2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Maßlos enttäuscht war Markus Gärtner (zweiter von rechts), der wegen einer Passformalität nicht mitspielen durfte. Nicht sonderlich angetan von der Vorstellung des SV Cosmos Aystetten beim 3:1-Auftaktsieg gegen den Aufsteiger TSV Hollenbach scheinen auch Ersatztorhüter Lukas Hohenberger, Co-Trainer Gerald von Zehmen und Chefcoach Marco Löring (von links).  Foto: Oliver Reiser
Maßlos enttäuscht war Markus Gärtner (zweiter von rechts), der wegen einer Passformalität nicht mitspielen durfte. Nicht sonderlich angetan von der Vorstellung des SV Cosmos Aystetten beim 3:1-Auftaktsieg gegen den Aufsteiger TSV Hollenbach scheinen auch Ersatztorhüter Lukas Hohenberger, Co-Trainer Gerald von Zehmen und Chefcoach Marco Löring (von links). Foto: Oliver Reiser

Schon vor dem Anpfiff rot gesehen

Markus Gärtner vom SV Cosmos Aystetten durfte nicht mitspielen, die Freibier-Wette wurde aber gewonnen +++ TSV Gersthofen hat zehn Spieler auf der Bank

Es war die Szene des Spiels. Nach dem 1:0-Führungstreffer in der neunten Minute durch Samet Kurt rannte die komplette Mannschaft des SV Cosmos Aystetten zur Auswechselbank, um dort mit Markus Gärtner zu jubeln. Der 23-jährige Angreifer, der vor Saisonbeginn vom Kreisklassisten TSV Firnhaberau gekommen war, hätte eigentlich in der Anfangsformation stehen soll. Doch für ihn gab es schon vor dem Anpfiff Rot. Nein, keine Rote Karte. Beim Ausfüllen des Elektronischen Spielberichts tauchte bei seinem Namen ein roter Balken auf, der besagt, dass keine Freigabe vorliegt. „Ich kann nicht sagen, wessen Fehler das war“, so Abteilungsleiter Thomas Pflüger, „wir werden das wohl auf unsere Kappe nehmen müssen.“ Sei es wie es wolle: Der maßlos enttäusche Gärtner musste draußen bleiben, Thomas Hanselka rückte trotz Knieproblemen nach und übernahm von Paul Zeller die Kapitänsbinde.

Wie viele Zuschauer beim Anpfiff in der Aystetter Arena waren, darüber gehen die Meinungen auseinander. Der Augsburger Landbote hatte geschrieben, dass es wohl keine 250 Besucher gewesen waren. Thomas Pflüger, der Aystetter Fußball-Boss, legt Wert darauf, dass die Wette mit dem Sponsor, der Freibier und Steaks spendiert hatte, gewonnen wurde. „Es waren insgesamt 274 Gäste auf der Anlage, davon haben 251 Eintritt bezahlt, der Rest waren Schiedsrichter und Medienvertreter“, präsentierte er am Montag die offizielle Abrechnung.

So schwer man sich tut, die exakten Zuschauerzahlen zu schätzen, so schwer tat sich auch der favorisierte SV Cosmos Aystetten gegen den kecken TSV Hollenbach. „Wir haben den Aufsteiger nicht unterschätzt, konnten allerdings bei weitem nicht die Leistung der Vorbereitungsspiele abrufen und haben unsere Chancen nicht genutzt“, sagt Pflüger. Am Ende stand ein 3:1-Sieg zu Buche.

Viel vorgenommen hatte sich der TSV Neusäß. Von der neu formierten Mannschaft hatte man erhofft, dass sie es mit den Sportfreunden Stiller halten würde, und mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein kommenden Aufgaben in Angriff nimmt. Doch was die Schützlinge von Trainer Gerhard Hildmann im Eröffnungsspiel ablieferten war für Günther Hausmann enttäuschend. „Da gibt es nichts zu beschönigen. Nach so einem tollen Start mit dem frühen 1:0 darf man dem Gegner nicht so das Spiel überlassen. Auch als wir in der Schlussphase wieder ein Übergewicht hatten, haben wir nicht gezeigt, dass wir den Siegtreffer machen wollen. Da war zu wenig Herz drin. Darüber wird man reden müssen“, so der Sportliche Leiter.

Selbst als Wolfgang Wippel nach einem rüden Foul an Fatih Cosar schon nach 42 Minuten Rot sah, konnten die Neusässer die Überzahl nicht nutzen. Zu allem Überfluss handelte sich auch Cosar kurz vor Schluss nach einer Tätlichkeit den Roten Karton ein, Lukas Drechsler sah in der Nachspielzeit Gelb-Rot.

„Nach dem frühen Rückstand und mehr als 40 Minuten in Unterzahl trotzdem einen Punkt geholt. Kompliment an die kämpferisch und spielerische Leistung“, war Meitingens Abteilungsleiter Torsten Vrazic mit dem Unentschieden zufrieden: „Für unsere Verhältnisse haben wir sehr gut gespielt. Nach der Roten Karte sind wir noch kompakter und dichter gestanden.“

Mit einem 3:2-Sieg beim Aufsteiger SSV Glött ist der TSV Gersthofen gestartet. Bis die drei Punkte eingetütet waren, durchlebte Trainer Eddi Keil Höhen und Tiefen. „Wir konnten ein frühes Tor erzielen. Genauso, wie wir es uns vorgestellt hatten.“ Nach dem zweiten Treffer sei bei Glött eigentlich „Game Over“ gewesen, doch mit zwei Riesenböcken hat man den Gegner wiederbelebt. Das 1:2 fiel, als Peter Rolle nach einem Einwurf an der Mittellinie allein aufs Tor zusteuern konnte („Da hat die gesamte Abwehr gepennt.“), der Ausgleich nach einem individuellen Fehler von Christoph Wagemann. „Wir haben Glött praktisch wiederbelebt und sind dann kurzzeitig ins Schwitzen geraten“, ärgert sich Keil, dass man sich das Leben selbst schwer gemacht hat. Der Gersthofer Coach konnte jedoch aus einer mit zehn (!) Spielern besetzten Auswechselbank frische Kräfte ins Geschehen schicken, die dann für die Entscheidung sorgten. Mit Hakan Nurten und Nikola Cvetic kam neuer Druck nach vorne. Nach einigen Chancen war der Neuzugang schließlich zum 3:2 erfolgreich.

Aufrufe: 026.7.2016, 15:03 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor