Wenn das kein gutes Omen war: Am Freitag wurde am Kunstrasen auf dem Sportgelände Bühl eine elektronische Anzeigetafel installiert. Bei ihrer Anlieferung stand ein 5:3 für die Heimelf zu lesen. Ganz so viele Tore fielen im Spitzenspiel der Landesliga zwar nicht. Doch beim allerersten offiziellen Einsatz standen am Ende erneut mehr Tore auf der Seite des Gastgebers als auf der der Gäste. Die SKV Rutesheim setzte sich im mit Spannung erwarteten Duell gegen den Nachbarn aus Ludwigsburg mit 2:1 (1:0) durch. Das Team von Rolf Kramer landete damit den siebten Sieg in Folge und kletterte damit auf den zweiten Tabellenplatz. Für den Übungsleiter ein schöner Nebeneffekt, wichtiger war ihm jedoch etwas anderes: „Das primäre Ziel waren die drei Punkte. Nach sechs Siegen ist das nicht so einfach. Aber man hat gesehen, dass die Jungs immer noch hungrig sind und wollen.“
Die Worte ihres Trainers hatten die SKV-Spieler zuvor mit Taten belegt. Die erste echte Chance landete gleich im Tornetz. Steffen Zeitvogel hatte den agilen und spritzigen Gianluca Crepaldi im Zentrum frei gespielt. Und der Torjäger markierte per Flachschuss seinen zwölften Saisontreffer (15.). Auch Rückschläge brachten die Gastgeber nicht von ihrem Kurs ab. Sowohl Zeitvogel (21.) als auch Steffen Hertenstein (39.) mussten schon im ersten Durchgang verletzungsbedingt ersetzt werden. Dazu ließ Raphael Schneider drei klare Möglichkeiten aus, bei seinem vierten Versuch landete der Ball am Pfosten (45.).
In der mit viel Tempo geführten Partie ließ auch das inzwischen vom ehemaligen Rutesheimer Coach trainierte Team aus Ludwigsburg seine Gefährlichkeit aufblitzen. Zweimal klärte Dennis Schwenker in höchster Not für seinen geschlagenen Keeper Marijo Milcic auf der Linie.
Im zweiten Durchgang war es nach 20 Minuten dann so weit: Sascha Häcker, auch schon in Diensten der SKV Rutesheim, ließ im Laufduell Dennis Schwenker stehen und glich aus (65.). Die Gastgeber schienen die Kontrolle zu verlieren. Doch Raphael Schneider machte mit einem kleinen Geniestreich die Fehlversuche des ersten Durchgangs vergessen. Auf Zuspiel des gerade erst eingewechselten Joshua Schneider tanzte er mit einer tollen Täuschung Davide Pumilla aus und schloss mit einem Flachschuss ins lange Eck zum 2:1 ab (73.).
Christian Hofberger ärgerte sich: „Beide Tore müssen wir auf unsere Kappe nehmen. Einmal lassen wir uns aus dem Zentrum locken und beim zweiten Mal müssen wir vorher diesen Pass unterbinden.“ Noch mehr wird er sich über den Bärendienst von Sascha Häcker für seine Mannschaft geärgert haben. Nach einem Zweikampf mit Marijan Salopek, bei dem der Rutesheimer liegen blieb und einen Freistoß bekam, beleidigte der 07-Stürmer seinen Gegner und wurde dafür mit Roter Karte vom Platz gestellt (88.). „Das war dumm. Das darf ihm nicht passieren“ (Hofberger).
Am Spielstand änderte sich nichts mehr. Und vielleicht sollten die Rutesheimer das Ergebnis einfach bis einen Tag vor dem nächsten Heimspiel auf der neuen Anzeigetafel stehen lassen.
SKV Rutesheim: Milcic, Wellert, Trefz, Salopek, Zeitvogel (21. Vaihinger), Weiß (73. J. Schneider), Baake, Schwenker, R. Schneider, Hertenstein (39. Gebbert) Crepaldi.