2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines

Schon vor dem Spiel war der SVS bedient

0:4-Pleite beim MSV: Kabine der Sonsbecker im katastrophalem Zustand

Für den SV Sonsbeck gab es an der Westender Straße im Duisburger Norden nichts zu holen. Die U23 des MSV gewann mit 4:0 (3:0). Die Sonsbecker Felix Terlinden und Lukas Vengels sahen nach einer Stunde Gelb-Rot.
Trotz der Regenfälle in der Nacht von Samstag auf Sonntag und am gestrigen Vormittag war der Rasenplatz an der Westender Straße im Duisburger Norden überraschend gut zu bespielen. Nach dem feinen Sieg gegen TuRU Düsseldorf wartete auf den SV Sonsbeck mit dem Spiel gegen die U23-Mannschaft des MSV Duisburg eine gewaltige Hürde. "Auch diese Begegnung beginnt bei 0:0", hatte Thomas Geist sich und seiner Mannschaft im Vorfeld der Partie Mut gemacht. Der Sonsbecker Coach hatte sein Team gegenüber dem Vorsonntag personell nicht verändert, nur taktisch hatte er seinen Spielern eine defensivere Marschroute mit auf den Weg gegeben.

Doch bevor überhaupt der erste Ball gespielt worden war, waren Spieler und Verantwortliche des SV Sonsbeck bei der Zuteilung der Kabine durch den Duisburger Gastgeber restlos bedient. Die ihnen zunächst zugewiesene Umkleidungsmöglichkeit stank bestialisch nach Urin, wie Geist den nicht hinnehmbaren Zustand der Kabine beschrieb. Auf Protest des SVS wies man den "Roten" in einiger Entfernung vom Stadion zwei räumlich kleine Kabinen zu, die zwar angenehmer für die Nase waren, aber in denen allenfalls für E-Jugendspieler genügend Platz gewesen wäre. Licht gab es überhaupt keines. So waren die Sonsbecker nach dem Schlusspfiff bei schon hereinbrechender Dunkelheit auf die Taschenlampen-Funktion ihrer Smartphones angewiesen, um sich in der kleinen Räumlichkeit zurecht zu finden. "Das ist gegenüber einer Gastmannschaft eine Zumutung", befand Geist, der daran erinnerte, dass man sich gestern zu einem Spiel auf Oberliga-Niveau getroffen habe.

Die Stimmung im Sonsbecker Lager wurde auch nach dem Anpfiff nicht besser. Zwar begannen die Sonsbecker das Spiel gegen eine spielerisch und technisch beschlagene Duisburger Mannschaft ausgesprochen gut. Im eigenen Halbfeld verdichteten sie die Räume sehr wirkungsvoll, so dass die Duisburger Angriffsformation erst mal nicht zur Entfaltung kam. Das MSV-Rezept: Über die Außenpositionen hinterliefen sie den vielbeinigen Sonsbecker Abwehrriegel und suchten dann von der Torauslinie den Pass in die Mitte oder zurück an den Strafraum. Eine solche Aktion führte nach etwa einer Viertelstunde zum Führungstreffer. Der Duisburger Georg Michajlov ließ sich von dem gut nach hinten arbeitenden Felix Terlinden nicht aufhalten, legte den Ball fast von der Eckfahne aus nach innen auf Ismail Östürk, der den Ball direkt aufs Tor schlenzte. Vom Innenpfosten des von Michael Burda gut gehüteten Tores sprang der Ball hinter die Linie. Vier Minuten später waren die Sonsbecker Spieler fassungslos, als der Schiedsrichter nach einem harmlos anmutenden Zweikampf im Sonsbecker Strafraum zwischen SVS-Kapitän Michael Müller und Gökan Lekesiz auf den Punkt zeigte. Der vermeintlich Gefoulte lief selbst zur Ausführung an und erhöhte das Ergebnis auf 2:0. "Damit war das Spiel eigentlich schon gelaufen", sagte Trainer Geist. Kurz vor dem Seitenwechsel musste er das dritte Gegentor beobachten, als der Duisburger Michajlov einen Ball nicht verloren gab, ihn vor der Torauslinie erwischte, auf Öztürk zurück legte, der das Duisburger 3:0 besorgte.

Nach gut einer Stunde dezimierte der Schiedsrichter die Sonsbecker Mannschaft. Zuerst sah Terlinden nach einem Foul an der Mittellinie seine zweite gelbe Karte in diesem Spiel, nachdem ihm die erste Mitte der ersten Halbzeit wegen Meckerns gezeigt wurde. Drei Minuten später folgte ihm Lukas Vengels ebenfalls mit Gelb-Rot wegen wiederholt zu starkem Einsteigen.

Trotz der doppelten Unterzahl hielten die Sonsbecker auf bewundernswerte Weise ihre Ordnung, verdichteten geschickt die Räume rund um ihren Strafraum und ließen bis auf die letzten Spielminuten nichts zu. Dann war es ein Distanzschuss von Nils Pagojus, den SVS-Keeper Burda bravourös parierte. Machtlos war der Sonsbecker Keeper jedoch, als kurz vor dem Abpfiff Ismail Öztürk auf Michajlov durchsteckte, der Lekesiz bediente. Der MSV-Goalgetter hatte wenig Mühe, zum 4:0-Endstand zu treffen.

Fazit von SVS-Coach Geist: "In Duisburg zu verlieren, ist für uns kein Beinbruch. Die Platzverweise tun in der Konsequenz weh. Die Einstellung der Mannschaft über die gesamten 90 Minuten hat mir gefallen. Darauf lässt sich für die kommenden Aufgaben gegen Fischeln, Hö./Nie. und Homberg aufbauen."

Aufrufe: 017.11.2014, 09:20 Uhr
RP / Reinhard PöselAutor