2024-05-10T08:19:16.237Z

Transfers

Schönberger Personal-Sorgen

Fußball-Regionalligist ist auf der Suche nach neuen Spielern, doch viel Zeit bleibt dafür nicht mehr

Wenn Wilfried Rohloff auf die Verletzungsmisere beim FC Schönberg 95 angesprochen wird, dann braucht der Club-Chef nur zwei Worte, um zu sagen, was er davon hält: „Alles Mist“.

Drei Spiele haben die Mecklenburger gerade einmal in der neuen Viertliga-Saison absolviert, da werden auf der Verletztenliste schon die Namen von fast einem halbes Dutzend Spieler geführt.

Erst erwischte es Fabian Istefo in der Partie gegen den Berliner AK. Die Diagnose: Innenbandanriss.

In der Partie bei Hertha II ging es für Gordon Grotkopp nicht weiter. Der Befund: Bänderdehnung.

Vor einer Woche musste dann auch noch Masami Okada während der Begegnung beim FSV Luckenwalde ungewollt vom Feld. Achillessehnenriss, stellten die Ärzte fest. Und fest steht auch: Fußball ist für ihn für mindestens sechs Monate tabu.

„Und das tut mir ganz besonders leid für diesen Jungen, der mehr als nur ein Leistungsträger bei uns ist. Er ist die gute Seele der Mannschaft“, sagt Trainer Axel Rietentiet, der zudem auch noch nicht auf die angeschlagenen Ricardo Radina und Eric Birkholz zurückgreifen konnte.

Dreizehn – auf diese Zahl kam der Coach, als er beim Training in der vergangenen Woche seine gesunden Feldspieler begrüßte.

Zwei bis drei – diese Zahlen spielen eine gewichtige Rolle in der kommenden Woche, denn so viele Spieler sollten möglichst kommen, um einen Kader aufzufüllen, der bereits vor Saisonstart kleinerer Natur war.

Bis zum 31. August bleibt das Transferfenster nur noch geöffnet. Viel Zeit bleibt nicht mehr, um sich nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ zu verstärken. Ein sogenannter Sechser, der auch auf der Innenverteidiger-Position spielen kann, den wünscht sich der Trainer ganz besonders.

Spieler schauten zuletzt einige beim FC 95 vorbei. Aber sie gingen aus den verschiedensten Gründen wieder. „Sportlich, menschlich und finanziell muss alles passen“, sagt Vereins-Vorsitzender Rohloff. Und da habe zuletzt eben nicht immer alles gepasst. „Aber wir sind sehr optimistisch, dass wir noch was bis Ende August hinbekommen“, zeigt sich Rohloff zuversichtlich.

Ganz ohne Kicker wird der Viertligist aber nicht dastehen, denn etliche Spieler aus der Reservemannschaft stehen parat, um sich auch in der Erstvertretung Sporen zu verdienen. Für Daniel Bendlin wäre dies sogar nichts neues, denn unter Trainer Rietentiet kickte er schon in der Oberliga. Und um den Kader am vergangenen Sonntag aufzustocken, fuhr der 32-Jährige noch schnell dem Team nach Luckenwalde hinterher. „Mit dem Privatwagen“, betont Axel Rietentiet.

Nächste Woche geht es gegen Wacker Nordhausen. Der Vorjahresdritte gehört wieder zu den heißesten Meisterschafts-Anwärtern. Maurizio Gaudino heißt dort der Sportdirektor, Tomislav Piplica der Torwart-Trainer. Zafer Yelen schnürt dort die Schuhe, Nils Pfingsten-Reddig auch. Alles erfahrene Spieler. Jetzt kam mit Marco „Toni“ Sailer auch noch der bärtige Kult-Kicker von Darmstadt 98 nach Thüringen angerauscht.

Die Nordhausener schöpfen aus dem Vollen. Das ist in Schönberg anders. Dort schöpfen sie die Hoffnung, dass es mit dem Klassenerhalt klappt und letztlich genug Spieler da sind, um eben dies zu schaffen. Ein Lichtblick: Gordon Grotkopp ist bald wieder fit für die Regionalliga.

Aufrufe: 022.8.2016, 12:00 Uhr
Hans TakenAutor