2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
F: Rinke
F: Rinke

Schiedsrichter boykottieren Dornburg

Aus Angst: Kaum jemand will dort pfeifen +++ Auch Vereine verzichten auf die Duelle

Verlinkte Inhalte

Der Fußball-Landesverband FSA hat eine neue Baustelle: Aus Angst um die eigene Unversehrtheit wollen im Kreis Jerichower Land nur noch die wenigsten Schiedsrichter Partien des FC Ostelbien Dornburg pfeifen. Der Verein, der zahlreiche vom Verfassungsschutz beobachtete Rechtsextreme in seinen Reihen hat, verbreitete in den letzten Monaten offenbar so viel Angst und Schrecken unter Schiedsrichtern, Spielern und Vereinen, dass sich die Schiedsrichter jetzt zum Handeln gezwungen sahen. Auch vier Vereine wollen nicht zum Punktspiel gegen Dornburg antreten.
"Ich will nicht in meiner Freizeit um Leib und Gesundheit fürchten müssen", wird Michael Pieper, Vereinsvorstand des SV Eiche Redekin, in der Mitteldeutschen Zeitung zitiert. Pieper ist gleichzeitig Schiedsrichter und gehörte zu den ersten, die sich weigerten, Spiele des FC Ostelbien zu pfeifen.
Zwei frühere Beiträge zum Thema: Schlägerei nach Relegationsspiel
Null Toleranz nur ein Lippenbekenntnis?

Wie zahlreiche Medien in den vergangenen Monaten berichteten, falle Dornburg regelmäßig durch brutale Spielweise und ausländerfeindliche Aktionen auf dem Spielfeld auf. Die Schiedsrichter werden dabei verbal regelmäßig so sehr unter Druck gesetzt, dass sie sich offenbar gar nicht trauen, konsequent dagegen vorzugehen. Und immer schwebte auch der Vorwurf im Raum, dass sich Schiedsrichter und Vereine nicht ausreichend vom Verband geschützt fühlen.
Aus dem Landesverband ist derzeit zu hören, dass man sich intensiv mit dem Problem beschäftigt. Allerdings, so der Tenor, sei es in den Augen des Verbandes kontraproduktiv, zu früh über die laufenden Aktivitäten zu informieren. Offenbar werden Material und Zeugenaussagen gesammelt, um juristisch einen erfolgreichen Ausschluss des FC Ostelbien Dornburg aus dem Spielbetrieb und vom Landessportbund durchzusetzen.
Das Verfahren werde jedoch einige Monate dauern, auch ist damit zu rechnen, dass Dornburg in Berufung gehen wird und um seinen Platz im Spielbetrieb kämpfen wird. So lange werden die meisten Schiedsrichter weiter einen Bogen machen um den Skandalverein aus dem Jerichower Land. Ebenso wie vier Vereine, die namentlich derzeit bis auf Redekin noch nicht bekannt sind.
Aufrufe: 04.8.2015, 10:40 Uhr
Thomas RinkeAutor