2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Mit allen Mitteln: Der Schwedter Michal Kamil Adamczak (l.) wird vom Bernauer Justin Pehl am Weiterkommen gehindert. Die Hose hat den Stopp-Versuch gerade so überstanden. Foto: MOZ/Oliver Voigt
Mit allen Mitteln: Der Schwedter Michal Kamil Adamczak (l.) wird vom Bernauer Justin Pehl am Weiterkommen gehindert. Die Hose hat den Stopp-Versuch gerade so überstanden. Foto: MOZ/Oliver Voigt

Schwedt vs. Bernau: Das große Ziehen und Zerren

MIT GALERIE: Der FCS verliert haarscharf in der Landesliga Nord gegen den Tabellenführer

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Zumindest was die Spannung und Dramatik betraf, hielt das Aufeinandertreffen Fünfter gegen Erster der Landesliga Nord alles, was den Fußball anziehend und faszinierend macht. Die Partie FC Schwedt gegen den FSV Bernau endete schließlich mit 2:3.

Die erste Halbzeit war von viel taktischem Geplänkel geprägt. Der Spitzenreiter FSV besaß zwar eine optische Feldüberlegenheit, doch es gelang den Barnimern nicht, sich eine ernsthafte Torgelegenheit herauszuspielen. So sehr auch Georg Machut und Ümit Ejder an den Ketten zerrten, sie fanden nicht die entscheidende Lücke gegen eine konsequent und kompromisslos verteidigende Schwedter Hintermannschaft. Doch auch dem Gastgeber gelang offensiv wenig, weil viele erkämpfte Bälle zu leichtfertig im Vorwärtsgang wieder verloren wurden. So plätscherte die Partie ohne spielerische Höhepunkte bis zum Halbzeitpfiff dahin. Einzig Referee Eric Tegge (Prenzlau) sorgte mit einigen Entscheidungen für Unmut auf und neben dem Spielfeld. Machut konnte von Glück reden, dass sein Rot-würdiges Einsteigen gegen Marcin Lapinski unbestraft blieb (23.).

Die Gäste schlugen kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte das erste Mal zu. Der Eckball schwebte gegen eine unsortierte FCS-Deckung herein, Christian Amuri traf per Kopf zum 0:1 (48.). Und fast hätte Robert Bemmann nachgelegt, als er an einer Eingabe um Zentimeter vorbeirutschte. Dann nahm Philipp Ulrich per Freistoß aus gut 20 Metern Maß – Keeper Eric Niendorf war auf dem Posten (55.). Nico Hubichs Abschluss ging knapp neben das FSV-Gehäuse (66.). Nun läutete der Gastgeber fast zehn irre Minuten ein. Nach einem der unzähligen Fouls an Marcin Lapinski jagte Ulrich den Freistoß zum 1:1-Ausgleich in die Maschen (68.). Kaum ging es in die andere Richtung, klingelte es erneut. Keeper Sven Lenz zögerte beim Herauslaufen. Erneut traf Amuri per Kopf zum 1:2 (72.). Vom Anstoß weg stiefelte Lukasz Kargol über die rechte Seite davon. Seine präzise Flanke nickte Marcin Lapinski bilderbuchmäßig zum 2:2 ein (73.). Doch wie gewonnen so zerronnen. Ebenfalls vom Anstoß weg gelang Bernau die dritte Führung. Zuerst unterlief Hubich einen Kopfball, dann trat Stephan Liermann beim Abwehrversuch ein klassisches Luftloch – der lachende Dritte war Machut, der aus Nahdistanz zum 2:3 einschob (75.).

Noch blieb dem FCS eine Viertelstunde. Er löste die Abwehrkette auf und warf alles nach vorn. Gegen die nun recht rustikal verteidigende FSV-Elf schufen Standards Gefahr. Ein Ulrich-Freistoß kam auf Matthias Liermann, der Keeper Niendorf übersprang. Außerhalb des Fünf-Meter-Raums legte er per Kopf für Hubich auf, der zum 3:3 einschob (88.). Von wütenden Schwedtern Protesten begleitet, entschied der Schiri auf Torwartbehinderung und versagte der Heimelf den Ausgleich – eine klare Fehlentscheidung. Die letzte Möglichkeit in der Nachspielzeit hatte Tomasz Lapinski. Sein Freistoß blieb in der FSV-Mauer hängen. Die Schwedter kassierten somit unglücklich ihre erste Heimniederlage der Saison.

Aufrufe: 013.3.2017, 12:46 Uhr
MOZ.de / Marcus ErbenAutor