2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Nachdenklich nach dem Ulmer 0:1 gegen Saarbrücken: Trainer Stephan Baierl will morgen einen Heimerfolg sehen. Foto: Eibner
Nachdenklich nach dem Ulmer 0:1 gegen Saarbrücken: Trainer Stephan Baierl will morgen einen Heimerfolg sehen. Foto: Eibner
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Spatzen-Fans versöhnlich stimmen

Regionalliga: Letztes Heimspiel vor der Winterpause gegen Teutonia Watzenborn-Steinberg

Regionalliga: Im letzten Heimspiel vor der Winterpause erwartet Trainer Baierl einen selbstbewussten Auftritt seines Teams gegen die abstiegsgefährdete Teutonia Watzenborn-Steinberg.

Dass sich Stephan Baierl zur obligatorischen Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag zusätzlichen Beistand bei Söhnchen Jonathan geholt hatte, lag ganz sicher nicht am kommenden Gegner der Regionalliga-Fußballer des SSV 46. Weil die Ehefrau des Spatzen-Trainers in zahnärztliche Behandlung musste und kein Babysitter auf die Schnelle aufzutreiben war, brachte Baierl seinen 16 Monate alten Sprössling einfach mit. Für die Ulmer steht morgen (14 Uhr) im Donaustadion das letzte Heimspiel vor der Winterpause an: Nach einer „ungewollten längeren Pause“, wie Baierl feststellte, – die Partie am letzten Wochenende in Pirmasens ist ins Wasser gefallen und wird am Dienstag nachgeholt – geht es jetzt zunächst gegen Teutonia Watzenborn-Steinberg.

„Wir wollen uns mit drei Punkten von den Zuschauern in die fast dreimonatige Heimspielpause verabschieden“, sagt der SSV-Coach. Zwei Partien stehen freilich in der nächsten Woche noch auf dem Terminplan – jeweils in der Fremde. Drei Tage nach dem Nachholspiel in Pirmasens folgt heute in einer Woche die letzte Regionalligapartie des Jahres beim Schlusslicht FC Nöttingen. „Das sind Mannschaften, die mit uns auf Augenhöhe sind“, bekräftigt Baierl und erwartet von seiner Mannschaft, dass sie bis zur Winterpause die 30 Punkte knackt. „Das wäre ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt.“ Der morgige Gegner Watzenborn-Steinberg, im Hinspiel vom SSV 46 mit 3:0 besiegt, ist bekanntermaßen keine Auswärtsmacht, was die Bilanz der Hessen in der Fremde dokumentiert.

Nach zuletzt fünf sieglosen Spielen landete der Tabellendrittletzte, wie der SSV 46 Aufsteiger, seinen allerersten Auswärtserfolg in der laufenden Runde vor zwei Wochen beim FC Homburg (3:1). Die Bilanz der Gäste nach zehn Auswärtsbegegnungen setzt sich aus einem Sieg dazu drei Unentschieden auf fremden Plätzen zusammen. Wie die Ulmer musste das Gästeteam vergangenes Wochenende pausieren. „So gesehen haben beide Mannschaften die gleichen Startbedingungen“, betont Baierl.

Nach sechs Spieltagen hatte bei den Hessen Trainer Daniel Steuernagel überraschend seinen Rücktritt verkündet. Der 36-jährige Grundschullehrer, der das Team 2014 übernommen und den Verein mit zwei Aufstiegen hintereinander in die Regionalliga geführt hatte, begründete seine Entscheidung mit dem erhöhten Zeitaufwand. Mit Ex-Profi Francisco Copado wurde ein prominenter Nachfolger gefunden. Der 42-Jährige brachte es unter anderem beim Hamburger SV, der SpVgg Unterhaching, Eintracht Frankfurt und der TSG Hoffenheim auf 59 Erst- und Zeitligatore. Als Trainer war er bislang ein unbeschriebenes Blatt (ein Jahr beim bayerischen Bezirksligist TSV Moosach, drei Monate beim Bayernligisten FC Gundelfingen).

Copado stellte das Training bei dem mittelhessischen Verein aus einem Ortsteil der 8000-Einwohner zählenden Stadt Pohlheim, sechs Kilometer südöstlich von Gießen, nach seinem Amtsantritt von viermal am Abend auf professionelle Strukturen (zweimal täglich) um. Bislang noch ohne einen durchschlagenden Erfolg, wie Tabellenplatz 17 belegt.

Gesperrter Kücük fehlt

Trotz der aktuellen Tabellensituation des Gegners werden die Ulmer Watzenborn-Steinberg allerdings nicht unterschätzen. „Die Mannschaft ist spielstark und wird sich nicht hinten reinstellen. Wir müssen in jedem Spiel unsere Leistung abrufen und den Gegner unter Druck setzen“, bekräftigt Baierl. Bis auf den noch zwei Spiele gesperrten Olcay Kücük stehen dem SSV-Coach alle zuletzt eingesetzten Akteure zur Verfügung. „Wir haben die Saarbrücken-Niederlage verdaut. Jetzt geht es wieder gegen solche Teams, mit denen wir uns messen müssen. Wichtig ist auch, dass wir unsere Fans zum Abschied versöhnlich stimmen. Da ist es egal ob wir das Hinspielergebnis wiederholen oder nur 1:0 gewinnen“, bemerkt Baierl, der mit möglichst passablem Polster in der oberen Tabellenhälfte überwintern will. In der letzten Heimpartie soll gleich mit dem Aufbessern begonnen werden.

Aufrufe: 025.11.2016, 08:53 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor