2024-05-15T11:26:56.817Z

Ligabericht
Nico Wessner und ein Blick, der mehr sagt als tausend Worte.
Nico Wessner und ein Blick, der mehr sagt als tausend Worte. – Foto: HMB Media/ Julien Becker

»Das berührt einen«: Der 1. SC Feucht ist abgestiegen!

35. Spieltag in der Bayernliga Nord: Nach 1:6-Niederlage beim Würzburger FV, der somit die Relegation sichert +++ Hankofen und Eichstätt nutzen Eltersdorf-Vorlage +++ "Wunder" von Ingolstadt +++

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Es hat sich über Monate abgezeichnet. Und nun ist es auch fix: Der 1. SC Feucht ist nach dem 1:6 gegen den Würzburger FV am Maifeiertag-Spieltag abgestiegen. "Irgendwie war es ja schon länger klar, dass wir runter müssen. Wenn dann aber der Tag da ist, wird man dennoch emotional", findet Max Forstmeier, Interimstrainer der Mittelfranken, ehrliche Worte. "Steigt so ein geschichtsträchtiger Verein ab, stimmt einen das traurig. Das berührt einen."

"Es reicht einfach nicht", stellt Max Forstmeier nüchtern fest. Die Gäste starteten aus seiner Sicht gut in die Partie. "Da hätte ich nie gedacht, dass wir dieses Spiel heute verlieren." Dann allerdings brachen alle Dämme. Fünf der sechs Tore fielen dem SC-Coach zufolge nach individuellen Fehlern, vor allem die rechte Seite war ein "Totalausfall". Und Würzburg hatte halt auch die Möglichkeiten, dies auszunutzen. Am Tag, an dem der WFV sein 120-jähriges Bestehen feierte, "war richtig Druck auf dem Kessel. Die Jungs haben dem aber standgehalten", resümiert Philipp Eckart, Trainer der Unterfranken. Für den Traditionsverein ist somit die Relegation fix. "Nur ein kleiner Schritt - aber zumindest haben wir jetzt Planungssicherheit."

Der SC Eltersdorf hat am Dienstagabend die Vorlage geliefert, die der VfB Eichstätt in einem "wie erwartet schweren Spiel" verwandelt hat. Nach Chancen auf beiden Seiten, mit Übergewicht für den Regionalliga-Absteiger, gelang Coburg die Führung. "Dann haben wir aber einen Gang hochgeschaltet und eine Reaktion gezeigt. Wir haben verdient gewonnen", analysiert VfB-Trainer Dominic Rühl. Wolfsteiner & Co. sind somit punktgleicher Rangzweiter.

Der VfB Eichstätt ist nun geteilter Rangzweiter.
Der VfB Eichstätt ist nun geteilter Rangzweiter. – Foto: Johannes Traub

Rechnerisch ist noch alles möglich, aber die Tendenz spricht eine deutliche Sprache: Dieser Heimsieg der Jahn-Reserve ist wohl gleichbedeutend mit dem direkten Klassenerhalt. Hof hingegen hat offensichtlich seine überragende Frühjahrs-Form verloren. Und auch die Hoffnung auf einen der beiden vordersten Plätze ist so gut wie passe. Bayern-Manager Stefan Stadelmann zur Partie: "Eine denkbar unglückliche Niederlage. Wir haben schwach begonnen und gingen folgerichtig in Rückstand. Dann waren wir die bessere Mannschaft und vergaben beste Torchancen - darunter ein Foulelfmeter von Maximilian Weiß. Kurz vor dem Ende der Partie erzielte der Jahn dann durch einen Konter das 2:0."

Ist das bereits der Klassenerhalt? Dank der Quotientenregel wird wohl der 14. Tabellenplatz nicht in die Relegation müssen. Und dass der TSV Kornburg diesen Rang nach dem Sieg über die "Mannschaft der Stunde", dem ASV Neumarkt, bei Niederlagen von Coburg und Fortuna Regensburg halten wird, ist wahrscheinlich. Wieder einmal avancierte der stürmende Verteidiger Marcel Götz (14. Saisontor im 12. Spiel) zum Matchwinner. Kornburg-Trainer Hendrik Baumgart zur Partie: "Bis zum Platzverweis ein ausgeglichenes Spiel. In Überzahl waren wir die bessere Mannschaft: Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Wir haben uns auf dieses Geduldsspiel eingelassen. Der Sieg ist verdient."

Der TSV Abtswind erlebte in Ingolstadt eine übernatürliche Erscheinung! "Dass wir aus der ersten Halbzeit lebend rauskommen, ist ein Wunder", gibt Co-Trainer Andreas Eisenmann ehrlich zu. Die Gastgeber hätten Chancen über Chancen gehabt. "Wir hätten auch mit einem 0:5 in die Kabine gehen können". Dort fanden die Verantwortlichen aber scheinbar die richtigen Worte. Denn: "Dann haben wir uns gut reingearbeitet. Am Ende ein verdienter Punkt deshalb. Aber auch ein glücklicher wegen der 1. Halbzeit." Diese Punkteteilung bedeutet für den FCI, dass der Aufstiegszug wohl abgefahren ist.

Der neben Feucht aufgrund des selbstbestimmten Rückzuges bereits länger feststehende Absteiger bekam am Feiertag gleich sechs Stück eingeschenkt. Herausgestellt werden muss dabei Cham-Youngster Konstantin Landstorfer (18), der in seinem zweiten Bayernliga-Spiel gleich einmal zwei Tore schoss. Andre Kleinknecht (Trainer, Donaustauf): "In der 1. Halbzeit haben wir mit der sehr jungen Truppe gut dagegen gehalten. Durch einen Konter und einem Standard liegen wir jedoch 0:2 hinten. Der Druck von Cham wurde in der zweiten Halbzeit größer und sie haben dann das Ergebnis, auch mit einigen frischen Kräften, in die Höhe geschraubt."

Auch wenn in Ingolstadt ein "Wunder" nötig war: Abtswind setzt seine starke Rückrunde fort.
Auch wenn in Ingolstadt ein "Wunder" nötig war: Abtswind setzt seine starke Rückrunde fort. – Foto: Jürgen Meyer

Aufrufe: 01.5.2024, 15:40 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor