So viel Zuschauer wie Einwohner

An die 700 Karten wurden nach Auskunft von Vorstandsmitglied Kerstin Segeth im Vorverkauf abgesetzt. Etwa doppelt so viele Zuschauer könnten die Partie am Freitagabend, wenn es noch genügend Tickets an der Abendkasse zu kaufen geben wird, schlussendlich verfolgen.

Kerstin Segeth hatte das Spiel mit den Lilien vereinbart. Der TSV hat seit einigen Jahren drei gleichberechtigte Vorsitzende, eine davon ist Segeth, deren Mann Christian die Funktion des Sportlichen Leiters der Fußballer mit ihren Aktiventeams in den Dieburger Kreisligen A und D innehat und kürzlich auch zum Vorsitzenden des neu gegründeten Fördervereins gewählt wurde. Zweiter Fördervereinsvorsitzender ist in Daniel Giewolis ein ehemaliger TSV-Spieler und Ex-Sportleiter, der die Langstädter im Hintergrund nach wie vor unterstützt. Giewolis brachte sich in den vergangenen Wochen ebenfalls stark in die Vorbereitungen des Spiels gegen den Erstligisten ein.

Kerstin Segeth steht mit Darmstadts Sportlichem Leiter Holger schon lange in Kontakt. Ihn kennt sie aus ihrem früheren Berufsleben, als sie in Wiesbaden beim Bund Deutscher Fußballlehrer arbeitete. „Mit ihm hat das alles ganz unkompliziert geklappt“, lobt Segeth die Zusammenarbeit. Nach dem Testspiel des SV 98 Anfang Juli in Hähnlein – 1500 Zuschauer sahen damals ein 22:0 der Profis über den B-Ligisten – habe sie Fach angesprochen: „Der hat dann ganz einfach gesagt, das machen wir“, freute sich Segeth über das unbürokratische Verhalten. Anschließend gab es viel zu planen und zu regeln – und auch zu kalkulieren, denn gratis kommen die Darmstädter nur in Ausnahmefällen, so beim Benefizspiel vor wenigen Wochen in Wetzlar gegen Regionalligist Teutonia Watzenborn-Steinberg.

Mit ihren Forderungen liegen die Lilien allerdings noch weit unter jenen der Frankfurter Eintracht, die ebenfalls häufig Freundschaftsspiele im Rhein-Main-Gebiet bestreiten. In finanzieller Hinsicht gingen Partien gegen die 98er in der jüngeren Vergangenheit für die kleinen Vereine in der Regel auf.

Sportlich wäre bereits eine einstellige Niederlage eine Überraschung. Immerhin: Unter ihrem neuen Trainer, Ex-Profi Mark Schierenberg (einst Schalke, Wattenscheid und Mainz), gelang dem TSV in der A-Liga am Sonntag mit dem 6:1 bei der SG Ueberau ein Befreiungsschlag. Zuvor war das in weiten Teilen neu formierte Team mit dem Aus im Kreispokal und zwei Niederlagen in der Liga in die Saison gestartet.

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Um der vielen Zuschauer Herr zu werden, mobilisiert der TSV Langstadt am Freitag alle Abteilungen des mehr als 600 Mitglieder zählenden Vereins. Turner und Tischtennis-Spieler unterstützen die Fußballer. Einlaufen werden mit den Männern von TSV und SV 98 die E- und D-Junioren der Langstädter, die in diesen Altersklassen eine Spielgemeinschaft mit Viktoria Kleestadt bilden.