2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Auf dem Hosenboden landete Aufsteiger Bunde im Emsland. Spelles Stefan Raming-Freesen (vorne im Bild, rechts davon Christoph Ahrens und Sebastian Schmagt) war an drei Treffern beteiligt und erzielte das fünfte Tor selbst.  Foto: Doris Leißing
Auf dem Hosenboden landete Aufsteiger Bunde im Emsland. Spelles Stefan Raming-Freesen (vorne im Bild, rechts davon Christoph Ahrens und Sebastian Schmagt) war an drei Treffern beteiligt und erzielte das fünfte Tor selbst. Foto: Doris Leißing

Spelle überrollt hilfloses Schlusslicht

6:0-Pflichtsieg gegen Aufsteiger Bunde - "Zweistellig wäre das Minimum gewesen"

Der Tabellenführer der Fußball-Landesliga hat sich erfolgreich seiner Pflichtaufgabe entledigt: Vor eigener Kulisse schickte der SC Spelle-Venhaus am Sonntag den überforderten Aufsteiger TV Bunde mit 6:0 (3:0) auf die Heimreise.

„Wenn mir vorher einer gesagt hätte, wir gewinnen 6:0, wäre ich absolut zufrieden gewesen. Aber nach dem Spiel muss ich sagen, zweistellig wäre das absolute Minimum gewesen“, brachte Spelles Trainer Siggi Wolters das ungleiche Duell auf den Punkt.
Wie der erwartet angeschlagene Boxer kam das sieglose Schlusslicht Bunde an der Venhauser Straße aus seiner Ringecke. Und die Gastgeber gingen wie von Wolters angekündigt gleich auf ihren Gegner, der vornehmlich auf seine eigene, jedoch wirkungslose Deckung bedacht war, los. Allerdings gab es in den ersten sieben Minuten noch keinen Wirkungstreffer, obwohl Spelle eine Chance nach der anderen herausspielte. Ahrens (1.), Schmagt (5.) und Wald (6.) brachten den Ball jedoch nicht im Tor unter beziehungsweise köpften ihn nur an die Latte. Als Raming-Freesen einen Flugkopfball frei stehend über den Querbalken bugsierte, ging angesichts der mangelnden Chancenverwertung ein Raunen durchs Publikum.
Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben: In der 19. Minute jagte Ahrens den Ball ins lange Eck, nachdem Gästekeeper Klock einen Schuss von Raming-Freesen noch abgewehrt hatte. Michael Schütte-Bruns und Torben Stegemann sorgten mit ihren Treffern für den standesgemäßen 3:0-Pausenstand. Doppeltorschütze Schmagt und Raming-Freesen legten nach dem Wechsel die Treffer vier bis sechs nach.
Bezeichnend für das Spiel der Gäste war, dass sie in Torhüter Klock ihren mit Abstand besten Mann hatten, und Trainersohn Schouwer drei Minuten vor dem Schlusspfiff den ersten und einzigen Schuss auf das Speller Tor abgab.
„Das Wichtige war, dass wir das Spiel richtig angenommen haben. Wir haben Bunde völlig an die Wand gespielt. Und nach langer Zeit wieder zu null gespielt“, freute sich Wolters.

Spelles Torwart Michel Gellhaus im Interview:

Herr Gellhaus, zum ersten Mal seit ihrem Wechsel von Biene nach Spelle haben Sie zu null gespielt...
Ja, es wurde auch mal Zeit. Wenn wir heute nicht zu null gespielt hätten, dann wäre ich auch echt sauer gewesen. Fühlt sich gut an. Endlich.

Sie hatten in der ersten Halbzeit drei Ballkontakte, mussten aber keinen Schuss halten. Ist Ihnen zwischendurch langweilig geworden?
Es muss auf jeden Fall nicht an jedem Nachmittag so sein. Für einen Torwart ist es auch nicht schlecht, wenn er von Anfang an viel zu tun hat. Aber so ein Nachmittag gehört auch mal dazu.

Ist es dann umso schwieriger, kurz vor Schluss den ersten Schuss abzuwehren?
Ja, es ist kompliziert, die Konzentration über das gesamte Spiel zu halten, um am Ende wach zu bleiben.

Ist das einzige Manko, dass man gegen eine solche Mannschaft noch mehr Tore schießen muss?
Natürlich muss man dranbleiben und ein, zwei Tore mehr schießen. Aber bei sechs Toren lassen sich wenige Kritikpunkte finden. Wenn wir ein bisschen konsequenter gewesen wären, hätten wir noch das eine oder andere Tor mehr schießen können. Aber so ist das schon in Ordnung – auch für den Gegner. Noch mehr Tore wären auch zu hart gewesen. Bundes Torhüter hat heute ein gutes Spiel gemacht und einige Bälle gut gehalten.

Aufrufe: 08.9.2013, 19:40 Uhr
Dieter KremerAutor