2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Lichtenaus Stürmer Michael Berger wird beim Silvestercup das Tor seines VfLs hüten.
Lichtenaus Stürmer Michael Berger wird beim Silvestercup das Tor seines VfLs hüten.

"Silvestercup gehört zu den Highlights des Jahres"

VfL Lichtenaus Stürmer Michael Berger im exklusiven Interview mit FuPa.net.

B-Ligist VfL Lichtenau gehört beim Silvestercup zu den Underdogs. Dennoch rechnet sich der Verein um Stürmer Michael Berger Chancen auf eine Überraschung aus. Mit FuPa.net sprach der 29-jährige Torjäger über den Silvestercup, seine ungewöhnliche Rolle als Torwart, die bisherige Hinrunde, seine Rolle als Führungsspieler und die Ziele für das kommende Fußballjahr 2017.

FuPa.net: Herr Berger, mit 29 Jahren sind Sie, in einer jungen Mannschaft, der drittälteste Spieler im Kader des VfL Lichtenau. Dadurch gehören Sie automatisch zu den Führungspersonen. Ist es für Sie selbstverständlich, diese Rolle einzunehmen?

Michael Berger: Selbstverständlich ist es sicherlich nicht, aber ich bin bereits in meiner zweiten Saison und habe sicherlich genug Erfahrung sammeln können, um den jüngeren Spielern zu helfen.

FuPa.net: Inwiefern helfen Sie den jungen Spielern mit Ihrer Erfahrung?

Berger: Ich rede viel mit den jungen Spielern, sowohl auf als auch neben dem Platz und versuche weitestgehend als Vorbild zu agieren. (lacht)

FuPa.net: Nach dem Abstieg in die Kreisliga B, Staffel 2 im Sommer, stehen Sie derzeit mit 29 Punkten auf dem sechsten Platz. „Oben mitspielen,“ lautete das Ziel von Ihrem Trainer Thomas Weber vor Saisonbeginn. Bisher konnten Sie diesem Ziel nur bedingt gerecht werden. Wie zufrieden sind Sie mit der Hinrunde?

Berger: Nach dem holprigen Start mit dem Abstieg, Trainerwechsel und neuen System war der Start etwas holprig. Danach sind wir immer besser in Gang gekommen, trotz der letzten beiden Spiele, in denen wir wieder gepatzt haben. Ich denke, damit kann man im Großen und Ganzen zufrieden sein und wir sollten daran im neuen Jahr anknüpfen.

FuPa.net:Was sind die Gründe für die inkonstanten Ergebnisse, auch wenn sie zwischenzeitlich eine sechs Spiele anhaltende Siegesserie fahren konnten?

Berger: Wie gesagt, am Anfang hatten wir ein paar Probleme, was gerade bei den jungen Spielern im Kader deutlich wurde, die noch nicht die Erfahrung im Herrenbereich hatten und sich erst an die härtere Gangart gewöhnen mussten. Aber wir als gesamtes Team hatten zunächst Probleme uns im neuen Spielsystem von Thomas Weber zurechtzufinden. Dabei nehme ich mich nicht raus, da ich persönlich anfangs große Probleme im neuen System hatte. Gerade was die Defensivarbeit angeht

FuPa.net:Sie sagten, dass Sie Probleme mit der Systemumstellung unter ihrem neuen Trainer Thomas Weber hatten. Wodurch unterscheidet sich Thomas Weber zu seinem Vorgänger Golo Leifeld in Sachen Trainingsintensität und Spielvorstellungen?

Berger: Das sind zwei von Grund auf unterschiedliche Typen. Während Golo eher der „Kumpeltyp“ war, der auch gerne Mal was hat durchgehen lassen, ist Thomas ein Mensch, der sehr akribisch und genau arbeitet. Dabei möchte ich aber betonen, dass auch Thomas das Teamgefüge und die Moral innerhalb der Mannschaft sehr wichtig ist.

FuPa.net: Was muss sich Ihrer Meinung nach in der Rückrunde ändern, damit Sie in der Tabelle noch den ein oder anderen Platz gutmachen können?

Berger: Das Ziel für die Rückrunde sollte lauten: Kontinuierlicher zu spielen und Spiele wie gegen Schwaney nicht mehr so leichtfertig aus der Hand zu geben (Anm: 1:2 Niederlage nach 1:0 Führung). Wir müssen unsere Chancen besser nutzen, da wir in Sachen Offensive absolutes Mittelmaß sind, gemessen an den erzielten Toren. In der Defensive stehen wir hingegen sehr sicher und können damit weitestgehend zufrieden sein. Gerade zuhause sollten wir gucken, dass wir dort wieder eine Macht werden und am besten eine Serie starten. Auch, damit in Zukunft vielleicht wieder zwei, drei mehr Zuschaer zu unseren Spielen kommen und uns unterstützen.

