2024-05-08T14:46:11.570Z

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Den Rücken des Müller-Trikots zieren die Unterschriften von Spielern des FC Bayern München. Hans Straller versteigert es zugunsten der Typisierungsaktion für Markus Glatzel. Foto: Hueber-Lutz
Den Rücken des Müller-Trikots zieren die Unterschriften von Spielern des FC Bayern München. Hans Straller versteigert es zugunsten der Typisierungsaktion für Markus Glatzel. Foto: Hueber-Lutz

Signiertes Bayerntrikot hilft, ein Leben zu retten

Versteigerung geht bis Sonntag +++ Für den an Leukämie erkrankten Markus Glatzel setzt der sportliche Leiter der SG Walhalla alle Hebel in Bewegung +++ Selbst der FC Bayern musste ran

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Das Schicksal seines Vereinskollegen und Freundes Markus Glatzel lässt Hans Straller nicht ruhen. Der 38-jährige Familienvater braucht eine Stammzellentransplantation, um die Leukämie zu besiegen. 877 Menschen haben sich in einer aufsehenerregenden Aktion Ende November typisieren lassen. Nun werden die Blutproben ausgewertet, ob ein möglicher Spender darunter ist.
Die teure Auswertung bezahlt die Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB). Straller und sein Helferteam möchten ihr dabei unter die Arme greifen. Dafür nutzt der Sportliche Leiter der SG Walhalla alle Hebel, die ihm zur Verfügung stehen. Einer davon ist direkt beim FC Bayern angesiedelt, heißt Udo Bassemir und ist Jugendtrainer beim Rekordmeister.

Per Einschreiben nach Regensburg

Fußballlizenztrainer Straller ist mit dem Kollegen gut befreundet, hat schon viel mit ihm zusammengearbeitet. Ob's nicht vielleicht möglich wäre, ein Trikot mit den Unterschriften der Bayern.? Mach ich, habe ihm Bassemir sofort zugesichert, als er die Geschichte dahinter erfuhr. Aber um ein wenig Geduld habe er gebeten. Auch für ihn sei es nicht so ganz einfach, an die Profis heranzukommen. Letzten Freitag dann die freudige Nachricht: Ein Trikot mit allen Unterschriften ist per Einschreiben unterwegs. Dieses Prachtstück wird nun versteigert. Wer es besitzen möchte, kann bis Sonntag 19 Uhr per Mail, Betreff: Trikot, ein Gebot abgeben an regensburg@mittelbayerische.de .

Wer am meisten bietet, macht das Rennen und wird von der Redaktion der Mittelbayerischen Zeitung benachrichtigt. Zusätzlich zu dem Trikot hat Udo Bassemir einen ganzen Satz Autogrammkarten mit den Konterfeis und Unterschriften von Manuel Neuer bis Pep Guardiola mitgeliefert. Die braucht man auch, um die original Unterschriften auf den Trikots richtig zuzuordnen. Entziffern kann man sie nicht wirklich, aber die Spieler haben eine kleine Hilfe gegeben und ihre Rückennummern mit angefügt. Ein Vergleich zwischen den Autogrammkarten und den Signaturen auf dem Trikot hilft dem Suchenden dann schnell auf die Sprünge. Die 1, klar, das ist Nationaltorhüter Manuel Neuer. Die 19 der Schütze des goldenen WM-Tors, Mario Götze, 7 Ribéry, 10 Robben, 3 Alonso und so fort. Thomas Müller, dessen Dress ausgewählt wurde, hat direkt über seinem Namenszug unterschrieben.

Kostbarkeit unterm Tannenbaum

So wie Hans Straller könnte vielleicht am nächsten Mittwoch auch ein Bayernfan suchen, dem ein freundliches Christkind das wertvolle Trikot unter den Weihnachtsbaum legt. “Ich hoffe, dass sich ein würdiger Bayernfan findet”, sagt Straller und packt den rot-blauen Dress sorgfältig wieder ein. Und auch auf eine hübsche Summe bei der Versteigerung hofft er natürlich. Über 36 000 Euro schlagen bei der AKB für die Auswertung der Blutproben zu Buche, die bei der Typisierungsaktion für Markus Glatzel gesammelt wurden. Einen Betrag wie diesen kann die Sportgemeinschaft natürlich nicht stemmen, aber Straller möchte die AKB möglichst breit unterstützen bei ihrer Arbeit. Um die 4000 Euro hat der Helferkreis der SG Walhalla bereits bei der Typisierungsaktion und durch Überweisungen eingenommen. Dieser Betrag soll durch die Trikotversteigerung nochmal deutlich nach oben gehen.

Geld für die Typisierung

Letzte Woche wurde Straller von Barbara Stamm, der Schirmherrin der AKB, empfangen und ausgezeichnet. Bei der Christbaumversteigerung in seinem Verein berichtete er davon. Und auch da kam wieder Geld für die Typisierung zusammen. Ob für den erkrankten Walhalla Funktionär bei der Aktion Ende November ein Spender gefunden wurde, wird man, wenn alles gut geht, erst in frühestens gut zwei Jahren wissen. Denn erst nach dieser Frist dürfen sich der Spender und der Empfänger des Transplantats begegnen. Im Moment werden die Blutproben ausgewertet und in die Datenbanken eingespeist, erklärt Hans Straller. In diesen weltweiten Datenbanken läuft die Suche nach einem geeigneten Stammzellenspender für Markus Glatzel. Eine Suche, die noch dauern wird. Ende Januar schätzt Straller, weiß der Erkrankte, ob es einen Stammzellenspender für ihn gibt. Bei 70 Prozent liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt. Die restlichen 30 Prozent treiben Hans Straller und das ganze Helferteam um. Denn sie wollen, dass ihr Freund Markus Glatzel möglichst bald wieder gesund bei ihnen ist.

Aufrufe: 020.12.2014, 14:00 Uhr
Gabi Hueber-Lutz, MZAutor