2024-04-25T14:35:39.956Z

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Schlammschlacht oder Friedensgipfel?

Am Donnerstag lädt der FC Remscheid zur Mitgliederversammlung +++ Vorstand muss gewählt und eine Satzungsänderung beschlossen werden

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Es gibt Zeiten, da komprimieren sich wichtige Entscheidungen auf ein ziemliches enges Zeitfenster. Das geht dem FC Remscheid in dieser Woche so: Die Landesliga-Mannschaft kämpfteam Donnerstag im ersten Relegationsspiel in Süchteln um den Klassenerhalt um muss nach dem 0:2 in die Bezirksliga. Exakt 24 Stunden später wird am Donnerstag (19 Uhr, Gaststätte Kockenberg) die Hauptversammlung angepfiffen.

Der Andrang wird aller Voraussicht nach groß sein. Zu viel ist in dieser Saison rund um die erste Herren-Mannschaft passiert: Präsidentenwechsel, Trainerwechsel, Finanzprobleme, juristische Streitigkeiten - es gab und gibt viel aufzuarbeiten. Auch die sportliche Situation im Verein.

Es gibt also reichlich Klärungsbedarf auf vielen Ebenen. Dazu zählt auch die Frage des künftigen Führungspersonals. Nach zwei Jahren muss turnusmäßig ein neuer Vorstand installiert werden. Der letzte wurde 2014 gewählt. Damals stand noch Dieter Maar dem Klub vor. Ihm folgten ohne ein entsprechendes Votum der Mitglieder Michael Kleinbongartz und schließlich Dr. Ralf Flügge, die - satzungskonform - jeweils vom Wirtschaftsrat installiert wurden.

Wer sich zur Wahl stellen wird, ist noch offen. Sicher ist, dass Nicole Katschinski aus beruflichen Gründen nicht mehr als stellvertretende Vorsitzende kandidiert. Sicher ist auch, dass Michael Dorfmüller nicht mehr als Schatzmeister zur Verfügung steht. Fraglich ist noch, ob sich Dr. Ralf Flügge zur Wahl stellt. Er war am Mittwoch beruflich verhindert und deswegen nicht selber zu einer Stellungnahme zu erreichen. Sein Stellvertreter Peter Helbeck ließ eine erneute Kandidatur noch offen. Er sagt: "Wenn Ralf Flügge weitermacht, und davon gehe ich aus, würde ich mich wieder zur Wahl stellen." Auch unter einer anderen Führung könne er sich das Kandidieren vorstellen, "allerdings hängt das stark davon ab, wer Vorsitzender werden will".

Darum ranken sich seit Wochen viele Gerüchte. Mal fiel der Name Johannes Berenz, dann wurde sogar Rückkehr die von Michael Kleinbongartz prophezeit. Wer es tatsächlich machen will, wird sich erweisen.

Wichtig ist für die Mitglieder auch die neue Satzung, die zur Abstimmung steht. Danach würde die Vereinsführung nur noch aus dem Vorsitzenden und seinen zwei Stellvertretern bestehen. Das Amt des Schatzmeisters im Vorstand soll wegfallen. Die Finanzen sollen künftig in die Hände eines Steuerbüros gelegt werden.

In der Neufassung der Satzung taucht auch der Wirtschaftsrat nicht mehr auf. Das einst so mächtige Gremium war in der Vergangenheit mit zahlreichen Kontroll-Befugnissen ausgestattet. Unter anderem überwachte der Wirtschaftsrat die finanziellen Verhältnisse im Verein, musste beispielsweise auch den vom Präsidium erstellten Haushaltsplan genehmigen und seine anschließende Umsetzung überwachen.

Sorge haben viele Beobachter, dass die Versammlung zu einer verbalen Schlammschlacht zwischen gegensätzlichen Personen und Fraktionen mit gegenseitigen Schuldzuweisungen verkommen könnte. Angeblich soll es ehemalige Würdenträger geben, die die Versammlung zu einer Generalabrechnung nutzen wollen.

Aber auch das sind aktuell nur Gerüchte. Die Wahrheit liegt beim FC Remscheid nicht nur auf dem Platz, sondern auch an der Lüttringhausener Straße im Versammlungsraum der ehemaligen Vereinsgaststätte Kockenberg, der bereits ab 18 Uhr seine Türen öffnet.

Aufrufe: 09.6.2016, 13:02 Uhr
RP / Henning SchlüterAutor