2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Luftkampf vor dem Tor der Memminger Gäste, doch die Ottobeurer Überzahl (gelbe Trikots) bringt nichts ein.  Foto: Siegfried Rebhan
Luftkampf vor dem Tor der Memminger Gäste, doch die Ottobeurer Überzahl (gelbe Trikots) bringt nichts ein. Foto: Siegfried Rebhan

Sieben Minuten Tiefschlaf

Memmingen Ost bestraft Ottobeurens Abwehrfehler +++ Karge Zeiten für Thannhausen +++ Ziemetshausen siegt mit neun Mann +++ Trainerwechsel vor der Königsbrunner Niederlage

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Obwohl der TSV Bobingen beim 3:2 in Thannhausen reihenweise beste Chancen liegen lässt, reicht es gegen den Tabellenletzten zu einem Sieg und damit zum Sprung ins Mittelfeld der Tabelle. Bei den Augsburger Teams stehen es einen Sieg und eine Nullnummer zu Buche: Mit 2:1 gibt es für den TSV Haunstetten einen verdienten Heimsieg gegen den FC Wiggensbach. Die Schwaben bleiben zwar im elften Spiel nacheinander unbesiegt, müssen sich aber in einer mäßigen Partie im Kemptener Iller-Stadion mit einem torlosen Remis zufriedengeben. Einen wichtigen Heimsieg darf dagegen der VfB Durach gegen den TSV Mindelheim verzeichnen. Weniger erfolgreich endet der Spieltag für Ottobeuren, die in einer siebenminütigen Tiefschlafphase das Spiel gegen Memmingen aus der Hand geben. Mindelzell ist dagegen zurück in der Spur und siegt verdient mit 2:1 gegen Königsbrunn.

TSV Ottobeuren - DJK SV Ost Memmingen 1:3
Im Unterallgäuer Derby setzte es für den TSV Ottobeuren vor eigenem Publikum eine Niederlage gegen die DJK SV Ost Memmingen.
Die erste große Chance des Spiels gehörte dem TSVO, doch Christian Dietrich vergab völlig freistehend (23.). Besser machte es kurz darauf Florian Jakob: Der einen verlängerten Freistoß aus kurzer Distanz zum 1:0 für den TSV verwandelte (28.). Memmingen glich noch vor der Pause aus: Marjancic schlenzte den Ball ins lange Eck (43.). Sieben Minuten Tiefschlaf nach der Pause besiegelten dann die Ottobeurer Niederlage: Torjäger Nimanaj bestrafte zunächst einen Fehler in der TSV-Abwehr (47.) und verwertete dann einen Konter (52.). Trotz hochkarätiger Chancen konnten die Gastgeber die nicht mehr verkürzen.

Schiedsrichter: Markus Rackl (Westendorf) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Florian Jakob (28.), 1:1 Mario Marjancic (43.), 1:2 Naim Nimanaj (47.), 1:3 Naim Nimanaj (52.)




Der Thannhauser Mathias Gschrey holt sich bei seinem Torwart Dragan Ignjatovic eine Erfrischung ab. Es blieb beim Wasser, denn Punkte gab`s keine für die TSG. Das rettende Ufer in der Bezirksliga Süd ist nun schon weit entfernt. Foto: Ernst Mayer

