2024-04-30T13:48:59.170Z

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Ein Höhepunkt bei der Jugendleiter-Pflichttagung des Fußballkreises NM/Jura: Die Vertreter der Meistermannschaften nah­men die Urkunden des Verbandes entgegen. Foto: Robert Schmitt
Ein Höhepunkt bei der Jugendleiter-Pflichttagung des Fußballkreises NM/Jura: Die Vertreter der Meistermannschaften nah­men die Urkunden des Verbandes entgegen. Foto: Robert Schmitt

Schiri-Mangel beschäftigt auch den Jugendfußball

Kreis NM/Jura: U13-Spiele können künftig nicht mehr mit geprüften Referees besetzt werden +++ Das Jugendsportgericht musste hart durchgreifen

Bei der Tagung aller Jugendleiter der Fußballvereine im Kreis Neumarkt/Ju­ra haben Kreisjugendleiter Andreas Kienlein und sein Team den Blick auf die neue Saison geworfen, aber auch Positives und Negatives der vergange­nen Spielzeit Revue passieren lassen.

Höhepunkt der Jugendleiter-Pflichtta­gung in der Hilpoltsteiner Stadthalle war die Verteilung der Urkunden an die Vereinsvertreter der Meistermann­schaften aus allen Jugendligen. Der Fair-Play-Preis der Sparkasse ging bei den U19-Junioren an die DJK-SV Oberwiesenacker, bei den U17-Teams an die JFG Burgthann und für die U15-Runde an den SV Höhenberg. Außerdem konnte ein kleines High­light gefeiert werden. Die Jugendlei­tertagung hat zum zehnten Mal seit der Neuorganisation der Fußballkrei­se in Bayern stattgefunden. Der Start in die Jubiläumssaison ist für das Wochenende am 12./13. September vorgesehen. Zuvor finden bereits drei Runden des U19-Pokals statt. Die Winterpause läuft vom 7. Dezember bis zum 5. März.

Für die neue Saison referierte Grup­penspielleiter Konrad Birk über drei Änderungen in der Spielordnung für Juniorinnen und Junioren. So ersetzt die Korrespondenz mit dem Sportge­richt über das verbandseigene Kom­munikationssystem nun die Schrift­form, die Frist zu Nachreichung von Spielerpässen wurde auf zehn Tage verlängert und Jugendfußballgemein­schaften dürfen künftig wieder mehr als zwei Mannschaften melden. Fer­ner denkt der Kreis darüber nach, ei­nen eigenen Pokalwettbewerb für U13-Teams einzuführen. Bislang man­gelte es hier an einem Sponsor. Das will künftig der neue Mitarbeiter in der Kreisjuniorenleitung überneh­men. Roland Meyer ist nun Spielleiter aller U13-Mannschaften. Der 34-Jäh­rige kommt vom TSV 1860 Weißen­burg und war dort Jugendleiter.

Kritik an den Vereinen

Überhaupt keine guten Nachrich­ten hatte Markus Kemether zu vermel­den. Der Obmann der Schiedsrichter­gruppe Jura-Süd sprach in Vertre­tung von Kreisschiedsrichterobmann Sven Laumer und skizzierte einen zu­nehmenden Schiedsrichtermangel. „U13-Spiele können wir nicht mehr mit qualifizierten Schiedsrichtern be­setzen“, kündigte er an. Zugleich übte er Kritik an den Vereinen. Sie hätten sich zu wenig am neuen Modell zur Ge­winnung von Schiedsrichtern betei­ligt, so Kemether. Es seien 40 An­meldungen eingegangen, 18 hätten die Prüfung absolviert. „Bei 140 Mann­schaften ist das doch ziemlich wenig“, fand Kemether. „So kann es nicht wei­tergehen“, sagte der Gruppenchef.

Äußerst mahnende Worte hatte auch Ralf Vogel parat. Der Vorsitzen­de des Jugendsportgerichts für die Kreise NM/Jura und Erlangen/Peg­nitzgrund musste in der abgelaufenen Saison drei Mal Übergriffe auf Schiedsrichter verhandeln. „Ein Refe­ree war sogar eine Woche krankge­schrieben“, erklärte er. „Wir haben hier hart durchgegriffen“, sagte Vo­gel, der andererseits feststellte, „es wird anständiger gespielt“, denn die Gesamtzahl der Verfahren sei um 200 gesunken. Dennoch musste über 28 Tätlichkeiten und 13 Spielabbrüche geurteilt werden. Für die kommende Saison kündigte Vogel härtere Stra­fen für Verantwortliche an, die Ju­gendspieler regelwidrig in verschiede­nen Mannschaften einsetzen.

Frauen- und Juniorenspielleiterin Sandra Hofmann fand für die abgelau­fene Saison eine neue Form der Spie­lerbeteiligung sinnvoll. 19 Junioren­spielerinnen und -spieler im Alter von 12 bis 15 Jahren hatten sich ohne Eltern und Vereinsverantwortliche zum Runden Tisch getroffen, um aus ihrer ganz persönlichen Sicht über Jugendfußball und seine Rahmenbe­dingungen im Kreis NM/Jura zu disku­tieren. „Hoffentlich können wir das weiterführen“, sagte Hofmann.

Ausschließlich positiv war die Be­wertung des Bezirksjugendleiters zur Jugendarbeit der Vereine seines Hei­matkreises. Thomas Zankl war viele Jahre selbst Kreisjugendleiter in NM/Jura. „Die Arbeit hier ist wirk­lich gut“, sagte Zankl. Das bewiesen die Erfolge: Drei von vier Bezirksober­ligatiteln, zwei von vier Hallenmeister­schaften sowie ein Pokalerfolg auf Bezirksebene und der Einzug der JFG Wendelstein in das Landesfinale des Baupokals seien Beweise dafür, stellte Zankl fest.

Aufrufe: 023.7.2015, 11:17 Uhr
Robert Schmitt (ST)Autor