2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kein Durchkommen: FSV-Linksverteidiger Marin Sverko (rechts) wird von Kiels Alexander Bieler (rechts) und dem Ex-05er Steven Lewerenz (Zweiter von links) attackiert. Holstein-Keeper Kenneth Kronholm (links) muss nicht eingreifen und beobachtet die Szene.  Foto: hbz/Jörg Henkel
Kein Durchkommen: FSV-Linksverteidiger Marin Sverko (rechts) wird von Kiels Alexander Bieler (rechts) und dem Ex-05er Steven Lewerenz (Zweiter von links) attackiert. Holstein-Keeper Kenneth Kronholm (links) muss nicht eingreifen und beobachtet die Szene. Foto: hbz/Jörg Henkel

Sinnbildliches Eigentor

Beim 0:3 gegen Holstein Kiel zeigt U23 des FSV Mainz 05 einen zerfahrenen Auftritt

MAINZ. So schnell kann es im Fußball manchmal gehen. Noch am vergangenen Mittwoch war Petar Sliskovic entscheidend am 2:0-Derbysieg der U23 des FSV Mainz 05 beim SV Wehen Wiesbaden beteiligt. Der Kroate traf zum 1:0 und war hinterher einer der glücklichsten Mainzer. Nur wenige Tage später trottete Sliskovic mit hängendem Kopf vom Platz des Bruchwegstadions. Diesmal hatte er zwar erneut getroffen – aber unfreiwillig ins eigene Netz. Das Eigentor des Unglücksraben zum 0:1 gegen Holstein Kiel (33. Minute) stand sinnbildlich für den zerfahrenen Auftritt der 05er, die dem Gast aus Schleswig-Holstein am Ende 0:3 unterlagen und weiter tief im Abstiegssumpf der Dritten Liga festhängen.


Präzision und letzte Entschlossenheit fehlt

„Es passt halt heute ins Bild, dass Slisko das Eigentor macht. Trotz allem hätten wir danach eine Reaktion zeigen können“, haderte FSV-Trainer Sandro Schwarz, dessen Team über weite Strecken der Partie die Präzision und letzte Entschlossenheit fehlte. Gegenüber der Partie in Wiesbaden, wo die Mainzer eine ihrer besten Saisonleistungen zeigten, war das fast unverändert antretende 05-Team kaum wiederzuerkennen. „Die Einfachheit war nicht da. Wir haben viele Dinge überhastet gemacht und konnten keine Druckphasen über einen längeren Zeitraum aufrecht halten“, kritisierte Schwarz.
Nach einer kräftezehrenden englischen Woche fehlten den Mainzern offensichtlich die Körner, um sich zu einer weiteren Energieleistung aufschwingen zu können. Stattdessen ließen sie vor allem in der zweiten Hälfte immer wieder brandgefährliche Konterchancen der Gäste zu. Zwei davon nutzten die Kieler Christopher Lenz (72.) und Kingsley Schindler (83.) zum 0:2 und 0:3. Die 05er durften sich bei ihrem Keeper Lukas Watkowiak bedanken, dass das Ergebnis am Ende nicht noch deutlicher ausfiel. „Mund abputzen und weiter gehts. Wir haben zuhause auch 0:1 gegen Bremen verloren und uns davon nicht kleinkriegen lassen“, gab sich der Torhüter bei aller Enttäuschung kämpferisch.

Das große Ziel Klassenerhalt ist für den FSV bei nunmehr acht Punkten Rückstand zum rettenden Ufer zwar wieder in weite Ferne gerückt. Doch Watkowiak blieb davon unbeeindruckt. „Jetzt wollen wir in Erfurt gewinnen“, blickte der 21-Jährige bereits auf den kommenden Gegner.

Gegen Kiel hatte Mounir Bouziane im ersten Durchgang direkt nach dem Sliskovic-Eigentor noch die besten 05-Chancen zum Ausgleich, er vergab jedoch zweimal kläglich aus aussichtsreicher Position (35./36.). Die rund 250 lautstarken FSV-Fans auf der Gegengerade des Bruchwegstadions, die ihr Team unentwegt anfeuerten und sangen, erlebten ein über weite Strecken uninspiriertes Spiel der 05er. „Es war eine Frage der Kraft. Gerade gegen Ende hat sich das bemerkbar gemacht“, befand U23-Koordinator Manfred Lorenz, der trotz des ernüchternden Ergebnisses nicht von einem Rückschlag sprechen wollte. Schließlich seien noch zehn Spiele zu spielen und weiterhin alles möglich.

Das gilt laut Lorenz übrigens auch für die Zukunft von Coach Sandro Schwarz, dessen Vertrag bei Mainz 05 bekanntlich ausläuft. „Gespräche darüber zwischen ihm, Sportdirektor Rouven Schröder und mir finden permanent statt“, unterstrich der U23-Koordinator.

FSV Mainz 05 II – Holstein Kiel 0:3 (0:1)

FSV Mainz 05 II: Watkowiak – Costly (74. Mörschel), Rossmann, Ihrig, Sverko – Steinmann (59. Seydel), Zimling – Bouziane (55. Trümner, Serdar, Holtmann – Sliskovic.
Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Czichos, Schmidt, Lenz – Peitz – Schindler, Bieler, Drexler (86. Dürholtz), Lewerenz (79. Sicker) – Ducksch (62. Hoheneder).
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang).
Zuschauer: 1198.
Tore: 0:1 Sliskovic (33./Eigentor), 0:2 Lenz (72.), 0:3 Schindler (83.).

Aufrufe: 019.3.2017, 18:39 Uhr
Andreas RiechertAutor