TSG Thannhausen - TSV Bobingen 2:3
Vorab schon versprach die Partie Spannung. Beide Teams kamen bisher nicht in Fahrt und stecken im Tabellenkeller fest. Bobingen ging als Tabellen-15. mit sieben Punkten und Thannhausen gar als Schlusslicht mit lediglich fünf Punkten ins Spiel.
Doch Bobingen ließ keine Spannung aufkommen und legte los wie die Feuerwehr. Nahezu jeder Thannhauser Versuch wurde aggressiv und entschlossen zunichte gemacht. So kam es schon in der siebten Spielminute zum ersten Highlight. Nam, Detke und Jeschek setzten entschieden nach und eroberten den Ball an der Mittellinie. Letzterer lupfte den Ball auf Zak, der sehenswert zum 1:0 traf.
In der Folge ließ die Elf vom Wiesenhang etliche Chancen liegen. Die größten vergaben Nam, der vom ausrutschenden Verteidiger überrascht wurde, und Detke alleinstehend vor dem Torhüter. Von Thannhausen war bis dato wenig zu sehen. Daher erhöhte die Pecher-Truppe in der 38. Minute verdientermaßen auf 2:0. Und wieder war es Zak, der nach schöner Flanke von Marco Di Santo aus kurzer Distanz per Seitfallzieher traf. Kurz vor der Pause hatte Detke dann die große Chance zur Vorentscheidung, vergab aber erneut aus kurzer Distanz.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb das Bild unverändert. In der 49. Minute wurde Zedelmaier am linken Flügel gefoult. Detke brachte den Ball direkt auf das Tor, wo Torhüter Ingjatovic überrascht wurde. 0:3, die Vorentscheidung, dachten alle. Doch Bobingen ließ weitere Chancen liegen und machte den am Boden liegenden Gegner wieder stark. So kam Thannhausen in der 71. Minute zum Ehrentreffer durch Köroglu und in der 86. Minute gar noch zum Anschlusstreffer durch Nickel. In der Zwischenzeit ließen Nam und Zak weitere Großchancen liegen. Spannung kam auch auf, weil der eingewechselte Mutlu kurz vor Schluss mit der Gelb-Roten Karte vom Platz flog. Echte Chancen konnte Thannhausen allerdings nicht mehr kreieren.
Ging vor Wochenfrist gegen Ottobeuren das Ergebnis noch in Ordnung, war Coach Pecher diesmal nicht ganz zufrieden: „Das knappe Ergebnis spiegelt die Kräfteverhältnisse nicht wieder. Wir haben zahlreiche Chancen vergeben und den Gegner unnötig wieder ins Spiel gebracht.“
Als Resümee bleibt jedoch ein großer Fortschritt im Abstiegskampf. „Wir sind froh über den wichtigen Sieg. Jetzt konzentrieren wir uns auf die anstehenden, schweren Aufgaben.“

Schiedsrichter: Thomas Sprinkart (Burgberg) - Zuschauer: 80
Tore: 0:1 Felix Zak (7.), 0:2 Felix Zak (38.), 0:3 Christopher Detke (49.), 1:3 Berkan Köroglu (71.), 2:3 Denis Nickel (86.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Emre Mutlu (87./TSV Bobingen/Foulspiel)


Die spielentscheidende Szene: Manuel Jörg vom VfB Durach zieht ab und erzielt in der 50. Minute das 1:0. Rick Rogg vom TSV Mindelheim (Gelbes Trikot) hat das Nachsehen. Foto: Erwin Hafner

VfB Durach - TSV Mindelheim 1:0
Ein wichtiger Heimsieg im Kampf um den Klassenerhalt ist dem VfB Durach gegen den TSV Mindelheim gelungen.
Die Gäste fanden besser ins Spiel und hatten mehr Ballbesitz, die Teams neutralisierten sich aber im Mittelfeld. Beide Mannschaften erspielten sich Chancen, brachten den Ball jedoch nicht im Tor unter. Mit 0:0 ging es in die Pause.
Kurz nach Wiederanpfiff gelang den Oberallgäuern das Tor des Tages: Nach einem Ballgewinn in der eigen Hälfte erreichte ein weiter Pass Manuel Jörg, der das 1:0 erzielte. Es folgte die beste Phase der Gastgeber. Durach kam immer wieder gefährlich vor das Gästetor, die letzte Konsequenz fehlte jedoch. In der Schlussphase hielt VfB-Torwart Dominik Rotter die drei Punkte fest, als er zwei gefährliche Schüsse der Gäste parierte.

Schiedsrichter: Stephan Neumann (Büchenau) - Zuschauer: 123
Tor: 1:0 Manuel Jörg (50.)



