2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche

"Spielplan kommt uns entgegen"

Bretzenheim-Coach Timo Schmidt über die bevorstehende Winterpause +++ Neuzugänge sind bereits geplant +++ "Wir schieben keine Panik"

Die Fußball-Landesliga ist in der Winterpause und startet erst Ende Februar wieder mit der Rest-Rückrunde. Zeit, mit den Verantwortlichen der hiesigen Klubs im Interview der Woche Bilanz zu ziehen. Den Auftakt macht Timo Schmidt, Cheftrainer der TSG Bretzenheim.
Timo, mit 13 Zählern aus 17 Spielen hängt Ihr im Keller fest. Wie sieht Euer Zeitplan für die Vorbereitung des Projekts „Klassenerhalt“ aus?

Wir sind schon in der Pause und werden uns am 2. Januar zum Hallentraining wiedertreffen. Am 10. Januar treten wir bei der Futsal-Kreismeisterschaft an, das ist unser einziges Hallenturnier. Am 19. Januar geht dann die Vorbereitung wieder los. Die Testspiele stehen und sind alle bei fupa.net zu sehen.

Wird sich am Kader etwas verändern?

Ja, wir haben die Zusage von zwei Innenverteidigern, die Namen nenne ich aber immer erst, wenn alles fix ist. Noch ist nichts unterschrieben. Mindestens vier Spieler werden in die zweite Mannschaft runtergehen: David Rau, Robin Thiele, Konrad Maxeiner und Leon Eden. Weitere Personalien haben sich leider zerschlagen, teilweise auch aus finanziellen Gründen. Stand heute sind wir durch, aber bei uns kann immer noch was passieren.

Klingt jetzt nicht nach der großen Personaloffensive, um den Klassenerhalt noch zu erzwingen.

Nein, aber wir setzen darauf, dass der Kader jetzt häufiger zusammen ist. In der Rückrunde sollte es deutlich besser werden, was die Abwesenheit angeht, weil die Semesterferien einfach kürzer sind.

Was gibt Hoffnung, dass es noch zum Ligaverbleib reicht?

Das ist der eine Punkt, dass wir endlich mal etwas kompletter sind. Der andere ist, dass der Spielplan uns entgegen kommt. Wir haben noch sieben Heimspiele und, sofern sie dann noch nicht abgemeldet haben – man weiß ja nie – den Auftakt gegen Frankenthal. Vielleicht kann uns das Spiel einen Push geben, ein Erfolgserlebnis, das das nötige Selbstvertrauen mit sich bringt.

Um das Selbstvertrauen dürfte es aktuell nicht zum Besten bestellt sein...

Es geht eigentlich. Natürlich ist die Lage nicht prickelnd, aber der 2:0-Sieg in Hechtsheim hat schon Hoffnung gemacht. Leider haben wir direkt danach gegen die beiden besten Teams der Liga, Wormatia Worms II (1:4) und FC Speyer (0:3), gespielt. Das Gute ist, dass wir diese beiden Spiele nun hinter uns haben. Wichtig ist einfach eine richtig gute Vorbereitung.

Klingt alles vergleichsweise gelassen, dabei ist die Lage ja so gemütlich nicht.

Nein, alles andere als das! Aber wir schieben keine Panik. Ich weiß, dass wir unsere Philosophie nicht verbiegen werden und jetzt keinen Geldgeber reinholen, um etwas zu erzwingen. Wir wollen nachhaltig arbeiten und sind bei den Sponsoren eben breit aufgestellt, um keine Abhängigkeiten zu haben. Und ich weiß, was in unserem Kader steckt.

Was muss besser werden?

Es wäre schon mal schön, wenn Julian Jaroszewski und Simon Höss endlich mal gemeinsam stürmen könnten. Und wenn unsere Jungs regelmäßig zusammen sind, hilft uns das sehr. Wir hatten ja in der vergangenen Saison eine ähnliche Phase, sind gut gestartet, hatten dann drei Niederlagen am Stück und den Aufstieg eigentlich schon abgeschrieben, sind aber, als in der Rückrunde alle da waren, mit einer Siegesserie noch aufgestiegen.

Ändert sich was, wenn Ihr absteigen solltet?

Nö. Nix.

Ist die Liga schwerer als gedacht?

Gute Frage. Sie ist schon stark, keine Frage. Aber zu schwer – nein.

Man muss ja nicht schwarz malen, Ihr habt auch einige gute Leistungen gebracht, die nicht mit Punkten gekrönt wurden, etwa das 2:3 daheim gegen Weisenau oder das 1:4 gegen Alzey, das waren ja eher anachronistische Ergebnisse, wenn man die Spiele gesehen hat. Gibt es auch positive Facetten bei Eurer Entwicklung?

So ist es, ich sehe es genau so. Aber es ist schwer, von einer Entwicklung zu sprechen, wenn die Mannschaft kaum wirklich zusammen war. Wir müssen die Entwicklungsschritte jetzt in der Vorbereitung nachholen, defensiv deutlich stabiler stehen, gegen den Ball konzentrierter arbeiten. Wir haben viele Gegentore durch individuelle Fehler bekommen, daraus müssen wir lernen. Hinten wird der Konkurrenzdruck erhöht. Bei eigenen und gegnerischen Standards müssen wir uns verbessern. Und das Eigencoaching ist ein ganz wichtiges Thema.

Wo wirst Du in der Vorbereitung insbesondere ansetzen?

Im Prinzip müssen wir uns in allen Bereichen steigern. Den Standards, der Defensive, den Laufwegen im Offensivbereich... Überall.

Geht es ins Trainingslager?

Ja, wie jedes Jahr nach Edenkoben, vom 29. bis 31. Januar. Dort haben wir perfekte Bedingungen, eine große Halle, wenn das Wetter nicht mitspielt, und einen schönen Kunstrasen. Dafür fahren wir im Sommer nicht, wo bei uns die Bedingungen ja auch gut sind.

… außer in diesem Sommer, was vermutlich für den Saisonverlauf auch eine Rolle spielt.

Ja klar. Aber jetzt ist alles super.

Aufrufe: 010.12.2015, 15:45 Uhr
Torben SchröderAutor