2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Jung, aber erfahren: Obwohl erst 24 Jahre alt, hat Außenverteidiger Julian Schäf (re.) für den SVS bereits 127 Punktspiele absolviert – die meisten aller derzeitigen Kloster-Kicker.  Foto: Weller
Jung, aber erfahren: Obwohl erst 24 Jahre alt, hat Außenverteidiger Julian Schäf (re.) für den SVS bereits 127 Punktspiele absolviert – die meisten aller derzeitigen Kloster-Kicker. Foto: Weller

Schlickers kompliziertes Personalpuzzle

Vor dem Spiel beim FC Ingolstadt II am Samstag (15.30 Uhr) muss der Trainer seine zuletzt so erfolgreiche Formation neu zusammenfügen.

Verlinkte Inhalte

Die im Fußball vielleicht am häufigsten unbeantwortete Frage ist wohl die, mit welcher Aufstellung ein Trainer das nächste Spiel angehen möchte. Dass dem so ist, braucht angesichts der medial so klein gewordenen, weil extrem dicht vernetzten Welt, niemanden großartig zu verwundern. Will doch kein Coach der Konkurrenz schon im Vorfeld eventuelle taktische Kniffe preisgeben und jegliches Überraschungsmoment wirkungslos verpuffen lassen.

Nicht anders verfährt im Regelfall auch SVS-Trainer Florian Schlicker. Wenn er aber vor der am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Ingolstadt II anstehenden Partie davon spricht, nicht zu wissen, wen er in welcher Position aufs Feld schickt, dann darf dies getrost wörtlich genommen werden. So muss sich der Coach mit einer wahren Flut von personellen Vakanzen sowie den damit einhergehenden Unklarheiten herumplagen und seine zuletzt so schlagkräftige Formation in fast sämtliche Einzelteile sprengen.


Probleme in der Offensive

Die größte Problemzone ist hierbei die Offensive, in der mit Bastian Herzner (Muskelfaserriss) und dem gelb-rot-gesperrten Patrick Hobsch nicht nur die treffsichersten, sondern auch zwei zuletzt sehr formstarke Akteure nicht zur Verfügung stehen. Neuzugang Noah Tiefel, der ebenfalls befähigt wäre, das verwaiste Sturmzentrum zu besetzen, fällt wegen privater Verpflichtungen aus. Und weil darüber hinaus der schon vor einigen Wochen verpflichtete Aykut Civelek noch um seine Freigabe kämpft und es höchst ungewiss ist, ob diese bis zum Spieltermin tatsächlich eintrifft, bleibt nur noch Marcel Mosch übrig, den Schlicker aber „eher als Halbstürmer“ sieht. Nicht viel besser stellt sich die Lage auf den beiden Außenbahnen dar, wo ein Einsatz des unter der Woche erkrankten Lino D’Adamo fraglich und ein Comeback des noch immer an Schmerzen im Rippenbereich laborierenden Mario Swierkot ziemlich unwahrscheinlich sein dürfte. Diese Misere setzt sich im Abwehrbereich fort, wo mit Innenverteidiger Kevin Woleman ein weiterer, sich in absoluter Hochform befindlicher Spieler unter der Woche erkrankt war und sich zumindest in körperlicher Hinsicht nicht in bester Verfassung präsentieren wird.


Elf heiße Jungs auf dem Platz

Es ist also ein fürwahr äußerst kompliziertes Personalpuzzle, welches sich vor Florian Schlicker und seinem Trainerkollegen Serdal Gündogan auftut. Allerdings auch eines, bei dem sich Erstgenannter sicher ist, dass die Einzelteile spätestens bis zum Anpfiff ein stimmiges Bild ergeben: „Serdo und ich werden uns zusammensetzen und eine Mannschaft auf die Beine stellen. Wie sie letztlich aussieht, weiß ich nicht, aber es werden bestimmt elf heiße Jungs auf dem Platz stehen.“ Dies ist umso wichtiger, als Schlicker dem derzeitigen 15. Tabellenrang des aktuellen Gegners keine Relevanz beimisst: „Der FC Ingolstadt besitzt eine Truppe mit guter Qualität. Dass sie so weit unten stehen, liegt nur an den vielen Unentschieden. Im Endklassement wird der FCI mindestens einen Platz im Mittelfeld einnehmen.“ Freilich soll dieser Aufschwung nicht schon im Spiel gegen den SVS erfolgen, vielmehr hofft der Trainer darauf, dass „Ingolstadt die Serie der Unentschieden weiter fortsetzt.“ Dass es für die Klosterer trotz aller personeller Schwierigkeiten gar zu noch mehr reichen könnte, mag er zwar nicht explizit erwähnen, erinnert aber an die jüngste Vorstellung gegen Spitzenreiter Unterhaching: „Wenn die Einstellung stimmt, kann vieles kompensiert werden.“

Aufrufe: 022.9.2016, 18:00 Uhr
Udo WellerAutor