2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Franz Wimmer
F: Franz Wimmer

Schwere Vorwürfe von Dormagen Trabzonspor

Das Spiel in Hoisten vor gut einer Woche wirkte noch Tage später nach

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Eine Partie in der Kreisliga B, die am Sonntag vor einer Woche zwischen Germania Hoisten und Dormagen Trabzonspor über die Bühne ging, sorgte in den letzten Tagen bei uns noch immer für Aufruhr. So meldete sich ein Trabzonspor-Vereinsverwalter und beschwerte sich massiv über ein paar gegnerische "Fans" und den Unparteiischen.

"Schon beim Aufwärmen beider Mannschaften ertönten laute Schreie auf dem Nebenplatz, wo ebenso eine Partie ausgetragen wurde. 'Hau doch ab du Ausländer' war einer der Sätze, die laut und deutlich zu hören waren", heißt es da in den Ausführungen von Adem Polat, der bei FuPa als Vereinsverwalter für Trabzonspor angemeldet ist. Diese Anfeindungen seien dann die gesamte Spielzeit so fortgesetzt worden, und auch nach einem Verweis vom Spielfeldrand seien die Unruhestifter lediglich einige Meter nach hinten gegangen, hätten ihre Schmähungen aber fortgesetzt.

Die Stimmung zwischen den Mannschaften sei alles andere als als feinselig gewesen, erklärt Polat weiter. "Beide Mannschaften spielten fair. Nach jedem Foul entschuldigte sich der Gegenspieler und somit herrschte eigentlich Harmonie auf dem Platz." Jegliche Hektik, die ins Spiel gekommen sei, wäre demnach durch falsche Entscheidungen des Schiedsrichters hervorgerufen worden. Letztlich sei aber die Hektik durch die Unruhestifter von außen die Ursache für den Abbruch gewesen. "Der Schiedsrichter reagierte auch und rief den Kapitän der gegnerischen Mannschaft. Dieser versuchte die 'Fans' zu beruhigen, doch ohne Erfolg. Einer der Hoistener Spieler sagte zu einem unserer Spieler: 'Immer wieder dieselben Leute.' Der Schiedsrichter ordnete schließlich an, dass zwei der Unruhestifter die Anlage verlassen sollten und wollte das Spiel wieder fortführen. Doch es hörte nicht auf."

Um die 70. Minute herum sei es dann zu einer Eskalation gekommen. "Die angetrunkenen 'Fans' kommen in Richtung Spielfeld und drohen unseren Spielern: 'Kommt her und wir klären das wie Männer.' Sie beschimpfen uns und schreien. Es kommt zu einer Rudelbildung. Der Schiedsrichter sagt keinen Ton mehr. Er ist in eine Art Schockzustand gefallen. Einige der echten Fans probieren, die Situation zu schlichten und zu beruhigen, doch ebenso ohne Erfolg. Unser Trainer merkt, dass die Situation eskaliert und fordert uns auf, sofort in die Kabine zu laufen. Er merkt, dass hier keine Sicherheit mehr gewährleistet wird und dass hier sicher kein Fußballspiel ausgetragen werden kann." Letztlich waren die Dormagener wohl nicht bereit, das Spiel unter diesen Bedingungen fortzusetzen.

Letztlich kam dann auch die Polizei auf den Sportplatz. "Endlich, die Polizei rückt an mit sechs Streifenwagen. Wir duschen uns schnell ab und gehen im Schutz der Polizei zu unseren Autos und verlassen die Sportanlage. Nach diesen Aktionen fragen wir uns: Warum wurde keiner dieser Vorfälle im Spielbericht erwähnt? Weder dass das Spiel mehrmals unterbrochen wurde, noch die rassistischen Äußerungen und die Angriffe auf unsere Mannschaft. Hat der Schiedsrichter vielleicht selbst Angst, dass er mit Konsequenzen rechnen muss?", heißt es in dem Schreiben weiter, das unserer Redaktion vorliegt.

Über den Spielausgang muss nun die Spruchkammer entscheiden. Hier wird die Frage zu klären sein, ob eine risikofreie Forsetzung möglich gewesen wäre und ob eine Fortsetzung nur am Willen der Dormagener gescheitert ist. Sollte dies so kommen, würde das Spiel mit 4:0, so stand es zum Zeitpunkt des Abbruches, für die Hoistener gewertet. Zu den Vorwürfen gegen den Schiedsrichter, die auch noch weiter gingen als hier geschildert, wollte sich der Kreisschiedsrichter-Obmann Dirk Gärtner derzeit nicht äußern. "Das ist eine schwebendes Verfahren, zu dem ich vor einer Spruchkammersitzung sicher nichts sagen werde."

Aufrufe: 012.11.2014, 10:54 Uhr
Sascha KöppenAutor