2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der FC Amberg ist seit vier Runden ohne Sieg.  Foto: Baier/Archiv
Der FC Amberg ist seit vier Runden ohne Sieg. Foto: Baier/Archiv

Spiel verlangt von Fußballfans Großmut

FC Ausgleich in der letzten Minute

Verlinkte Inhalte

Die Wolken hingen tief, und die Stimmung war entsprechend nach dem 1:1 des FC Amberg beim Tabellenschlusslicht Frohnlach.


Tief hingen die Wolken überm Coburger Land, unten anzusiedeln waren die Leistungen beider Mannschaften, hoch werden die Erwartungen sowohl beim VfL Frohnlach als auch beim FC Amberg nicht mehr sein. Bei Dauerregen verliefen sich knapp hundert Unentwegte auf dem schmucken Frohnlacher Gelände, alle anderen waren wohl zu der Erkenntnis gekommen, dass es Sinnvolleres gibt, als den Nachmittag bei diesem Spiel zu verbringen. Das endete 1:1, der FCA ist also seit vier Runden ohne Sieg, der VfL bleibt Schlusslicht, hat neun Punkte auf die Haben-Seite gebracht, allein vier gegen den FC Amberg. Was geboten wurde, das war viel Kampf, freilich muss man schon feststellen, dass der Dauerregen und die Platzverhältnisse die schwersten Gegner waren für beide.

Die konnten darüber hinaus ja auch nicht in idealer Besetzung antreten. Bei den Frohnlachern haben sich die Reihen inzwischen etwas gelichtet, weshalb die Leistungen in den letzten vier Spielen besser wurden. FC-Trainer Günther Brandl will bis zur Winterpause 30 Punkte hamstern, 24 sind’s jetzt. Schwer. Gleichwohl hat Brandl die Parole ausgegeben, „dass wir in Frohnlach eigentlich gewinnen müssten“. Gewarnt waren die Oberpfälzer, hatten sie doch das Hinspiel geradezu sensationell mit 1:2 verloren.

Diesmal 1:1, vom spielerischen Ablauf der technisch nicht hochstehenden Begegnung sicherlich verdient, vom Zeitpunkt des Ausgleichs glücklich. Christian Knorr gelang mit seinem 9. Saisontor nach Zuspiel Marco Wiedmann das 1:1 per erfolgreichem Schuss aus kurzer Distanz und wohl von der gegnerischen Defensive „vergessen“ – eine Minute vor dem Ende. Da waren die Gastgeber mental unter der wärmenden Dusche. Wenn auch kein voller Erfolg, so konnte sich Ambergs Teammanager der Begegnung doch noch „einen wichtigen Erfolg für die Moral der Mannschaft“ abringen. Daraus ist schon ersichtlich, dass die Messlatte so hoch nicht mehr liegt. Dabei hatte der FC auf diesem schwierigen Platz vom Start weg Vorteile. Die Abwehr mit Fischer, Geissler, Ceesay und Meyer stand sicher, vorn war Sven Seitz immer anspielbar, beiden gelang es aber, den Gegner vom Tor fernzuhalten. Echte Torraumszenen – selten, wenn überhaupt, dann ungefährlich, das war so ein Spiel, bei dem keiner vor Aufregung feuchte Hände bekam.

Warum aber das überraschende 1:0 der Gastgeber die Amberger so von ihrer spielerischen Linie abbrachte, erschloss sich dem Betrachter nicht, jedenfalls ging nur mehr wenig zusammen. Das Tor musste nicht sein, nach einem Freistoß schraubte sich Lukas Werner am höchsten und köpfte unhaltbar ein. 1:0 nach 20 Minuten, das Spiel war an sich auf den Kopf gestellt, danach allerdings hatte der VfL Frohnlach eben das Spiel in der Hand. Nur mit Glück konnte der FCA sein Tor sauber halten. Es kam noch Pech dazu, als sich Michael Dietl, nach Verletzung wieder dabei, nach einer halben Stunde eine Verletzung am Oberschenkel zuzog, durch Brian Gallo ersetzt werden musste. Der FC hatte gegen den biederen Gastgeber nach vorne wenig zu bieten, Frohnlach wollte den knappsten aller Vorsprünge über die Zeit retten. Mit destruktiver Spielweise hatten sie um ein Haar Glück, bis dann eine Minute vor dem Ende doch noch der Ausgleich fiel. Amberg hatte auch insofern Pech, als Sven Seitz Mitte der zweiten Hälfte den Ball an den rechten Pfosten schoss, vorbei an Torhüter Edemodu. Der Rest hieß beim FC Amberg: schnell den Punkt in den Sack, und nichts wie heim.

Aufrufe: 06.11.2016, 21:42 Uhr
Klaus HöglAutor