2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

Süd-Teams machen Jagd auf Concordia

Zwei Last-Minute-Treffer

Kevelaerer SV entführt einen Punkt beim ungeschlagenen Tabellenführer Concordia Goch. Der GSV Geldern festigt den zweiten Platz mit einem 4:0 bei Viktoria Goch III. Grün-Weiß Vernum siegt in der Nachspielzeit.
Concordia Goch hat zum ersten Mal in dieser Saison Punkte liegen gelassen, der Kevelaerer SV holt beim Spitzenreiter ein Unentschieden. Die Concordia-Verfolger GSV Geldern und Grün-Weiß Vernum konnten den Rückstand ebenso verkürzen wie der FC Aldekerk.

Gespannt blickten Fußballfreunde Richtung Goch und warteten auf die Antworten, die sich nach der Trennung von Reserve-Trainer Ismet Bozan ergaben. Kato Sürün ist bis auf Weiteres verantwortlich für die Dritte und coacht gleichzeitig mit Torsten Vöckel, sportlicher Leiter der Viktoria, die Reserve. Die Abgänge der Zweiten - Kato Sürün nannte hier eine Zahl von "fünf bis sechs Spielern" - wurden durch Aufrücker aus der Dritten aufgefangen. In der Dritten hingegen waren einige Spieler auf dem Feld, die bisher nur bei Viktoria IV in der C-Liga kickten - und Sürün selbst.

Concordia Goch - Kevelaerer SV 2:2 (1:1). In den Augen von Gochs Spielertrainer Stephan Gregor hatte diese Partie "keinen Sieger verdient". Jan Wilbers brachte den KSV nach einer Viertelstunde in Führung, Kai Esser und Andre Küppers drehten das Spiel für Goch. "Bei den Toren waren wir im Tiefschlaf", bemängelte KSV-Trainer Dieter Ehm. Marius de Witt gelang noch der Ausgleichstreffer. "In der ersten Halbzeit hat das Team meine Vorgaben gut umgesetzt, in der zweiten Halbzeit hatte Goch mehr vom Spiel", bewertete Ehm die Leistung seiner Elf. Gregor nahm das Remis gelassen: "Man muss auch einmal mit einem Punkt zufrieden sein."

Siegfried Materborn - FC Aldekerk 1:6 (1:2). Früh führte Aldekerk durch zwei Tore von Niklas Hegmans. "Dann", meinte FC-Trainer Peter Orlowski, "haben wir uns das Leben schwer gemacht." Materborn konnte per Freistoß auf 1:2 verkürzen. "Wir hatten uns dann für die zweite Hälfte viel vorgenommen", sagte Materborns Trainer Jörg Janßen, "haben aber mit zwei weiteren Gegentoren völlig die Ordnung verloren." Aldekerk zog bis zum Ende auf 6:1 davon. Orlowski: "Da Materborn sich in sein Schicksal ergeben hatte, ist auch die Höhe des Sieges in Ordnung."

DJK Twisteden - DJK Appeldorn 2:1 (0:0). Mit einem Treffer von Peter van Bühren in der Nachspielzeit sicherte sich Twisteden einen Heimsieg. Zuvor stand es durch Tore von Alexander Swaghoven für Twisteden und Marcel Thomas für Appeldorn 1:1. Für Appeldorns Spielertrainer Jens Hoffmann war die Verletzung seines Spielers Marcel Miesen der Knackpunkt: "Er hatte bis zu seiner Schulterverletzung und der folgenden Auswechslung seinen Gegenspieler Peter van Bühren prima im Griff." Twistedens Trainer Andreas Raadts freute sich über einen "dreckigen Sieg", denn: "Es war sicher nicht unser bestes Spiel, aber wichtig ist, dass wir endlich wieder gewonnen haben."

Viktoria Goch III - GSV Geldern 0:4 (0:2). Mit einer neu formierten Mannschaft lief die Dritte der Gocher Viktoria auf. Deren Ziel war es von Beginn an, den Schaden in Grenzen zu halten. Gegen deutlich überlegene Gäste verteidigten die Gastgeber mit Mann und Maus und kämpften bis zum Umfallen. "Die Tore mussten zwangsläufig fallen. Es war nur eine Frage der Zeit", hakte GSV-Trainer Peter Streutgens den Dreier unter der Rubrik "Pflichtaufgabe erfüllt" ab, lobte aber den Gegner für sein faires Verhalten. Auch von der Gegenseite gab es Positives Richtung Gegner. "Die beste Mannschaft der A-Liga, die zudem super fair gespielt hat", meinte Gochs Trainer Kato Sürün. Mit drei Toren war Kai Rietz Matchwinner beim GSV.

BV Sturm Wissel - TSV Weeze 2:2 (0:0). Wenn eine Mannschaft in der letzten Minute in Unterzahl den Ausgleich erzielt, geht diese Elf wie der gefühlte Sieger vom Platz, während sich der Gegner trotz Punkteteilung wie ein Verlierer vorkommt. So geschehen in Wissel, wo Weeze nach Ampelkarte gegen Daniel Mülders (78.) in der Schlussminute in Unterzahl durch den eingewechselten Florian Feddema noch zum 2:2-Ausgleich kam. Zuvor hatte sich Wissel ein Chancenplus erspielt und hätte den Sack zumachen müssen. "Wenn man sich so dumm anstellt, darf man sich nicht wundern", meinte Wissels Vorsitzender André Peters. Weezes Obmann Heinz Groß war "sehr zufrieden" mit dem Punkt und verkündete, dass ab dieser Woche Hatti Bieck das Traineramt beim TSV übernehmen wird.

SV Rindern - Grün-Weiß Vernum 1:2 (1:1). "Das war ganz, ganz bitter." Christian Roeskens, Trainer des SV Rindern, konnte auch lange nach dem Abpfiff keine tröstenden Worte für die "Zebras" finden, die zuvor nach einem 1:0-Vorsprung durch einen Last-Minute-Treffer von Simon Dickmans mit leeren Händen da standen. Rindern begann furios, traf durch Stefan Schrey (26.), ließ aber einige Hochkaräter liegen und hielt Vernum so im Spiel. Die Gäste glichen durch Christoph Dickmans noch vor der Pause aus. In der 70. Minute handelte sich Rinderns Keeper Andreas Oymann, der einen Schritt zu spät kam, die zweite Rote Karte der Saison ein. Den fälligen Elfer setzte Stutzinger an die Latte. Als alle mit der Punkteteilung rechneten, schlug Vernum nach einem Patzer eiskalt zu.

Viktoria Goch II - SV Donsbrüggen 1:1 (0:0). Auch in der Weberstadt gab es einen Treffer in allerletzter Minute. Hier rettete Lars Nakotte den Gästen in der Nachspielzeit wenigstens einen Zähler bei der neu gestalteten Gocher Reserve. "Wir haben mehr für das Spiel getan, waren aggressiver, sind aber leider nicht mit einem Sieg belohnt worden", meinte Gochs Trainer Kato Sürün. Sein Gegenüber Frank Bleisteiner hatte eine "leblose erste Halbzeit" seiner Mannen gesehen, die nach der Pause zwar besser dabei waren, aber immer noch nicht gut spielten. Kevin Adomeit brachte die Schwarz-Roten in der 78. Minute in Front. "Ich hatte das Gefühl, dass wir gegen die gleiche Mannschaft gespielt haben wie letzte Woche", meinte Bleisteiner.

Aufrufe: 05.10.2014, 20:12 Uhr
Rheinische Post / Roland Baumann und Marco BürenAutor