2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Sie wollen Zweitligafußball der Frauen in Bielefeld möglich machen: Arminias Präsident Hans-Jürgen Laufer, Trainer Markus Wuckel und Abteilungsleiter Werner Jöstingmeyer (v. l.). Foto: Wolfgang Rudolf
Sie wollen Zweitligafußball der Frauen in Bielefeld möglich machen: Arminias Präsident Hans-Jürgen Laufer, Trainer Markus Wuckel und Abteilungsleiter Werner Jöstingmeyer (v. l.). Foto: Wolfgang Rudolf

Schwierige Suche nach dem richtigen Sportplatz

Bei den Planungen für einen möglichen Zweitliga-Aufstieg hat Arminia noch keine den DFB-Richtlinien entsprechende Spielstätte gefunden. Wirtschaftlich glaubt der Verein, die höhere Spielklasse stemmen zu können. Sportlich sorgt die unmotiviert wirkende Romina Buchheim für Verdruss

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Sportlich stimmt die Richtung beim souveränen Tabellenführer der Regionalliga allemal, auch wirtschaftlich dürfte die 2. Frauenfußball-Bundesliga für Arminia Bielefeld zu stemmen sein. Wenn das Team von Markus Wuckel im Sommer tatsächlich den Aufstieg schafft, fehlt es jedoch – Stand gestern – noch an einer geeigneten Spielstätte.

„Fest steht jetzt, dass wir nicht mehr in unserer gewohnten Umgebung an der Schillerstraße spielen dürfen“, berichtet Abteilungsleiter Werner Jöstingmeyer vom Besuch einer unabhängigen Gutachter-Firma, die die Gegebenheiten im schmucken Arminia-Domizil gewogen und für zu leicht befunden habe. Ein Ball sei bei einem standardisierten Test von einer speziellen Rampe herunter und 15 Meter weiter gerollt. „Erlaubt sind aber nur zehn Meter, da haben die gleich wieder ihre Sachen gepackt“, war das Thema Kunstrasen damit laut Jöstingmeyer ganz schnell vom Tisch.

Es muss also ein Naturrasen für die Zweitliga-Heimspiele her, wofür neben der Schüco-Arena nur die Rußheide und das Stadion in Brackwede in Frage kommen. Die Frauenfußball-Abteilung des DSC, die in Präsident Hans-Jürgen Laufer einen prominenten Fürsprecher hat, prüft zur Zeit alle Möglichkeiten, braucht aber für ihre Sondierungsgespräche noch etwas Zeit. „Im Moment gibt es wirklich noch keinen Plan A“, beteuert Laufer – für jede Lösung gebe es gute und schlechte Argumente. So seien die Rußheide und Brackwede ziemlich ausgelastet, kämen andererseits in der Schüco-Arena höhere Kosten auf den Verein zu. In seinem Frust darüber, dass sich überall Hindernisse in den Weg stellen, hat Laufer, für den die prekäre Sportplatzsituation die Freude über den sportlichen Erfolg deutlich trübt, schon mal erwogen, einfach einen den DFB-Richtlinien entsprechenden Kunstrasenplatz neu bauen zu lassen. „Bei Kosten von mehr als 200.000 Euro lohnt es sich aber nicht, weiter darüber nachzudenken“, so der DSC-Präsident.

Bis zum 15. März muss Arminia den Lizenzantrag für die 2. Bundesliga stellen, hat Jöstingmeyer bei einer Arbeitstagung in Frankfurt erfahren. Dort war die Bielefelder Delegation übrigens die einzige aus der Regionalliga West. „Ich weiß nicht, ob das bedeutet, dass außer uns niemand aufsteigen will oder kann“, rätselt Jöstingmeyer – verpflichtend war das informelle Treffen in der DFB-Zentrale nicht. Als Etat muss Arminia in der 2. Liga mit etwa 250.000 Euro rechnen, das ist jedenfalls der aktuelle Durchschnitt der Aufwendungen, die die insgesamt 24 Zweitligisten in den Gruppen Nord und Süd aufbringen. Dieser deutliche Anstieg gegenüber den Kosten für die Regionalliga, die bei knapp 100.000 Euro liegen, schockt die DSC-Oberen aber nicht. „Wir werden das ganz gewiss Fall stemmen“, sagt Hans-Jürgen Laufer, die Abteilung habe jedenfalls sein „bedingungsloses Go“, die Planungen weiter voran zu treiben.

Markus Wuckel ist der Mann, der die Voraussetzungen für diese Planspiele schaffen muss, indem er die Mannschaft auf Aufstiegskurs hält. „Die athletischen Grundlagen sind gelegt, die Grippewelle haben wir auch schon überstanden – das erste Spiel am Sonntag in Leverkusen kann also kommen“, sagt der Coach, der sich und die Seinen gut gerüstet sieht. „Durch unsere Neuzugänge sind wir sowohl qualitativ als auch quantitativ besser aufgestellt als in der Vorrunde“, meint Wuckel. Knies gibt es nur mit Torjägerin Romina Burgheim, die in der Vorbereitung viele Wünsche offen ließ. „Sie muss sich schnell um 180 Grad drehen, sonst sehe ich keine Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit“, so Wuckel, der möglicherweise sehr schnell handeln wird: „Da sitzt bei mir der Revolver ganz locker!“

Aufrufe: 024.2.2016, 10:59 Uhr
HANS-JOACHIM KASPERSAutor