2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Beim Spiel des VfB Regensburg (re.) gegen die SpVgg Stadtamhof schlugen am Sonntag nach einer Strafstoßentscheidung des Schiedsrichters rund ein Dutzend Spieler und Zuschauer aufeinander ein. F: Brüssel
Beim Spiel des VfB Regensburg (re.) gegen die SpVgg Stadtamhof schlugen am Sonntag nach einer Strafstoßentscheidung des Schiedsrichters rund ein Dutzend Spieler und Zuschauer aufeinander ein. F: Brüssel

Spielabbruch nach Schlägerei beim VfR

Beim Spiel des VfR gegen Stadtamhof erhitzten sich kurz vor Schluss die Gemüter einiger Spieler und Zuschauer +++ Spielabbruch, nachdem die Stadtamhofer Kicker den Platz verließen

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Ein unschönes Ende nahm am Sonntag die Begegnung des VfR Regensburg gegen die SpVgg Stadtamhof in der Regensburger Kreisklasse 2. Beim Stand von 2:2 hatte Schiedsrichter Reinhard Weindler einen Strafstoß für den gastgebenden VfR gegeben, worauf die Situation schlagartig eskalierte: mehrere "Fans" stürmten auf den Platz, es kam zu einer Rangelei zwischen Spielern und einigen Zuschauern. Stadtamhofs Trainer Patrik Simeth beorderte seine Mannschaft danach umgehend in die Kabine, weshalb das Spiel in der 89. Minute abgebrochen werden musste.

„Es war zwar ein hektisches, aber ansonsten normales und fair geführtes Spiel“, erklärt der Leiter der Partie, Reinhard Weindler (53), am Montag gegüber FuPa. Der VfR war nach einer halben Stunde in Führung gegangen, doch Stadtamhof konnte das Spiel durch zwei Treffer (72./79.) drehen. Direkt im Anschluss verwertete der Gastgeber einen Elfmeter zum 2:2-Ausgleich. „Wegen der vier Tore und dadurch, dass zwei lebhafte Mannschaften in einem Derby aufeinandertreffen, war das Spiel schon etwas aufgeheizt“, meint Weindler, der seit über 30 Jahren als Schiedsrichter tätig ist. Auslöser für die Rangelei sei eine Elfmeterentscheidung für den VfR in der 89. Minute gewesen. Noch während er auf den Elfmeterpunkt zuging, erzählt Weindler, habe sich eine Traube von Spielern gebildet, Zuschauer stürmten auf den Platz. „20, 25 Personen“, schätzt der Unparteiische, waren an der folgenden Rangelei beteiligt, bei der es zu mehreren Tätlichkeiten kam. Für Weindler bestand keine Gefahr: „Die Platzordner waren sofort auf dem Feld und wollten das Ganze beenden.“ Für den Spielabbruch sorgte letztendlich die Entscheidung Stadtamhofs, das Team umgehend vom Platz und in die Kabine zu schicken. „Der Schlusspunkt war, dass der Trainer zu mir kam und mir sagte, dass sie vom Platz gehen würden“, berichtet Weindler, der daraufhin gezwungen war, das Spiel abzubrechen.

Weindler: Zuschauer werden immer aggressiver.

Die Vereine zeigten sich einen Tag nach dem Vorfall bestürzt und enttäuscht darüber, dass so etwas passieren konnte. Peter Jobst, Fußball-Abteilungsleiter des VfR Regensburg ist sich sicher, dass es zumindest keine schlimeren Verletzungen gegeben hat. „So etwas hat immer einen faden Beigeschmack, es hat mit Sport nicht zu tun und schadet dem Sport. Ich verurteile sowas in größten Maßen“, sagt Jobst. Zu einer Stellungnahme ist auf Seiten der SpVgg Stadtamhof aktuell keiner bereit, man werde sich nun rechtlich beraten lassen und warte dann das Urteil des Sport- und Landesgerichts, das wegen versuchter Körperverletzung ebenfalls eingeschaltet wird, ab. „Wir finden es schade, dass heutzutage der Fußball durch solche Undiszipliniertheiten kaputt gemacht wird“, lässt man von Vereinsseite verlauten. Solche Vorfälle gibt es leider immer wieder, bedauert Reinhard Weindler. Schuld daran hätten oftmals nicht die Spieler selbst, sondern die Zuschauer, Trainer oder Funktionäre der Vereine, die sich nicht unter Kontrolle halten können. „Die werden in letzter Zeit immer aggressiver.“ Weindler selbst leitete allein in der bisherigen Saison schon zwei Spiele, bei dem es zu tätlichen Auseinandersetungen gekommen war. Die hohe Gewaltbereitschaft macher Zuschauer sei ein Hauptgrund dafür, dass immer weniger junge Menschen Schiedsrichter werden wollen.

Polizei und Sportgericht befassen sich mit dem Fall

Weindler berichtete dem Bayerischen Fußball-Verband schriftlich, weshalb er das Spiel abbrechen musste. Dieser Bericht sei laut Kreisspielleiter Rupert Karl bereits beim Spielleiter der Kreisklasse 2, Michael Koriath, angekommen. Das Regensburger Sportgericht wird sich nun eine Stellungnahme der beiden Vereine und des Unparteiischen anhören, den oder die Verursacher der Schlägerei ausfindig machen, und dann ein endgültiges Urteil fällen. Neben Punktabzügen können den beiden Vereinen auch Gelbußen drohen. Die SpVgg Stadtamhof kündigte an, auch die Polizei wegen des Verdachts auf Körperverletzung einzuschalten.
Fest steht, dass das Ergebnis von 2:2 nicht bestehen bleibt, da der VfR Regensburg den Elfmeter nicht ausführen konnte und da die Mannschaft der SpVgg Stadtamhof das Spielfeld, ohne dass der Schiedsrichter die Begegnung abgebrochen hatte, verlassen hatte.

Aufrufe: 021.10.2014, 17:30 Uhr
Florian WürtheleAutor