2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Mike Wunderlich (l.) und Timo Röttger trafen für Viktoria., Foto: UH
Mike Wunderlich (l.) und Timo Röttger trafen für Viktoria., Foto: UH

Sieben Treffer für das Wohlbefinden der Viktoria

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Das Regionalliga-Team von Claus-Dieter Wollitz hofft, aus dem 7:0 beim Landesligisten Rott Selbstvertrauen für die zuletzt eher enttäuschende Saison ziehen zu können. Fatih Candan erzielt seine ersten Tore nach der Verletzungspause.

Der nette Herr auf dem Podium war bestens vorbereitet. Mit einem freundlichen Lächeln wandte er sich an Claus-Dieter Wollitz und konfrontierte den Trainer des FC Viktoria Köln auf der Pressekonferenz mit folgender Frage: „Es kam Ihnen aber schon entgegen, dass Fatih Candan heute wieder mitspielen konnte?” Wollitz antwortete artig und schien trotz einer hartnäckigen Bronchitis ohnehin ziemlich gut gelaunt zu sein.

Der Gemütszustand des 49-Jährigen war in erster Linie auf das Ergebnis zurückzuführen, das ihm seine Mannschaft beschert hatte: In der zweiten Runde des Fußball-Mittelrheinpokals setzte sich der Regionalligist gegen den Landesliga-Vertreter SV Rott am Samstag locker und leicht mit 7:0 (4:0) durch. Das Viertelfinale wird erst am 1. März ausgespielt — der Gegner ist Wollitz völlig egal: „Mir ist es gleich, wer uns zugelost wird. Wir müssen ohnehin alles nehmen, was kommt”, sagte er. Entscheidender für das Wohlbefinden war, dass Viktoria erstmals seit dem 11. Oktober wieder ein Pflichtspiel gewonnen hatte, der Sportliche Leiter Stephan Küsters war entsprechend erleichtert: „Wir haben das vernünftig gemacht”, bilanzierte der 43-Jährige zufrieden. „Wir wollten mit einem Sieg Selbstvertrauen wiedererlangen. Das ist uns hoffentlich gelungen.”

Ob die überforderten Rotter tatsächlich als „Krisen-Bewältiger” taugen, wird sich laut Küsters am Samstag in der Meisterschaft erweisen: „Das Spiel beim FC Kray ist der Maßstab. Da werden wir sehen, was der Erfolg wert ist.”

Die personifizierte Hoffnung ist Fatih Candan. Der Angreifer erzielte nach knapp zweimonatiger Verletzung im Pokal gleich zwei Tore; der 24-Jährige scheint trotz eines Muskelbündelrisses nichts von seiner Torgefährlichkeit eingebüßt zu haben: „Er hat sich gut bewegt”, freute sich Küsters.

Neben Candan betrieb auch Timo Röttger Werbung in eigener Sache: Der einstige Profi sorgte nicht nur für Viktorias frühe Führung (19.), sondern traf darüber hinaus im zweiten Spiel nacheinander. Sein Trainer wähnt ihn auf einem guten Weg: „Bei Timo ist schon eine Tendenz zu erkennen, deshalb hat er ja zuletzt auch drei Mal in der Startelf gestanden”, betont Wollitz. Röttger wurde nach überzeugender Vorbereitung immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen und findet zu alter Leistungsstärke zurück.

Nach dem ungefährdeten Einzug in die dritte Runde verordnete Wollitz sich und seinen Spielern erst einmal Ruhe vom Fußball: „Wir nehmen uns zwei Tage, um abzuschalten.” Spätestens am Samstag sollte das Team den Fokus wieder auf das Titelrennen in der Regionalliga richten — so wie Wollitz auch: „Bis Weihnachten gibt es nur noch volle Kanone. Wir haben eine Menge vor und werden die Schlagzahl extrem erhöhen.”

Aufrufe: 023.11.2014, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor