Schönebecker SV erhält Unterstützung

Die personellen Engpässen, die schon während der abgelaufenen Saison spürbar waren, sollten bis zum 30.06. behoben werden. So haben die Sportfreunde u. a. auf Facebook einen Aufruf gestartet und persönlich Kontakt zu potentiellen Spielern aufgenommen. Doch die zeitliche Not und ein von Seiten des KFV aufkommender Druck sorgten dafür, dass Lutz Feickert und Sebastian Pape schweren Herzens die Reißleine gezogen haben, „weil das Risiko, am Ende doch keine konkurrenzfähige Mannschaft zusammen zu bekommen, zu groß wäre“, so Pape zu den Gründen der Entscheidung.

Diese ist den beiden in keinster Weise leicht gefallen, schließlich haben sie vor acht Jahren gemeinsam das Projekt in Gnadau begonnen. Mit einer Vielzahl engagierter Helfer und Spieler ging es von der Kreis- bis in die Landesklasse. Dieses Projekt endete offiziell mit dem 19. Juni. „Wir haben in den letzten acht Jahren sehr viel Zeit und Kraft investiert, die mit sehr viel gemeinsamen Spaß und Erfolg belohnt wurde“, sagte Abteilungsleiter Lutz Feickert nach der Entscheidung. „Doch wir mussten eine Entscheidung treffen, für die am Ende viele Faktoren ausschlaggebend waren.“ In erster Linie steht die sportliche Situation, die mit 13 bis 14 Spielern nicht darstellbar ist, da arbeits- und verletzungsbedingt Spieler in unregelmäßigen Abständen nicht zur Verfügung stehen. Hinzu kommen die finanziellen Belastungen bei Nichtantritt oder Rückzug einer Mannschaft, denn dafür werden hohe Strafen fällig.

„Wir haben direkt nach der Verkündung des Rückzugs gesagt, dass wir versuchen wollen, für ‚unsere Familie‘ geschlossen einen neuen Verein zu finden“, sagte Feickert. Da viele Vereine personelle Engpässe haben, war abzusehen, dass die Telefone von Lutz Feickert und Sebastian Pape des Öfteren klingeln werden. Einer der ersten Anrufer war Dorian Reichelt, kommissarischer Abteilungsleiter beim Schönebecker SV. Da beide Vereine seit Jahren ein sehr gutes Verhältnis zueinander pflegen, waren die beiden SG-Verantwortlichen für Gespräche offen. „Unser Wunsch ist, dass wir weitestgehend als Team zusammenbleiben“, so Pape. „Daher ist es natürlich wichtig, dass die Spieler ebenfalls mit dem Verein einverstanden sind und unsere Entscheidung mittragen wollen und werden“. Diese Gespräche haben nun stattgefunden und die Vorstellungen beider Seiten passen hervorragend zusammen. „Wir schätzen das familiäre Klima der SG Gnadau und die dort geleistete Arbeit aller Beteiligten. Daher freuen wir uns sehr, dass wir nun eine große Familie werden, die gemeinsam sportliche Erfolge feiern wird“, sagte Dorian Reichelt.

Neben den positiven Gesprächen und den dabei offengelegten Parallelen in der sportlichen Leitung einer Abteilung, gab es natürlich weitere Gründe, weshalb sich Pape und Feickert maßgeblich dafür eingesetzt haben, dass die SG Gnadau den Schönebecker SV personell verstärkt. Zum einen ist es die örtliche Nähe, zum anderen die sportliche Perspektive. Die SG-Kicker kommen aus der Landesklasse und können weiterhin, mit dem Ziel eines schnellstmöglichen Aufstiegs in die Landesliga, auf diesem Niveau spielen. Außerdem spielt die bereits seit Jahren währende Beziehung beider Vereine eine große Rolle. „Wir halten es für die beste Lösung“, sind sich Feickert und Pape einig. Mit ihnen werden Marcus Rasche, Andreas Böhme, Philipp Bläsing, Michael Rudloff, Steven Hoffmann, Heiko Ladebeck, Marcel Könning und Martin Kühne an die Barbarastraße wechseln. Ein Fragezeichen steht noch hinter Florian Feickert, Christian Glode und Christian Kade. Nicht den Weg zum SSV antreten werden Thomas Frauendorf (SV Groß Santersleben) und Julian Kerzel (Schönebecker SC), denen wir persönlich und sportlich alles Gute wünschen.

Der Schönebecker SV freut sich, die SG-Kicker und -funktionäre begrüßen zu dürfen und glaubt fest an eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft.