Spatzen basteln eifrig an den Zukunftsplänen

Auch Nullnummern können attraktiv sein. Und am Ende mussten die Regionalliga-Fußballer des SSV Ulm 1846 damit zufrieden sein, den Dienstausflug auf Degerlochs Höhen am drittletzten Spieltag unbeschadet überstanden zu haben. Das 0:0 war für Gastgeber VfB Stuttgart II der erste Punktverlust nach drei Siegen in Serie. Der Lohn für die Gäste: „Mit jetzt 50 Zählern haben wir die Fünf vorne auf dem Punktekonto geknackt“, bemerkte Trainer Stephan Baierl. Ziel erreicht. Was folgt ist Zugabe: Das Heimspiel gegen Wormatia Worms mit den Ex-Ulmern Florian Treske und Johannes Ludmann an diesem Samstag (14 Uhr) und dann am Wochenende drauf das Saisonfinale bei Astoria Walldorf.

Schon jetzt steht fest: „Wir haben eine grandiose Saison für einen Aufsteiger gespielt“, betont der Trainer. Das scheint sich sogar bis an die Waterkant rumgesprochen zu haben. Immerhin ließ es sich Andreas Rettig nicht nehmen, am Sonntag persönlich im Gazi-Stadion anwesend zu sein. Der Geschäftsführer und Sportchef in Personalunion vom Zweitligisten FC St. Pauli machte eifrige Notizen während der 90 Minuten, die er als anspruchsvolle Regionalligapartie wertete. In wie weit sich sein Abstecher nach der erfolgreichen Freitagspartie seines Klubs (2:1) in Kaiserslautern ins Schwäbische gelohnt hatte, ließ der 54-Jährige offen.

War es Rettigs Anwesenheit geschuldet, dass Lutz Siebrecht gestern flugs zwei Personalien vermeldete? „Das hat damit nichts zu tun, wir waren schon länger im Gespräch“, betonte der sportliche Leiter des SSV 46. Der bereits gemeldete Wechsel von Ardian Morina vom VfB-Nachwuchs an die Donau wurde mit einem Vertrag bis 2020 für den 23-Jährigen bestätigt. „Ich freue mich über den Wechsel. Natürlich kenne ich noch eine ganze Reihe von Spielern“, sagte der aus Dettingen/Iller stammende Stürmer, der in der U 17 und U 19 schon beim SSV 46 gespielt hatte.

Ein Syndesmoseriss hatte dem Ex-Illertisser nach seinem Wechsel zum VfB II zu Beginn dieser Runde lange zu schaffen gemacht. Ein Grund, warum es der Stürmer bislang nur auf elf Einsätze am Wasen gebracht hat und keinen Vertrag mehr erhalten hatte. „Das war ein Katastrophenjahr“, blickt Morina zurück und will beim SSV 46 nochmals durchstarten.

Ebenfalls bis 2020 wurde mit dem derzeit wegen Knieproblemen nicht einsatzfähigen Vinko Sapina eine Verlängerung des bis 2018 laufenden Vertrags vereinbart. Als nächstes will Siebrecht jetzt Alper Bagceci und Timo Göhlert für ein weiteres Regionalligajahr überreden. „Die Aussichten sind gut“, bestätigt der sportliche Leiter, der in dieser Woche auch Gespräche mit Verantwortlichen des Zweitliga-Absteigers Karlsruher SC wegen einer Verpflichtung von Leihspieler Pierre Fassnacht hat.