Spielabbruch nach "Rudelbildung"

Rund fünf Minuten vor dem Ende der Partie führten die Gäste aus Nieukerk mit 4:1. Mit dem vierten Treffer der Nieukerker nahm das Unheil seinen Lauf. TSV-Stürmer Mike Teloy grätschte den Ball über die Linie und wollte ihn sich nehmen, kam sich dabei aber mit Walbecks Torhüter Markus Elsnic ins Gehege, der auch das Leder für sich haben wollte. In der Folge dieser Auseinandersetzung sollen auch andere Mitspieler von Elsnic und Teloy aneinander geraten sein. Der Unparteiische brach daraufhin das Spiel ab. "Die offizielle Begründung dafür laut Spielbericht ist eine Rudelbildung", berichtet Heiko Nießen, Trainer des TSV Nieukerk III. Er ist wie Stephan Cox, 2. Vorsitzender des SV Walbeck, der Meinung, dass das Spiel durchaus hätte fortgesetzt werden können. "Mit Roten Karten für die beteiligten Spieler", meint Nießen, "wäre die Sache erledigt gewesen." Stephan Cox bestätigt: "Sowohl unser Trainer Felix Hoffmann als auch Nießen waren der Meinung, dass man die Lage anders hätte abhandeln können." Die Nieukerker dürften jedenfalls dem wohl sicheren 4:1-Sieg nachtrauern. Offen ist noch, ob das Spiel nachgeholt wird. "Es wird nun seinen gewohnten Gang gehen, wenn ein Spiel abgebrochen wurde", weiß Stephan Cox, "wir werden vom Fußballverband angehört werden, und der Verband wird die weiteren Schritte überdenken."

Das Regelwerk besagt, dass ein Spiel vom Schiedsrichter immer dann abgebrochen werden kann, wenn ihm die Fortführung des Spiels "aus wichtigen Gründen nicht zumutbar erscheint". Im zitierten § 36 der Spielordnung heißt es außerdem, dass eine Partie neu anzusetzen sei, wenn der Abbruch aus Gründen erfolgt, die beide Mannschaften nicht zu vertreten hätten. Sollten ein oder zwei Teams schuld am Abbruch haben, kann das Spiel für einen der Gegner oder beide Mannschaften ohne Neuansetzung als Niederlage gewertet werden.