2024-04-30T13:48:59.170Z

Halle
Die Regionalligafußballerinnen des TSV Schwaben Augsburg (v. l. Pia Lupper und Joana Müller) gehen als Favoritinnen in das Endrundenturnier in Günzburg.	F.: Schöllhorn
Die Regionalligafußballerinnen des TSV Schwaben Augsburg (v. l. Pia Lupper und Joana Müller) gehen als Favoritinnen in das Endrundenturnier in Günzburg. F.: Schöllhorn

Schwaben-Frauen vor dem zehnten Streich?

Titelverteidiger ist Favorit, doch Pfersee könnte für eine Überraschung sorgen +++ Wehringen freut sich auf Finalrunde

Geht es nach der Papierform, haben die Fußballerinnen des TSV Schwaben Augsburg wohl beste Chancen, ihren schwäbischen Hallenmeister-Titel in Günzburg zu verteidigen. Als klassenhöchster Verein des Frauen-Quartetts, das sich für die Endrunde qualifiziert hat, bekommt es das Regionalliga-Team um Trainer Heinz Jörg zum Auftakt im ersten Halbfinale (Samstag, 12.30 Uhr) mit der SpVgg Kaufbeuren zu tun. Der Augsburger Lokalrivale TSV Pfersee trifft eine halbe Stunde später auf den FSV Wehringen, den Tabellenführer der Bezirksoberliga.

„Wir haben uns erstmals seit 2006 wieder für die Endrunde qualifiziert und sind sehr stolz, das geschafft zu haben. Für unseren Verein ist das eine große Sache“, sagt Denise Rittel, Mannschaftsführerin des Landesligisten TSV Pfersee. Dass man im Finale des Qualifikationsturniers sogar den Rivalen Schwaben Augsburg mit 1:0 besiegt hatte, will sie nicht überbewerten. „Wir konnten die Sache lockerer angehen. Ich hoffe, das gelingt uns auch in Günzburg. Dort wollen wir auf alle Fälle mal das Halbfinale gegen Wehringen gewinnen. Dann sehen wir weiter.“ Als Teambuilding-Maßnahme gibt es am Vormittag noch ein gemeinsames Frühstück, bevor sich die Pferseerinnen dann geschlossen auf den Weg nach Günzburg machen.

Die Begeisterung ist riesig: „Einfach toll, dass wir schon zum zweiten Mal dabei sind. Damit haben wir eigentlich gar nicht gerechnet“, strahlt Trainer Markus Schmittner vom Halbfinalgegner FSV Wehringen. Der BOL-Spitzenreiter hatte sich in Neugablonz mit einem starken Auftritt qualifiziert. „Wir sind eigentlich ohne Druck dorthin gefahren und waren überrascht, wie gut es lief“, so Schmittner, den vor allem der Halbfinalsieg über den FC Augsburg freute. „Vielleicht haben uns die Augsburgerinnen ein wenig unterschätzt und deswegen etwas zu verhalten gespielt. Der FCA war zwar spielerisch besser, aber wir waren kampf- und durchsetzungsstärker.“

Auch wenn die Wehringerinnen in Günzburg mit einem großen Motivationsschub reisen, halten sie sich doch für den Underdog. Schmittner hält schon Pfersee für leicht überlegen. „Wenn wir aber wieder so stabil wie gegen den FCA stehen und ein bisschen Schussglück haben, dann ist trotzdem ein Sieg möglich.“ Sein Vorteil: Er fährt mit all seinen starken Spielerinnen nach Günzburg. Sein Nachteil: Die Mannschaft hatte so gut wie kein Hallentraining. „Wir können nur ein wenig in der kleinen Halle in Wehringen spielen“, so Schmittner. Die Futsal-Regeln haben die Mädels aber trotzdem intus, auch wenn sie einschließlich ihrem Trainer davon nicht so sehr begeistert sind. „Zwar werden die Spiele schöner und es wird weniger gebolzt, aber das Regelwirrwarr ist doch groß und die Strafen entscheiden zu stark über Erfolg oder Misserfolg“, so Schmittner.

Eine gewisse Routine in Sachen Endrunde haben mittlerweile die Schwaben-Frauen. 15 Mal schon standen sie seit 1992 im Finale, neun Mal haben sie den Titel geholt. Den zehnten Streich könnten sie nun perfekt machen. Allerdings muss dazu erst einmal das Halbfinale gegen Bayernligist SpVgg Kaufbeuren gewonnen werden. „Natürlich sind die Erwartungen an uns als den klassenhöchsten Verein hoch. Doch wir konnten in der Vorrunde nicht an die Form des Vorjahres anknüpfen“, gibt sich Trainer Heinz Jörg zurückhaltend, nachdem auch mit Carolin Graf und Claudia Schwarz zwei ausgewiesene Hallenspezialistinnen nicht mehr auflaufen. Mit Blick auf die 0:1-Niederlage gegen Pfersee warnt er: „In der Halle kann es ganz schnell gehen, dass man keine Zeit mehr hat, eine Scharte noch auszumerzen.“

Schon der Halbfinal-Gegner werde die Schwaben fordern. „Wir kennen Kaufbeuren vom Trainingslager recht gut. Die stehen zu Recht in der Endrunde“, zeigt Jörg Respekt. Zumal er weiß, dass sein Team über die Feier- und Ferientage nicht viel in der Halle trainieren konnte. „Jetzt hängt alles von der individuellen Klasse meiner Spielerinnen ab. Aber sie sind sehr heiß auf die Halle und deshalb habe ich keine Bedenken, dass wir das Finale erreichen.“

Halbfinalgegner SpVgg Kaufbeuren weiß um die schwere der Aufgabe gegen den Turnierfavoriten. Doch schon auf dem Weg nach Günzburg hatte es die SVK nicht leicht und musste beispielsweise den Bayernliga-Rivalen Memmingen (2:0) ausschalten. Im Endspiel erzielte Kathrin Höfler in der letzten Spielminute das entscheidende 1:0 gegen den FSV Wehringen. Wenn es in Günzburg wieder so käme, hätten die Ostallgäuerinnen garantiert nichts dagegen...

Aufrufe: 09.1.2015, 20:13 Uhr
Augsburger Allgemeine / klan, radAutor