Spatzen-Niederlage gegen den FK Pirmasens

Wie schon vor einer Woche im Saarland war auch gestern mehr drin für die Spatzen. Das Team von Trainer Stephan Baierl war den Südwestpfälzern fast in der gesamten Spielzeit überlegen. Das Bemühen war keinem vom SSV 46 abzusprechen. Allerdings spielten die Ulmer auch, je näher es dem gegnerischen Strafraum ging, umso fahriger. Zahlreiche Pässe kamen beim Adressaten nicht an, im letzten Drittel des Spielfeldes konnten sich die Ulmer nicht durchsetzen. Die Gäste, die nicht zu den stärksten Regionalligisten zahlen, waren da wesentlich effektiver. Sie nutzten eine ihrer wenigen Chancen. Nach einer durchdachten Kombination leitete Routinier Benjamin Auer den Ball zu Christian Grimm, der unbedrängt aus 16 Meter das 1:0 für Pirmasens erzielte. (57.). In dieser Szene sah die ansonsten recht sichere Ulmer Defensive nicht gut aus. Bis auf Christian Sauter, der mit einer komplizierten Muskelverletzung im Adduktorenbereich, zugezogen bei einer harmlosen Aktion im Training, möglicherweise länger ausfallen wird, spielten die Ulmer in derselben Formation wie gegen Saarbrücken, die trotz der 0:1-Niederlage überzeugt hatte.

Für Sauter rückte Vinko Sapina ins Mittelfeld. Der Neuzugang aus Memmingen machte, wie auch Johannes Reichert auf der rechten Außenbahn, seine Sache gut. Beide marschierten viel, am Ende fehlten beiden aber die Kräfte, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. "Wir haben alles gegeben, gedrückt. Aber die Flanken sind nicht gekommen, die Durchschlagskraft hat uns gefehlt", analysierte Reichert die Begegnung. Es war ein Spiel, bei dem beide Torhüter nur wenig beschäftigt waren. Ulms neue Nummer eins Kevin Birk konnte das Gegentor ("da kam der Ball gegen die Laufrichtung") nicht verhindern und sich ansonsten mangels Gelegenheiten der Gäste nicht auszeichnen.

Die meisten Ulmer Schüsse gingen daneben oder wurden geblockt. Ihre dickste Chance hatten die Spatzen in der 51. Minute, als Olcay Kücük mit einem Gewaltschuss nur die Latte traf. Nach der Gästeführung spielten die Ulmer zunächst im alten Trott weiter, oft mit langen Bällen in den gegnerischen Strafraum, die eine sichere Beute der langen Innenverteidiger Marco Steil (1,97 m) Alexander Heinze (1,96 m) waren. Erst in der 78. Minute brachte Trainer Stephan Baierl mit Janik Michel einen dritten Stürmer. Er hatte Pech, dass sein Volleyschuss in der 83. Minute knapp drüber ging. Auch Luca Graciotti und Sapina hatten in der Schlussphase Chancen auf den Ausgleich, der hoch verdient gewesen wäre. So aber feierten die Gäste, die ihr 1:0 mit allen Mitteln über die Runde brachten.

SSV Ulm 1846 Fußball: Birk - Reichert, Krebs (87. Barwan), Sturm, Graciotti - Bagceci (65. Saric), Sapina, Kücük (78. Michel), Nierichlo - Braig, Rathgeber. Tor: 0:1 Grimm (57.). Gelbe Karten: Kücük - Bürger, Grimm. Schiedsrichter: Kimmeyer (Karlsruhe). Zuschauer: 1736.