenplatz für Sünchinger "Chefin"

Sie landeten bei der 20. BFV-Ehrenamtspreisverleihung auf den Plätzen eins bis drei und bekamen von Lotto Bayern Geldprämien für die Förderung des Ehrenamts in ihren Vereinen (2500 Euro; 1500 Euro; 1000 Euro). Aus insgesamt 416 Vorschlägen hatte der BFV im Vorfeld entsprechend der 24 bayerischen Fußballkreise die jeweiligen Kreissieger und die drei Gewinner der Geldpreise ausgewählt. Alle 24 Kreissieger dürfen im Frühjahr 2016 an einem vom BFV und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) organisierten „Dankeschön-Wochenende“ teilnehmen. Der DFB nimmt 15 der 24 Kreissieger außerdem in seinen „Club 100“ auf und lädt die ehrenamtlichen Vereinsmitarbeiter zu einer besonderen Ehrung im Rahmen eines Länderspiels ein.

Den BFV-Sonderpreis erhielten im Rahmen der Ehrenamts-Gala Olaf Butterbrod, Initiator einer Flüchtlingsmannschaft beim ESV Neuaubing, und Holger Grebe, der seit über 30 Jahren den Fußball-Spielbetrieb der Behinderten-Werkstätten Bayerns organisiert.

Hier die drei Sieger aus dem Fußball-Bezirk Oberpfalz:

Kreis Amberg/Weiden: Stephan Meier (FC Vorbach, Juniorenleiter)
Kreis Cham/Schwandorf: Gerhard Kerscher (DJK Beucherling, Juniorenleiter)
Kreis Regensburg: Roswitha Gstettner (SV Sünching, 1. Vorsitzende)

Und hier ein Portrait über die bayernweit auf dem zweiten Rang platzierte Roswitha Gstettner:

Fußballvereine können weit mehr sein als reine sportliche Ausbildungsstätten - und die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schulen und des Elternhauses sinnvoll ergänzen. Davon ist Roswitha Gstettner überzeugt. Die Vorsitzende des SV Sünching und zweite Siegerin beim BFV-Ehrenamtspreis 2015 legt in ihrem Klub deshalb nicht nur Wert darauf, dass alle Trainer und Betreuer sportlich bestmöglich qualifiziert sind. Sie sollen aber nicht nur die kostenlosen Schulungen des Bayerischen Fußball-Verbandes wahrnehmen, sondern darüber hinaus auch über entsprechende pädagogische Grundkenntnisse verfügen und den Kindern attraktive Bildungs- und Freizeitaktivitäten anbieten. In regelmäßigen Abständen gibt es beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem örtlichen Jugendamt deshalb Präventionsveranstaltungen zu Themen wie „Gewalt auf dem Sportgelände“, „Gefahren von Drogen oder Alkohol“ oder „Ausländerfeindlichkeit/Rassismus“ und in den Schulferien ein umfangreiches Freizeitprogramm.

Unter der Führung von Gstettner geht der oberpfälzer Klub mit gutem Beispiel voran und fordert zum Schutz von Kindern und Jugendlichen von allen Vereinsmitarbeitern ausnahmslos ein erweitertes Führungszeugnis. Eine Herzensangelegenheit der 57-Jährigen ist zudem die Integration von Flüchtlingen. Diese werden beim SV Sünching nicht nur im Trainingsbetrieb mit offenen Armen empfangen und in das Vereinsleben integriert, sondern auch bei der Suche nach Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen und bei Behördengängen tatkräftig unterstützt. Auch im Vereinsalltag packt die 2. Bürgermeisterin der Gemeinde Sünching überall da an, wo ihre Hilfe benötigt wird: Bei der Öffentlichkeitsarbeit, bei der Organisation von Vereinsveranstaltungen, bei der Akquise von Sponsoren oder Anzeigenkunden oder als Verantwortliche bei der Beantragung von Zuschüssen beim BFV, BLSV, der Gemeinde oder auf dem Landratsamt.

Und wenn auf dem Vereinsgelände Sanierungs- oder Modernisierungsarbeiten anstehen, sucht Gstettner nicht nur nach freiwilligen Helfern, sondern packt selbstverständlich selbst an. Als Vereins-Ehrenamtsbeauftragte kümmert sie sich darüber hinaus mit Hingabe und Herzblut um die Gewinnung von immer neuen ehrenamtlichen Mitarbeitern, an die sie auch die Inhalte von BFV-Schulungen weitergibt. Um den Frauen- und Mädchenfußball weiter voranzubringen, stieß Gestettner zudem eine Zusammenarbeit mit dem FC Motzing an und sorgt mit Angeboten wie Kinder-, Mädchen- und Frauenturnen oder Zumba dafür, dass für die nötige Abwechslung gesorgt ist und der Verein für einen noch größeren Personenkreis attraktiv wird.