Simon Kopp stand zweimal im Mittelpunkt

Während alle fünf Bogener ihre Elfmeter sicher verwandelten, ist ausgerechnet Simon Kopp mit seinem Elfer gescheitert. Der Chamer Neuzugang hatte mit seinem späten Ausgleichstreffer zum 4:4 den ASV Cham nämlich noch ins Elfmeterschießen gerettet. Noch nicht einmal zehn Minuten waren gespielt, da fiel der erste Treffer in der torreichen Begegnung. Daniel Engl konnte nach einem schönen Chamer Spielzug von Tim Edsperger nur mehr per Foul gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Christian Ederer sicher zur 1:0-Führung (8.) der Chamer.

Den Ausgleich für die Bogener erzielte dann der Ex-Burgweintinger Andreas Meyer (27.). Nach einem tollen Sololauf von Simon Kopp hatte dieser nur mehr Bogens Keeper Trozenko vor sich. Sein Linksschuss strich nur um Haaresbreite am Tor vorbei (37.). Nach einer Standardsituation fiel die Führung des Bayernligisten. Ex-Profi Marco Jordan zimmerte einen Freistoß an den Pfosten. Den Abpraller verwertete erneut A. Meyer zum 1:2 (42.).

Der ASV Cham konnte aber gleich nach der Pause zurückschlagen. Nach erneutem Foulspiel von Edsperger verwandelte Ederer sicher zum 2:2 (47.). Während Engl noch zweimal an TSV-Keeper Trozenko gescheitert war, traf Michael Wich mit links zum 3:2 (51.). Auf Vorarbeit von Müller aber dann der erneute Ausgleich für die Donaustädter durch den eingewechselten Schinnerl zum 3:3 (65.). Das 3:4 erzielte schließlich Kapitän Stefan Meyer per Kopf (77.).

Die Chamer gaben nicht auf und kamen durch Kopps 4:4 noch zum Ausgleich (88.). Eine Hiobsbotschaft gab es für Chams Trainer Uwe Mißlinger am Sonntag, als er erfuhr, dass sich mit Franz Wendl einer seiner Youngsters in der ersten Halbzeit ohne Fremdeinwirkung eine schwere Armverletzung zugezogen hatte. ,,Die Elle ist gebrochen, die Speiche angebrochen. Franz wird uns mindestens sechs Wochen fehlen. Wenn er operiert werden muss, dann kann es sein, dass er drei Monate ausfallen wird", so Mißlinger, der nun länger auf einen seiner Leistungsträger verzichten muss.

Andreas Wagner (TSV Bogen): ,,Begünstigt durch viele Fehler auf beiden Seiten war es eine torreiche Partie. Wir hatten einige schöne Spielzüge, haben auch wunderschöne Tore erzielt und hätten nach dem 4:3 mehrfach die Chance gehabt, den endgültigen K.o. zu setzen. Wir waren nicht nur von der Spielanlage her die bessere Mannschaft, sondern auch die spielstärkere. Der Kunstrasen kam uns nicht so entgegen. Trotzdem hat meine Mannschaft die Aufgabe sehr gut gelöst. Cham hat ja ausschließlich mit hohen und weiten Bällen agiert. Wenn es beim Elfmeterschießen einen Sieger geben muss, dann haben wir es irgendwo einen Tick mehr verdient als der ASV Cham".

Uwe Mißlinger (ASV Cham): ,,Ganz kann ich meinem Kollegen in seiner Spielanalyse nicht beipflichten. Wenn ein Bayernligist, der vergangene Saison Vierter geworden ist und lange Zeit um den Aufstieg mitgespielt hat, in 90 Minuten vier Tore kassiert, und wenn man bedenkt, dass wir noch vier, fünf weitere Hochkaräter hatten, kann ich nur sagen, dass wir dem Gegner mehr als Paroli geboten haben. Meine Mannschaft hat im Angriffspressing viel mehr investiert als der TSV. Lange Bälle sind mittlerweile auch taktisch ein qualifiziertes Mittel. Meine Mannschaft hat ein Durchschnittsalter von 20 Komma noch was. Hut ab, wie sie gegen einen gestandenen Bayernligisten aufgetreten ist".