2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Sonsbeck verliert in der Nachspielzeit

Tolle Leistung des SVS bringt keine Punkte ein: 1:2 gegen Fischeln

Der SV Sonsbeck lieferte dem exzellent aufgestellten VfR Krefeld-Fischeln über 90 Minuten einen großen Kampf. Fischeln benötigte 92 Minuten, um das Spiel mit 2:1 (0:0) doch noch für sich zu entscheiden.

Am Nachmittag eines trüben ersten Adventssonntages weilte mit Aufsteiger VfR Krefeld-Fischeln der Tabellenzweite der Oberliga im Sonsbecker Sportpark. Damit tat sich eine gewaltige Diskrepanz zum gastgebenden SV Sonsbeck auf, der mit nur neun Punkten die "Rote Laterne" des Tabellenletzten mit sich herumschleppt. Goliath gegen David lautete also die Konstellation, die am Ende der tabellarisch Mächtigere mit 2:1 für sich entschied, nachdem es zum Seitenwechsel noch torlos stand.

Da könnte man vermuten, dass sich alles im vorhersehbaren Rahmen bewegt hätte. Doch das war sehr zum Gefallen der Zuschauer überhaupt nicht so. Dafür, dass viele dem Tabellenletzten im Vorfeld der Partie gegen eine exzellent besetzte und nach dem Wiederaufstieg mit viel Augenmaß verstärkte Fischelner Mannschaft kaum eine Chance auf den Sieg, allenfalls auf einen Punktgewinn eingeräumt hatten, haben die Sonsbecker eine Menge daraus gemacht.

"Die Mannschaft hat da weiter gemacht, wo sie gegen TuRU Düsseldorf und Duisburg aufgehört hat", sagte Thomas Geist hinterher. Der Sonsbecker Trainer, der leidenschaftlich seine Mannschaft vom Spielfeldrand aus coachte, musste seinen Spielern trotz der knappen Niederlage ein Riesenkompliment zollen. "Für unsere Möglichkeiten haben wir dem Fast-Tabellenersten einen tollen Kampf geliefert. Wir hatten Fischeln am Rande einer Niederlage, weil es uns gelungen ist, den Gegner mit seinen individuellen Stärken nicht zur Entfaltung kommen zu lassen", sagte Geist, für den "ein Punkt in diesem Spiel verdient" gewesen wäre.

Josef Cherfi, Trainer des bärenstarken Aufsteigers, stand derweil nach dem Schlusspfiff den Pressevertretern Rede und Antwort. Über ihm kräuselte sich der Qualm der Siegerzigarette, an der er zwischendurch immer wieder mal genussvoll zog. Dann sagte er den vielleicht entscheidenden Satz des Nachmittags. "Bei der Mannschaft, die oben steht, geht so ein Schuss Sekunden vor Schluss rein." Worauf nahm Cherfi Bezug? In Sonsbeck lief die letzte Minute der Nachspielzeit, ein letztes Mal in diesem Spiel trugen die Krefelder einen Angriff vor das Sonsbecker Tor. Der Ball kam im Strafraum auf Kevin Enke, der seine Position im defensiven Mittelfeld der Krefelder aufgegeben und sich im Rücken der Sonsbecker Abwehr weggestohlen hatte. Punktgenau bekam er die Kugel auf den Spann und von dort aus schlug der Ball über dem machtlosen Ahmet Taner zum 2:1-Siegtreffer ein. Kurze Augenblicke danach pfiff Schiedsrichter Kevin Domnick die Begegnung ab.

Zurück blieben enttäuschte Sonsbecker Spieler, die Fischeln 90+2-Minuten lang einen großen Kampf geliefert hatten. Und dafür fast belohnt worden wären. Jedenfalls machte sich dieses berechtigte Gefühl unter den Sonsbecker Anhängern breit, als in der 75. Spielminute eine Vorarbeit von Jan-Paul Hahn auf der linken Angriffsseite bei Jonas Kremer landete, der noch Zeit hatte, sich auf Höhe des Strafraums den Ball auf seinen starken Fuß zu legen und ihn anschließend mit viel Gefühl halbhoch in die Krefelder Maschen zu platzieren. Die Gäste mobilisierten daraufhin noch einmal ihre Kräfte, verstärkten den Druck auf das Tor der Sonsbecker, doch das Bollwerk aus rot-gewandeten Körpern mit dem jungen Robin Schoofs in der zentralen Abwehrposition wackelte zwischendurch mal geringfügig, behielt aber seine stabile Ordnung. Bis der eingewechselte Örner Uzbay nach einem Zweikampf im Strafraum mit Lukas Vengels zu Fall kam. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt, von dem aus Fischelns Kapitän Kevin Breuer den Ausgleich erzielte.

Aufrufe: 01.12.2014, 08:00 Uhr
RP / Reinhard PöselAutor