Söhnstetten oder Auernheim/Neresheim?

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Das erleben Fußballer in den unteren Klassen nicht alle Tage: Spiele vor knapp 500 bis 600 Zuschauern. Auch am Freitagabend wird es im Herbrechtinger Stadion (Anpfiff um 18 Uhr) sicher wieder eine stattliche Kulisse geben. Doch auf das Relegationsspiel gegen den Vizemeister der Kreisliga B 5, die SG Auernheim/Neresheim II, hätte der SV Söhnstetten gerne verzichtet.

Nach einer schwachen Hinrunde (Vorletzter) startete die Mannschaft von Trainer Michael Morlock zwar eine Aufholjagd (Zwölfter der Rückrundentabelle). Zum sicheren Klassenerhalt sollte es allerdings nicht mehr reichen. Als Tabellen-15. möchte Söhnstetten nun den Klassenerhalt in der „Zusatzschicht“ Relegation klar machen.

„Es war eine sehr ausgeglichene Kreisliga“, erklärt Morlock im Hinblick auf die Punkteverteilung. Letztlich hatte es der SV einem Elf-Punkte-Lauf (fünf Spiele) zwischen Anfang April und Anfang Mai zu verdanken, dass er überhaupt in die Relegation eingezogen ist, fügt der Trainer an. Zum Saisonschluss folgten vier Niederlagen hintereinander. „Meine Mannschaft hat alles gegeben. Ich kann niemandem einen Vorwurf machen“, betont Morlock.

Nun gelte es alle Kräfte für das anstehende „Bonusspiel“ zu mobilisieren. „Es ist ein Highlight-Spiel. Da müssen wir niemandem etwas vormachen“, streicht der Söhnstetter Coach die Bedeutung der anstehenden „50-50“-Partie hervor. Gegner Auernheim/Neresheim sei für ihn allerdings „ein unbeschriebenes Blatt“, so Morlock weiter. Auch weil er eher mit dem TSV Gussenstadt als Gegner gerechnet habe.

Im entscheidenden Spiel setzt der SV Söhnstetten auch auf Toptorjäger Timo Heinzmann. Zehn Saisontore (acht Vorlagen) gehen auf das Konto des 35-Jährigen, der in der abgelaufenen Runde allerdings nicht immer fit gewesen sei, bedauert Michael Morlock. „Timo ist aber nach wie vor ein wichtiger, wenn nicht sogar ein unverzichtbarer Spieler“, betont der SVS-Coach.

So einen Ausnahmekönner hat auch die SG Auernheim/Neresheim II in ihren Reihen. Benjamin Kuttler hat in 17 Saisonspielen 16 Tore erzielt – allein 15 in der Rückrunde. Und dies aus einem denkbar einfachen Grund. Wegen einer Verletzung von Manuel Brenner (sieben Tore in sieben Spielen) musste Karl-Heinz Bühler sich etwas einfallen lassen.

Also beorderte der SG-Trainer Kuttler vom defensiven Mittelfeld, manchmal spielte der 22-Jährige auch in der Innenverteidigung, nach vorne in den Sturm. „Eigentlich war es eine Notlösung“, sagt Bühler rückblickend. Und was für eine: Kuttler war zwar nicht in jedem Rückrundenspiel dabei, wenn er aber spielte, traf er auch. Daher setzt Bühler auch im anstehenden K.-o.-Spiel gegen den SV Söhnstetten auf die Dienste des beidfüßigen und kopfballstarken Kuttler. Ob zudem Manuel Brenner dabei sein kann, werde sich erst kurzfristig entscheiden, gibt Bühler zu bedenken.

Zuletzt hat die Spielgemeinschaft Auernheim/Neresheim sechs Spiele in Folge gewonnen – und möchte diese Serie natürlich gerne ausbauen. Und dies vor einer besonderen Kulisse. „Normalerweise spielen wir ja vor 70 bis 100 Zuschauern“, so Bühler. „Meine Jungs fiebern dem Spiel schon entgegen.“

Über den SV Söhnstetten habe er dabei nur wenige Informationen. „Ich habe mir ausgerechnet Söhnstetten nicht angeschaut“, bedauert der SG-Coach. Allerdings habe er vor einiger Zeit gegen die SF Fleinheim (Zwölfter Kreisliga A 3) ein Testspiel organisiert. Seine Mannschaft habe zwar verloren. Allerdings: „Die Jungs wissen nun, was auf sie zukommt“, so Bühler.

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