2024-05-02T16:12:49.858Z

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Shqiprim Binakaj ist eine Dorfklub-Legende.
Shqiprim Binakaj ist eine Dorfklub-Legende.

Shqiprim Binakaj eine Dorfklub-Legende

Mittelfeldspieler empfängt heute mit dem Fußball-Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach den VfL Osnabrück

Ob Shqiprim Binakaj heute ab 19 Uhr in der Aspacher Startelf steht, ist nicht klar. Wenn der 27-Jährige im Drittliga-Heimspiel gegen den Tabellendritten VfL Osnabrück aber am Ball ist, dann bringt er seinen 303. Pflichtspieleinsatz im SG-Trikot hinter sich. Seit neun Jahren kickt Binakaj im Fautenhau, ging den Weg mit von der Ober- bis in die Dritte Liga.

Beim 2:0 zu Hause gegen Lotte war es eine Viertelstunde vor Schluss so weit: Großaspachs dienstältester noch aktiver Spieler kam zu seinem 83. Drittliga- und seinem 300. Pflichtspiel für die SG. Flugs erhob Stadionsprecher Tankred Volkmer den Mittelfeldmann zur „Dorfklub-Legende“. Eine, die gerade mal 27 Jahre alt ist und die selten großes Aufhebens um ihre Person macht. Shqiprim Binakaj gehört nicht zu den Lauten im Lande. Er ist nicht eingeschnappt, wenn er darauf angesprochen wird, dass er den Ruf genießt, ein schlampiges Talent zu sein. „Ein wenig ist das schon so. Ich mach es manchmal zu kompliziert.“ Die Geradlinigkeit vor dem gegnerischen Tor fehlt ihm manchmal. Da ein Schlenker zu viel, dort etwas verspielt. „Das war schon immer mein Problem“, gesteht Binakaj ruhig und fügt sachlich an: „Trotzdem mache ich im Schnitt jede Saison vier bis fünf Tore.“ Für einen Mittelfeldmann ist das beileibe keine schlechte Quote.

Von der SV Winnenden gekommen

Überhaupt ist der technisch beschlagene Binakaj zufrieden mit dem, was er bisher geschafft hat. „Als ich damals als 19-Jähriger von der TSG Backnang nach Großaspach in die Oberliga wechselte, hätte ich mir nicht erträumen lassen, mit der SG mal in der Dritten Liga zu spielen.“ Klar galt der als B-Jugendlicher von der SV Winnenden zur TSG gekommene Offensivmann als Talent, kickte beim Etzwiesen-Klub unter Trainer Jürgen Rapolder schon mit 18 Jahren in der Ersten in der Landesliga. Doch als ihn SG-Sportdirektor Janni Koukoutrigas damals ins Training der SG einlud, da war „ich überrascht. Mit so etwas hatte ich mich bis dahin gar nicht beschäftigt“. Das hinderte ihn nicht, sich unter Trainer Thomas Letsch sofort einen Stammplatz zu erkämpfen. Am Ende seiner SG-Saison standen der Gewinn des WFV-Pokals sowie die Meisterschaft und der Aufstieg in die Regionalliga. Letsch verabschiedete sich nach Portugal, Binakaj blieb Stammkraft. Nun in der Regionalliga und mit Ex-Bundesligaprofi Jürgen Hartmann als Trainer. Auf den folgten in den nächsten Jahren Alex Zorniger und Rüdiger Rehm sowie der nächste Aufstieg. Nun von der Regional- in die Dritte Liga. „Ich hatte immer Trainer, die viel mit jungen Leuten gearbeitet haben“, blickt Binakaj zurück und gesteht: „Alex Zorniger hat mich geprägt. Ihm habe ich viel zu verdanken. Schade, dass ich ihm sein Vertrauen nicht mit Toren zurückzahlen konnte.“ Wie erwähnt: Manchmal war und ist es halt ein Schlenker zu viel.

Binakaj möchte bei der SG bleiben

Vielleicht ist dieses kleine Manko in Sachen Effektivität der Grund, weshalb Shqiprim Binakaj in fast jeder Runde immer mal wieder Phasen hatte, in denen er nicht zur ersten Elf zählte. Das gilt auch für den derzeitigen Coach Oliver Zapel. Den Kopf steckte Binakaj deshalb nie in den Sand. „Ich lasse mich nie hängen, kämpfe im Training weiter um meine Chance“, nennt er eine Charaktereigenschaft, die ihn weit gebracht hat. „Das alles ging rucki-zucki, als wäre es erst gestern gewesen“, blickt Binakaj auf die neun Jahre mit zwei Aufstiegen im Fautenhau zurück und fügt an: „Ich bin sehr stolz auf das, was ich erreicht habe.“ Hat er nicht mal wenigstens von der Zweiten Liga geträumt? Eher nein, sagt der 27-Jährige, der mit vier Jahren vom Kosovo nach Winnenden kam. „Wenn’s passt, dann passt’s“, lautet sein Motto und „vielleicht klappt’s ja mit dem Sonnenhof noch.“ Dort läuft sein Vertrag bis zum Sommer. Geht es nach Binakaj, dann bleibt er, wo er ist. Demnächst soll es Gespräche mit Koukoutrigas geben, dem Mann, der ihn vor neun Jahren in den Fautenhau geholt und für den der vielseitig verwendbare und beidfüßige Mittelfeldmann nur Lob übrig hat: „Es ist unglaublich, was er leistet. Der Verein kann stolz sein, so jemanden zu haben. Ich schätze ihn nicht nur als Manager, sondern auch als Mensch. Janni schafft und stellt sich nie in den Mittelpunkt. Dabei gehört er eigentlich dahin.“ Wenn es einer beurteilen kann, dann der mit Abstand dienstälteste SG-Kicker im Aspacher Drittligakader. Der Spieler, der beim 2:1 in Paderborn 90 Minuten lang zeigte, dass er weiterhin eine echte Alternative für die Startelf ist. Auch für die heute im Heimspiel des Tabellenachten gegen den Dritten Osnabrück.

Shqiprim Binakaj

Position: Mittelfeld Geburtsdatum: 26.04.1989 (27) Nationalität: Größe: 1.78 m Gewicht: - Profilaufrufe: 1.415 SG Sonnenhof Großaspach
3. Liga
Spieler

Spielerstationen

Gesamt-Statistik 237 34 5 0/1 15 1 0 73 75 14894 1 16/17 SG Sonnenhof Großaspach 3. Liga 18 2 0 -/- 0 0 0 13 4 614 0 15/16 SG Sonnenhof Großaspach 3. Liga 33 4 1 -/- 0 0 0 16 13 1481 0 14/15 SG Sonnenhof Großaspach 3. Liga 34 1 2 -/- 5 0 0 7 11 2398 0 13/14 SG Sonnenhof Großaspach Regionalliga SW 30 7 1 -/- 4 1 0 1 15 2350 0 12/13 SG Sonnenhof Großaspach Regionalliga SW 30 7 0 -/- 1 0 0 9 11 2041 1 11/12 SG Sonnenhof Großaspach Regionalliga Süd 28 5 0 -/- 1 0 0 10 4 1727 0 10/11 SG Sonnenhof Großaspach Regionalliga Süd 32 3 1 -/- 3 0 0 5 7 2377 0 09/10 SG Sonnenhof Großaspach Regionalliga Süd 32 5 0 0/1 1 0 0 12 10 1906 0 08/09 SG Sonnenhof Großaspach Oberliga BW - 0 0 -/- 0 0 0 - - - 0

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Aufrufe: 05.4.2017, 07:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor