2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Tristesse in Bad Kötzting: auch vier Siege zum Abschluss reichten dem FCK nicht zum Direkt-Klassenerhalt. F: Hahn
Tristesse in Bad Kötzting: auch vier Siege zum Abschluss reichten dem FCK nicht zum Direkt-Klassenerhalt. F: Hahn

Schwabmünchens "Last-Minute-Rettung" - FCK muss relegieren

38. Spieltag: "Schöneren Abgang hätte ich mir nicht wünschen können": René Ott legt Traineramt in Schwabmünchen nieder +++ Bad Kötzting muss trotz vier Siegen zum Abschluss "rittern" +++ "Spiegelbild der Saison": Landshut unterliegt SB Rosenheim +++ Relegations-Auslosung am Sonntag ab 10 Uhr live bei FuPa

Verlinkte Inhalte

Tristesse beim FCK. Auch der 3:1-Sieg gegen Spitzenteam Pullach reichte den Kötztingern nicht zum direkten Klassenerhalt. Dem TSV Schwabmünchen gelang nämlich in allerletzter Minute der Siegtreffer gegen den FC Pipinsried. Somit wären auch die Landshuter Bemühungen nicht mehr entscheidend gewesen. Die "Spiele" unterlag aber zuhause Absteiger Sportbund Rosenheim. Ausgelost werden die Relegationspartien am morgigen Sonntag - ab 10 Uhr live bei FuPa.

TSV Schwabmünchen - FC Pipinsried 1:0 (0:0)
"Besser hätte Alfred Hitchcock das Drehbuch ned schreiben können", jubelte Schwabmünchens Technischer Leiter Manfred Bock nach Schlusspfiff. Gegner Pipinsried zeigte nämlich eine starke Leistung, ließ Siegeswillen erkennen und hätte die Partie bereits frühzeitig zu seinen Gunsten entscheiden können. "Unser Keeper Sebastian Steidle hat uns lange im Spiel gehalten. Andererseits hatten wir bei zwei fragwürdigen Entscheidungen Pech, zweimal erkannte der Schiedsrichter nicht auf Handspiel", so Bock. In der fünften Spielminute hatte Schwabmünchens Janis Danke eine erste Riesenchance: nach Kopfballverlängerung stand er frei vorm Kasten und verfehlte selbigen knapp rechts. Doch dann übernahmen die Gäste das Kommando, fanden aber kein Vorbeikommen am Schwabmünchner Keeper. Und dann schlug die allerletzte Minute. Eine Kombination über die linke Seite, über Gabriel Önat landete bei Andreas Rucht, der entschied sich - statt selber abzuschließen - für einen Querpass zu Tim Uhde, und der nahm den Kopf hoch und versenkte ins linke Eck (90.+2). "Der überragende TSV-Mann der Partie hat das Tor gemacht. Auch in Rosenheim war Tim schon richtig klasse. Dann war natürlich Ausnahmezustand auf dem Platz angesagt. Die Referees haben die Situation erst wieder ordnen müssen, bis der Rasen wieder spielfähig war. Dann tickten die letzten Sekunden runter. So eine Stimmung habe ich in Schwabmünchen schon lange nicht mehr erlebt", so Bock, der sich mit seinem Team nun in den Nichtabstiegs-Partymarathon schmeißen konnte. Trainer René Ott indes gab nach Schlusspfiff bekannt, dass er das Traineramt beim TSV nun niederlegen wird: "Einen schöneren Abgang hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich habe die Vereinsführung vor vier Wochen informiert, dass ich nun wieder ins zweite Glied rücken möchte, dem Verein aber sehr gerne in einer anderen Funktion zur Verfügung stehen werde", äußert der sympathische Coach. "Es war 90 Minuten Kampf auf Biegen und Brechen. Ein Treffer wurde uns wegen Abseitsstellung nicht anerkannt. Zum Schluss haben wir mit Dreierkette agiert, wir waren ja per FuPa-Liveticker über die Zwischenstände informiert. Ich freue mich riesig, dass wir uns in der Schlussphase mal belohnt haben und Tim ihn reingedrückt hat."
Schiedsrichter: Johannes Huber (Bogen) - Zuschauer: 350
Tor: 1:0 Tim Uhde (90.+2)


