2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Zweikampf: Wiesbachs Mike Baier (links) versucht vergeblich, Schott-Spieler Niklas Schlosser (Mitte) vom Ball zu trennen.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Zweikampf: Wiesbachs Mike Baier (links) versucht vergeblich, Schott-Spieler Niklas Schlosser (Mitte) vom Ball zu trennen. Foto: hbz/Jörg Henkel

Schott mit gnadenloser Effizienz

TSV-Fußballer bezwingen Hertha Wiesbach 2:1 / Baljak und Özer machen die Tore

MAINZ. Ali Cakici strahlte. Für seine Fußballer hatte der Trainer des Oberligisten ausschließlich lobende Worte übrig. ,,Ich freue mich für die Mannschaft - für die meisterliche Leistung nach unserer englischen Woche", jubelte der 48-Jährige. In der Tat: Der TSV Schott Mainz steigerte sich trotz der Strapazen sogar kontinuierlich: Erst das 1:1 gegen den FC Karbach, dann der 2:1-Verbandspokalerfolg über Arminia Ludwigshafen - und nun der noch überzeugendere 2:1 (2:0)-Sieg über den Konkurrenten aus dem Tabellen-Mittelfeld, Hertha Wiesbach.

Dem dritten Oberligisten binnen sieben Tagen auf dem Platz an der Erzberger Straße. Der Lohn: Mit Regionalligist Wormatia Worms ein attraktiver Gegner im Pokal-Viertelfinale und ein sicherer, solider Mittelfeldplatz in der Liga.

,,Wir waren gnadenlos effektiv und abgezockt", begann Cakici sein Statement und lächelte dabei spitzbübisch. Das traf vor allem auf die erste Halbzeit zu, ,,als wir die spielen ließen, wir aber zu Torchancen kamen". Die Gäste aus dem Saarland waren sichtlich überrascht, dass die Rheinhessen so tief standen. Die Wiesbacher drückten - und die ,,Werkself" schaltete schnell um, ging durch den 37 Jahre alten Ex-Profi Srdjan Baljak 1:0 in Führung (32.). Zwei Minuten später bereitete Baljak per Steilpass das 2:0 vor: Sturmkollege Can Özer schaltete blitzartig und schob den Ball ins Gehäuse. ,,Herauszuheben sind beide Spitzen", betonte Cakici nicht nur wegen der beiden Treffer. Denn beide rochierten geschickt, wichen immer wieder auf die Flügel aus, waren anspielbereit und agil. Die Gäste hatten vor rund 100 Zuschauern deutlich mehr Ballbesitz in der ersten Hälfte. Aber Zwingendes sprang dabei nicht heraus. Mit einem ,,guten Mix aus Kampfkraft und spielerischen Elementen" (Cakici) agierten die Mainzer über weite Strecken nach Wiederanpfiff. Schott kombinierte gefällig und machte das Spiel. Bis die Saarländer in der letzten Viertelstunde noch einmal alles nach vorne warfen und zum Anschlusstreffer durch den eingewechselten Jannik Schliesing kamen (85.).

Bange Minuten

Allerdings hatte der gut leitende Schiedsrichter Dominic Mainzer (Konz) wenige Sekunden zuvor einen Trikot-Zupfer am Schottler Vincenzo Bilotta im Strafraum der Gäste übersehen. Bange Minuten hatte der TSV Schott noch zu überstehen. Vor allem als der saarländische Abwehrchef Mike Baier den Ball per Freistoß an den Pfosten nagelte (90.). 120 Sekunden später ertönte der Abpfiff - und Cakici frohlockte: ,,Der TSV zeigt nicht nur Teamgeist, sondern auch Kameradschaft und echte Freundschaft."

TSV Schott Mainz: Manthe - Günes, Doymus (17. Kühn), Rinker, Schlosser - Huth, Bilotta, Sakai, Heizmann (78. Sinanovic) - Özer, Baljak (86. Vogler).



Aufrufe: 018.10.2015, 16:10 Uhr
Martin GebhardtAutor