Vergebens kämpften die Schwaben (links Julian Schmid) gegen Kempten um den Sieg. Foto: Erich Jaut

FC Kempten - TSV Schwaben Augsburg 0:0
Das Ziel, möglichst frühzeitig in Führung zu gehen, war bei den „Violetten“ erkennbar, doch Lorenzo Gremes scheiterte mit einem Lattenknaller ebenso wie Bal und Fackler-Stamm gegen den reflexstarken Keeper Wagener (20.). Nach der Pause bugsierte Fackler-Stamm bei seiner hundertprozentigen Chance nach idealer Vorarbeit durch Julian Schmid den Ball an den Pfosten (60.). Von den Gastgebern ging so gut wie keine Gefahr aus, sodass Schwaben die letzten zwanzig Minuten ein Powerplay aufzog, bis zum Schluss jedoch die letzte Durchschlagskraft vermissen ließ.
Schwaben-Coach Sören Dreßler wollte nicht allzu hart mit seiner Truppe ins Gericht gehen, meinte aber: „Jeder Spieler muss in puncto Einsatz, Leidenschaft und Konzentration wieder mehr an seine Grenzen gehen. Von alleine gewinnen wir nicht, da muss man schon mehr investieren. Am Ende hat die letzte Konsequenz gefehlt, doch wenigstens stand die Null.“

Schiedsrichter: Moritz Osteried (Krumbach (Schwaben)) - Zuschauer: 120
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Enes Pakis (87./FC Kempten/Foulspiel)


TSV Haunstetten - FC Wiggensbach 2:1
Auf Tabellenplatz vier ist der TSV Haunstetten nach seinem mittlerweile sechsten Saisonsieg angekommen. Gegen Wiggensbach spielten die Gastgeber ihre körperliche Überlegenheit aus – allerdings erst in der zweiten Halbzeit. Da machte Haunstetten Schluss mit lustig und ging mit einem Hammerschuss an die Lattenunterkante durch Maximilian Murphy in Führung. Sebastian Kraus nutzte einen der Fehlpässe der Gäste im Spielaufbau aus und erhöhte auf 2:0. Der Anschlusstreffer gelang den Gästen zwar noch, doch fehlte ihnen die Durchschlagskraft, um Haunstetten noch ernsthaft gefährden zu können.

Schiedsrichter: Felix Kuntz (Mertingen) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Maximilian Murphy (53.), 2:0 Sebastian Kraus (77.), 2:1 Johannes Herb (79.)


TV Erkheim - FC Stätzling 0:2
Durch einen Doppelschlag Mitte der zweiten Halbzeit unterlag der TV Erkheim dem FC Stätzling mit 0:2.
In der ersten Hälfte konnte der TVE das Spiel gegen die schnellen und zweikampfstarken Gäste noch einigermaßen ausgeglichen gestalten, sich jedoch selbst keine Chancen erarbeiten.
Nach der Pause hatte Erkheims Stefan Oswald die Führung auf dem Fuß, verfehlte aber per Direktabnahme das Tor. Nach einer Stunde lenkte Heimtorwart Markus Stetter noch einen Schuss am Pfosten vorbei, doch wenig später entschieden zwei Treffer binnen zwei Minuten durch Patrick Szigalyi (70.) und Markus Rolle (72.) das Spiel für Stätzling. Die Heimmannschaft konnte kaum noch Akzente nach vorne setzen. Stätzling vergab weitere gute Möglichkeiten.

Schiedsrichter: Marco Röthlein (Buch) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Patrick Szilagyi (70.), 0:2 Markus Rolle (72.)


TSV Ziemetshausen - BSK Olympia Neugablonz 4:3
„Wegen solcher Spiele gehe ich auf den Sportplatz“, sagte Ziemetshausens Pressewart Christian Schad nach dem Erfolg des TSV gegen die BSK Olympia Neugablonz. Schad meinte damit vor allem die Schlussphase der Partie. Mit neun Spielern gelang den Zusamtalern noch der Siegtreffer. Die Ziemetshauser hatten Torhüter Julian Walter mit Rot und Florian Klimm mit Gelb-Rot verloren.
Die Gastgeber bestimmten zunächst das Geschehen. Andreas Endres erzielte den Führungstreffer und auch das 2:0 (15., 20.). Bis zur Pause waren die Platzherren tonangebend, schafften aber kein weiteres Tor mehr. Fünf Minuten nach der Pause kam die BSK zum Anschluss. Torschütze war Alexander Weber. Doch Ziemetshausen hatte bald eine passende Antwort parat. Michael Klimm stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her (58.). Drei Minuten später sah der TSV-Keeper die Rote Karte. Schad dazu: „Das war etwas überzogen, Walter war bei seiner Abwehr nicht der letzte Mann.“ Schiedsrichterin Daniela Göttlinger sah das anders. Jetzt musste Ersatzkeeper Andreas Mayer ins Tor. Er war beim Elfmeter von Martin Hennebach ihne Chance (63.). Zwei Minuten später gelang Neugablonz der Ausgleich durch Lucas Stumpe. In der Endphase wurde es ganz heiß. Zunächst sah Klimm wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte. Die neun verbleibenden Ziemetshauser aber kämpften aufopferungsvoll und nach einem Konter gelang Andreas Endres sein drittes Tor und so der viel umjubelte Siegtreffer in der Nachspielzeit.