1. FC Bad Kötzting - SV Pullach 3:1 (1:1)
Die eigene Mannschaft hatte ein großes Spiel geboten, hatte einen 0:1-Rückstand nach wenigen Sekunden bis zur Pause egalisiert und im zweiten Durchgang ein ganz großes Spiel geboten. Aber der ultra-späte Siegtreffer in Schwabmünchen durchkreuzte die Pläne des FCK. "Schönen Gruß nach Pipinsried. Wer sich so präsentiert, der hat in der Regionalliga nichts verloren", war Kötztings Trainer Peter Gallmaier sauer und bezog sich bei seiner Einschätzung wohl auf den späten Siegtreffer, denn ein fehlender Siegeswille war der Pipinsriedern nicht zu attestieren. Die Gastgeber aus Bad Kötzting hatten eine Vielzahl an Chancen, vergaben mehr als ein Drittel Hochkaräter, gegen einen Vizemeister, der sich keineswegs hängen gelassen hatte. "Kompliment an die Kötztinger. Sie haben unsere Fehler, davon haben wir zu viele gemacht, gut ausgenutzt. Für Kötzting ist das Ende natürlich bitter, wir freuen uns über den zweiten Platz", sagte Pullachs Coach Frank Schmöller, der anfügte: "Ich hoffe, dass die Kötztinger die Relegation überstehen, denn hier spielen wir wirklich gerne." Den Gastgebern wurde das Pfingstfest nun natürlich verhagelt mit dem Pfingstritt am Montag. Der Blick richtete sich aber sofort nach vorne: "Mir ist nicht bange, denn wir sind gut drauf, haben viermal in Folge gewonnen und haben zuletzt sehr gute Leistungen gezeigt. Wir werden uns die Klasse trotz aller Widrigkeiten doch noch sichern", so FCK-Coach Gallmaier.
Schiedsrichter: Stefan Ebner - Zuschauer: 350
Tore: 0:1 Orhan Akkurt (1.), 1:1 Michael Faber (7.), 2:1 Libor Tafat (50.), 3:1 Libor Tafat (80.)
Besondere Vorkommnisse: Jakub Süsser (1. FC Bad Kötzting) schießt Foulelfmeter an die Latte (78.)



SpVgg Landshut - SB DJK Rosenheim 0:2 (0:1)
Für die SpVgg Landshut hat es nicht mehr zum direkten Klassenerhalt geschafft. Ohnehin hatte die “Spiele” im Duell mit dem 1. FC Bad Kötzting und dem TSV Schwabmünchen die vermeintlich schlechteste Ausgangsposition. Auch bei einem Sieg hätte es nicht mehr gereicht. Die seit dem vorletzten Spieltag als Absteiger feststehenden Gäste aus Rosenheim bestimmten in der ersten Viertelstunde das Geschehen. Dann kamen die erneut stark ersatzgeschwächten Hausherren besser ins Spiel, drückten auf die Führung. Nach einem Foul von Markus Achatz an Florentin Fischer gab es Strafstoß, den Christian Steffel unter der Nervenanspannung am Tor vorbei setzte (32.). Vielmehr ging der Sportbund in Führung. Eine Flanke von Mario Staudigl konnte die Abwehr nicht klären und so konnte Yasin Tremel zum 0:1 einschießen (44.). Die Niederbayern versuchten im zweiten Abschnitt alles, Youngster Egor Keller hatte einige Möglichkeiten, aber die Nerven versagten. Kurz vor dem Ende war es Staudigl, der eine schöne Kombination mit dem 0:2 abschloss (86.). Kurz vor dem Abpfiff war es nochmal Keller, der nur den Pfosten traf. “Wir hatten es ja nicht mehr selber in der Hand. Das Spiel war nochmal ein Spiegelbild der Saison. Wir hatten beste Chancen, konnten diese nicht nutzen und der Gegner ging mit der ersten Chance in Führung”, bilanzierte Landshuts Trainer Heiko Plischke, der mit seinem stark ersatzgeschwächten und sehr jungen Team gegen einen befreit aufspielenden Gegner nicht durchschlagskräftig genug war.
Schiedsrichter: Luka Beretic (Friedberg) - Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Yasin Temel (44.), 0:2 Mario Staudigl (86.)
Besondere Vorkommnisse: Christian Steffel (SpVgg Landshut) schießt Foulelfmeter am Tor vorbei (32.)