FuPa.net: Wie Sie bereits erwähnt haben, gehören Sie zu den schlechtesten Heimteams der Liga. Auf fremden Gefilde hingegen, ist der VfL das drittbeste Team der Liga. Wie erklären Sie sich diese starke Diskrepanz?

Berger: Wir sind eine spielerisch starke Mannschaft. Ich glaube, dass es in der Tat so ist, dass uns die Kunstrasenplätze im Paderborner Kreis deutlich mehr zusagen und wir unsere Spielart besser entfalten können, weshalb wir auswärts bisher deutlich besser aufgetreten sind als zuhause. Dennoch müssen wir uns im neuen Jahr auch zuhause deutlich besser präsentieren.

FuPa.net: Heute starten Sie mit dem VfL Lichtenau beim beliebten Paderborner Silvestercup. Wie stehen Sie zum Hallenfußball?

Berger: Ich find’s geil (lacht). Ich finde Hallenfußball im Allgemeinen sehr spaßig und durch die neu eingeführten Spielregeln, wird das Spiel noch deutlicher schneller und attraktiver. Ich denke, dass der Budenzauber für jeden Spieler eine gerngesehene Abwechslung ist. Der Silvestercup ist zudem das Highlight der Hallensaison, weshalb ich mich sehr auf das Turnier freue.

FuPa.net: Als B-Ligist gehören Sie zu den Außenseitern bei dem Turnier. Mit dem SV BW Atteln, SV BW Etteln und Türk-Gücü Paderborn treffen Sie zudem ausnahmslos auf höherklassige Teams. Wie sehen Sie Ihre Chancen, die Gruppenphase zu überstehen?

Berger: Ich sehe dem ganzen recht optimistisch entgegen. Ich denke, dass man in der Halle schlecht einen Favoriten ausmachen kann, da in der kurzen Spielzeit jeder jeden schlagen kann und über eine gute Mannschaft verfügen. Durch den unerwarteten Abgang von unserem Fänger Heiko Verlass nach Dörenhagen und durch den Ausfall unseres Ersatztorwarts Christoph Ernst stehen wir leider ohne gelernten Schlussmann da, weshalb ich wohl in den Kasten gehen werde. (lacht)

FuPa.net: Haben Sie bereits Erfahrung als Torwart sammeln können?

Berger: Bei meinem Jugendverein war ich bis zur B-Jugend Torwart und später, während meiner Zeit beim SV RW Erlinghausen und SV Eresburg Obermarsberg musste ich auch ein paar Spiele ins Tor, wenn der Torwart ausgefallen war. Deshalb ist das für mich kein absolutes Neuland.

FuPa.net: Der VfL Lichtenau hat bisher noch keinen Nachfolger für Heiko Verlass gefunden und geht bisher ohne etatmäßige Nummer Eins in die Rückrunde. Könnten Sie sich vorstellen dauerhaft das Lichtenauer Tor zu hüten?

Berger: Bevor wir gar keinen haben, der ins Tor gehen kann, stelle ich mich natürlich gerne zur Verfügung. Der Silvestercup ist zwar eine willkommene Abwechslung, aber generell fühle ich mich in der Offensive dann doch wohler. (lacht)

FuPa.net: Zurück zum Silvestercup. Wer ist für Sie der Favorit?

Berger: Ich denke, dass die höherklassigen Mannschaften um den SCP II und dem Titelverteidiger aus Hövelhof sicherlich zu den Favoriten gehören. Ich kenne den Paderborner Fußballkreis leider nicht so ausführlich, da ich eher aus dem Kreis Brilon komme. Ich würde mich natürlich freuen, wenn es einer unterklassigen Mannschaft gelingen würde den Pott zu holen.

FuPa.net: In drei Wochen begehen Sie ihr dreißigstes Lebensjahr. Wie lange wollen Sie noch die Fußballschuhe schnüren?

Berger: (lacht) Ich denke, dass ich noch vier, fünf Jahre drin habe. Ich muss allerdings ehrlich sagen, dass ich mir darüber noch keine großen Gedanken gemacht habe.

Aufrufe: 028.12.2016, 08:00 Uhr
Rafael BokunAutor