Schiedsrichter: Daniela Göttlinger (Adelsried) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Andreas Endres (15.), 2:0 Andreas Endres (20.), 2:1 Alexander Weber (50.), 3:1 Michael Klimm (58.), 3:2 Martin Hennebach (63.), 3:3 Lucas Stumpe (65.), 4:3 Andreas Endres (93.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Florian Klimm (87./TSV Ziemetshausen), Rot gegen Julian Walter (61./TSV Ziemetshausen)


SV Mindelzell - FC Königsbrunn 2:1
Erneut eine Niederlage setzte es für den FC Königsbrunn. Diesmal in Mindelzell, wo die Brunnenstädter mit 1:2 verloren. Vor dem Spiel gab es allerdings schon eine gravierende Änderung in der Königsbrunner Mannschaft.
Bereits am Mittwoch ist Robert Hellhammer, der Trainer des FC Königsbrunn, zurückgetreten. Sein Amt übernahm in Mindelzell Hellhammers bisheriger Vertreter Sebastian Kalkbrenner. Wie der sportliche Leiter des FC Königsbrunn, Michael Fuchs, mitteilte, ist Kalkbrenner derzeit eine Interimslösung, wird aber wohl nicht Hellhammers Nachfolger. „Wir sind auf der Suche. Die ersten Gespräche finden schon am Montag statt“, so Fuchs.
Schon in der fünften Minute gingen die Mindelzeller mit der ersten durchdachten Offensivaktion in Führung. Benjamin König und Norbert Parzych spielten sich auf der rechten Angriffsseite durch, der Ball kam nach innen, und aus 20 Metern jagte Tobias Geldhauser das Spielgerät in den Winkel. Schon in der 10. Minute hätte Michael Wieser auf 2:0 stellen können, aber der Mittelstürmer scheiterte an Königsbrunns Keeper René Bissinger. Bis zur 35. Minute beherrschten die Platzherren das Spiel, aber die Mindelzeller konnten kein Tor mehr erzielen.
In der Phase kurz vor und etwa zehn Minuten nach der Halbzeit war der FC Königsbrunn die bessere Mannschaft. In dieser Phase kamen die Gäste auch zum Ausgleich. Daniel Schnürle lief Richtung Mindelzeller Strafraum, spielte einen Verteidiger aus und schoss flach ins Tor.
Nach dem Gegentreffer nahmen die Platzherren wieder mehr Fahrt auf. Thomas Biasitto ließ die erste Gelegenheit noch aus (62.). In der 68. Minute flankte Norbert Parzych in den Strafraum, Michael Wieser stand mit dem Rücken zum Tor, drehte sich und jagte den Ball ins Tor. In der Schlussphase hatte der FC Königsbrunn noch eine Chance, doch Torwart Oliver Schmid war auf dem Posten. Die besten Mindelzeller Gelegenheiten vergaben Geldhauser und Wieser. Der knappe und so wichtige Mindelzeller Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr.

Schiedsrichter: Barbara Karmann (Sandizell/G.) - Zuschauer: 125
Tore: 1:0 Tobias Geldhauser (5.), 1:1 Daniel Schnürle (51.), 2:1 Michael Wieser (68.)
Aufrufe: 04.10.2015, 21:02 Uhr
Augsburger Allgemeine / faa, meiAutor