Vorschau - der Schlussspieltag:



SpVgg Landshut - SB DJK Rosenheim
(Bilanz: 1 Sieg SVL - 1 Remis - 3 Siege SBR - Hin: 1:5)*
Die SpVgg Landshut hat den vermeintlich "leichtesten" Gegner zum Abschluss, denn der Sportbund Rosenheim ist bereits abgestiegen. Die Landshuter müssen gegen Rosenheim drei Punkte holen und hoffen, dass der TSV Schwabmünchen und der 1. FC Bad Kötzting ihre Spiele nicht gewinnen. Nur dann ist der direkte Landshuter Klassenerhalt noch möglich. Trainer Heiko Plischke beklagt die prekäre personelle Situation. Nach wie vor fehlen Christian Oehl, Tobias Rewitzer, Christoph Hösl und Daniel Hofer. Aus dem letzten Match beim SV Pullach (6:0), durch die Niederlage mussten die Landshuter ihren bis dato rettenden Platz abgeben, kamen mit Benedikt Neumeier (Riss des Syndesmosebandes), Ernst Krumpholz (Knieverletzung) und Christian Gebhardt (Knöchel) drei weitere Verletzte dazu. Dafür kehren Bastian Aimer und Thomas Waniewski in den Kader zurück: "Wir haben es nicht mehr in der Hand, sind auf andere angewiesen. Die Personalsituation macht die Aufgabe auch nicht leichter. Natürlich werden wir versuchen dieses Spiel zu gewinnen, wissen aber erst danach, ob es reicht", ist Plischke Realist.





1. FC Bad Kötzting - SV Pullach
(Bilanz: kein Sieg FCK - kein Remis - 1 Sieg SVP - zuletzt: 1:4)*
Beim FCK weiß man: Die drei jüngsten Siege sind nichts wert, wenn nicht auch das abschließende Match gegen den Tabellenzweiten SV Pullach gewonnen wird. Und die Kötztinger müssen dann auf Schützenhilfe aus Pipinsried hoffen, denn der TSV Schwabmünchen darf unter keinen Umständen gegen den FCP gewinnen. So klar ist die Ausgangsposition für die Bayerwäldler. Die werden alles daran setzen so konzentriert wie in Sonthofen und gegen Hankofen aufzutreten, nur dann ist ein Erfolg gegen das starke Pullacher Team möglich. Für die Gäste, die auf den Aufstieg verzichtet haben, geht es um nichts mehr. Ihr Torjäger Orhan Akkurt (SV Heimstetten) und Torhüter Sandro Volz (TSV Buchbach) werden den Verein in Richtung Regionalliga verlassen. Ob die Münchner Vorstädter überhaupt noch mit der besten Elf antreten werden, ist offen. Geschenke können die Kötztinger aber sicher nicht erwarten, sie müssen schon selbst alles in die Waagschale werfen. "Wir müssen aggressiv spielen, müssen die Zweikämpfe annehmen", peitscht FCK-Trainer Peter Gallmaier seine Jungs an und will gar nicht groß den Rechenschieber rausholen: "Wir wollen gewinnen und werden dann ja sehen, ob es reicht." Mit Johannes Aschenbrenner, Filip Trantina und Jakub Süsser, die beiden sind erstmals in diesem Jahr dabei, hat Gallmaier wieder mehr Alternativen. Es fehlen nur Michal Ruzicka (Lauftraining) und Wolfgang Liebl. Johannes Träger aus der zweiten Mannschaft, der mit seinem Siegtor in Unterhaching II die Chance auf den Klassenerhalt am Leben hielt, bleibt als Belohnung weiter im Kader.



TSV Schwabmünchen - FC Pipinsried
(Bilanz: 6 Siege TSV - 5 Remis - 7 Siege FCP - zuletzt: 0:1)*
Durch den 3:0-Auswärtserfolg am vorletzten Spieltag beim Sportbund Rosenheim, der dadurch den Abstieg hinnehmen musste, hat sich der TSV Schwabmünchen die Chance erhalten, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu sichern. "Darüber sind wir sehr froh, denn das hatten uns vor Wochen nur wenige zugetraut", so ein zuversichtlicher TSV-Trainer René Ott. Denn mit einem Heimsieg über den FC Pipinsried wäre es vollbracht und der TSV Schwabmünchen würde auch in der nächsten Saison in der Bayernliga spielen. "Wir werden daher alles versuchen dieses letzte Spiel zu gewinnen", verspricht Ott, dass sein Team die letzten Körner rausholen wird. "Weil auch einige Spieler verabschiedet werden, wäre das ein schöner Rahmen, wenn wir dazu noch den Klassenerhalt feiern können", so der TSV-Coach. Der muss neben den Langzeitverletzten Johann Dietrich und Martin Petereit auch auf Simon Schmidt (muskuläre Probleme) sowie auf Thomas Rudolph verzichten, der schon in Rosenheim verletzt raus musste. Der 26-Jährige hat sich eine Knöchelverletzung zugezogen und steht damit nicht zur Verfügung.




* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)

Aufrufe: 023.5.2015, 19:19 Uhr
dme / mwiAutor