SCK atmet nach Sieg über SF Baumberg auf

Für ihn und seine Jungs zählt einzig und allein der Klassenverbleib: "Der ist gerade in diesem Jahr so wichtig, weil es in der nächsten Saison in der auf zwei Gruppen reduzierten Landesliga mit dem Aufstieg außerordentlich schwer werden dürfte."

Noch ist der SCK nicht gerettet, aber drei Spieltage vor Schluss haben sich die Erftstädter ein Acht-Punkte-Polster auf den SV Sonsbeck erarbeitet. Der als 15. auf dem ersten Abstiegsplatz stehende Rivale führte gegen den MSV Duisburg II zwar mit 2:0 und 3:2, kassierte dann aber in Überzahl das Tor zum 3:3-Endstand. Da der SVS auch im Torverhältnis (-29) deutlich schlechter ist als Kapellen (-7), rechnet der Sportliche Leiter Paul Rösgen nun nicht mehr ernsthaft damit, dass die Sache noch schiefgehen könnte. Ohnehin steht er der von den meisten Anhängern als verkorkst empfundenen Spielzeit recht entspannt gegenüber: "Wir spielen jetzt unsere elfte Saison in Folge auf diesem Liga-Niveau, da kann es doch passieren, dass man mal ein nicht ganz so gutes Jahr erwischt." Der Mannschaft war die Anspannung trotzdem anzumerken. "Der Druck ist riesig, alle hatten einen Stock im Arsch", brachte Mitschkowski die Gemütslage seiner Jungs während der 90 Minuten unmissverständlich auf den Punkt.

Gut für die Hausherren, dass ausgerechnet der in dieser Saison oft gescholtene Torhüter Christopher Möllering in den kritischen Situationen kalt wie eine Hundeschnauze blieb: Noch vor dem Führungstreffer des SCK nach einer Energieleistung von Ede Ungefug (10.) parierte Kapellens Schlussmann großartig gegen Ivan Pusic (4.). Erstklassig nach einer Viertelstunde auch seine Rettungstat gegen Hayreddin Maslar. Sein Meisterstück machte der 28-Jährige aber in der Nachspielzeit: Zunächst entschärfte er den Freistoß aus rund 20 Metern von Marcel Kalski, dann hielt er irgendwie auch den Nachschuss des alleine vor ihm aufgetauchten Louis Klotz. "Er hat uns heute den Sieg gerettet", lobte Mitschkowski seinen Keeper.

Dass die Gäste, denen nur ein "Dreier" im Erftstadion die theoretische Chance im Kampf um den Klassenverbleib erhalten hätte, zu diesem späten Zeitpunkt der Partie überhaupt noch "lebten", lag in erster Linie am SC Kapellen, der sich trotz einer Vielzahl überragender Einschussgelegenheiten - bei der größten traf Sven Raddatz nur die Latte (70.) - nicht entscheidend von seinem Kontrahenten abzusetzen vermochte. Trotzdem schien das Match nach dem wunderschönen Treffer des eingewechselten Sven Raddatz, der in der 75. Minute, gekonnt von Philip Erkes eingesetzt, das Leder aus vollem Lauf in den Winkel zimmerte, gelaufen. Die Sportfreunde, hatte auch Mitschkowski erkannt, verfügen in Kickern wie Kosi Saka, Louis Klotz und Ivan Pusic zwar über ein ansehnliches Offensivarsenal, wirkliche Feuerkraft entwickelten sie damit aber selten. Als der bereits gelbverwarnte Ömer Okyar fünf Minuten vor dem Ende Klotz nicht energisch genug an der Vorbereitung des 1:2-Anschlusstreffers der Gäste durch Kosi Saka hinderte, geriet der Sieg trotzdem noch einmal in Gefahr. Gut, dass Möllering auf dem Posten war.