2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Hitzig ging es in der vergangenen Saison beim Derby zwischen Forchheim und Eltersdorf zu. Archiv: Huber
Hitzig ging es in der vergangenen Saison beim Derby zwischen Forchheim und Eltersdorf zu. Archiv: Huber

Schafft der Jahn die Wende im Derby?

Vorschau 3. Spieltag: Forchheim trifft im "50:50-Spiel" auf den SC Eltersdorf +++ SV Seligenporten empfängt punkt- und torlosen Würzburger FV +++ SC Feucht muss nach Sand

Nein, Zeit zum Durchschnaufen bleibt den vier Bayernligisten aus dem mittelfränkischen Bezirk derzeit wirklich keine. Nach der Wasserschlacht von Frohnlach, die am Mittwochabend bereits nach 62 Minuten ihr vorzeitiges Ende fand, wartet mit dem Heimspiel gegen den Würzburger FV am Samstagnachmittag schon die nächste Aufgabe für den SV Seligenporten. Der SC Feucht hingegen reist mit positiven Erkenntnissen zu Mitaufsteiger FC Sand, wo der zweite Dreier eingefahren werden soll. Außerdem empfängt die SpVgg Jahn Forchheim nach zwei Niederlagen zum Auftakt den SC Eltersdorf zum Derby, der am Mittwoch Burglengenfeld in die Schranken wies.

SV Seligenporten - Würzburger FV (Sa 15:00)

Eltersdorf, Frohnlach, Würzburg. Was nach einer kurzweiligen Drei-Städte-Tour durch Bayern klingt, waren und sind in Wirklichkeit die Gegner des SV Seligenporten binnen nur sieben Tagen. Die Englische Woche, die für die Klosterer am vergangenen Samstagnachmittag mit einem 1:0-Heimerfolg über die Quecken begann und am Mittwochabend in der Wasserschlacht von Frohnlach, die nach 62 Minuten vorzeitig beendet wurde, weiterging, findet nun mit dem Heimspiel gegen den Würzburger FV ihr Ende. Doch zunächst einmal lässt SVS-Coach Serdal Gündogan den Blick zurück auf Mittwoch schweifen: "Wir hätten uns gewünscht, dass man sich etwas länger als nur fünf Minuten Zeit genommen hätte, um abzuwarten und dann zu entscheiden, ob eine Fortsetzung der Partie denkbar und möglich ist. Letztendlich aber müssen wir die Entscheidung des Schiedsrichters akzeptieren, die Sache abhaken und den Blick nach vorne richten." Denn dort in unmittelbarer Sichtweite erwartet den SVS mit dem Würzburger FV der zweite Gegner in gerade einmal 67 Stunden. Obwohl der WFV seine ersten beiden Saisonspiele mit 0:3 bei der SpVgg Weiden und mit 0:2 zuhause gegen den SV Alemannia Haibach verloren hat - bislang also noch punkt- und torlos ist-, warnt Gündogan davor, die Unterfranken zu unterschätzen: "Man darf nicht den Fehler machen, deren Saisonstart überzubewerten. Ein erstes Fazit kann man meistens eh erst nach zehn Spielen ziehen. Außerdem ist Würzburg eine sehr kampfstarke Mannschaft, gegen die es richtig zur Sache gehen wird. Und auch wenn sie bisher noch ohne Torerfolg sind, haben sie in der Vergangenheit gezeigt, dass sie in der Lage sind, sich über Konter blitzschnell nach vorne zu kombinieren."

Christ vor Rückkehr?

Gleichwohl vertraut der 37-Jährige aber auch auf die Stärken der eigenen Mannschaft: "Wenn es uns gelingt, an die Leistung in Frohnlach, die trotz der schwierigen Bedingungen über weite Strecken positiv war, anzuknüpfen, bin ich positiv und zuversichtlich gestimmt." Ob zum dritten Mal binnen nur einer Woche dieselbe Startelf auf dem Platz stehen oder dem einen oder anderen Akteur eine schöpferische Pause gegönnt wird, darauf will sich das SVS-Trainerduo - bestehend aus Florian Schlicker und Serdal Gündogan - noch nicht festlegen: "Natürlich beschäftigen wir uns mit dem Thema und machen uns Gedanken darüber, aber eine Entscheidung darüber ist noch nicht gefallen", so Gündogan. Einer, der sich nach seinem ausgestandenen Rückenproblemen, für eine Rückkehr ins Team anbieten würde, ist Marco Christ, Dreh- und Angelpunkt im SVS-Spiel. Definitiv noch nicht wieder im Kader stehen wird, ist Neuzugang Felix Hintersteiner, der nach wie vor an Knöchelproblemen laboriert. Vielleicht aber ist der 26-Jährige dafür in der nächsten Englischen Woche für die Klosterer, die bereits in knapp einer Woche beginnt, mit dabei. Dann lauten die Stationen: Regensburg (2.8.), Aubstadt (5.8.) und Bamberg (7.8.). Fabian Istel

Schiedsrichter: Markus Huber (Wurm.quick)

SpVgg Jahn Forchheim - SC Eltersdorf (Sa 15:00)

NN Forchheim:

In der neuen Bayernliga-Saison haben die Fußballer der SpVgg Jahn Forchheim noch keinen Punkt geholt. Nun steht am Samstag, 15 Uhr, das Derby gegen Eltersdorf an, einen selbsternannten Favoriten. Gelingt es dem Jahn, den Saisonstart nicht vollständig zu verpatzen?

„Man muss nach vorne schauen“, sagt der gegenübersitzende sportaffine Redakteurs-Kollege, zum Jahn befragt. Mit seinem Allgemeinplatz hat er Recht, nach zwei Niederlagen zum Auftakt kann die Saison für die Forchheimer nur noch besser werden. Erst das 2:3 gegen Eichstätt, dann das 0:2 gegen Erlenbach. Beim ersten Mal passte Jahn-Trainer Michael Hutzler zumindest zeitweise die Einstellung seines Teams nicht. Die stimmte gegen Erlenbach, spielerisch haperte es jedoch. Keine Torchance konnten die Forchheimer sich herausspielen. Flexibilität, Passgenauigkeit, Laufwege, die Feinabstimmung: der Jahn der Bayernliga-Saison 2015/16 sucht sie noch.

„Gute Jungs“

Nun steht das Derby an. „Wir sollten gewinnen, damit der Saisonstart nicht komplett verkorkst ist“, sagt Bastian Leikam. Der 31-Jährige kam zu Beginn der Saison von Ammerthal, spielte bis vor fünf Jahren aber noch in Eltersdorf. „Ich freue mich natürlich auf ein Wiedersehen“, sagt Leikam. Zwar ist wahrscheinlich keiner seiner früheren Mannschaftskollegen mehr dabei, doch aus dem Umfeld sind noch einige Gesichter bekannt. „Ich hatte eine schöne, eine erfolgreiche Zeit dort“, sagt Leikam. Ein familiäres Umfeld habe den SC immer ausgezeichnet, der Abwehrspieler erinnert sich gerne daran zurück.

In Forchheim ist er nach eigenen Worten gut aufgenommen worden. „Es sind natürlich viele neue Gesichter, aber eine gute Mischung, gute Jungs. Das Kicken macht Spaß.“ Noch hat es das harte Training nicht zugelassen, sich bei bei einem Mannschaftsabend näher kennenzulernen. Das soll am Samstagabend auf dem Annafest nachgeholt werden. „Umso wichtiger wäre es natürlich, das Derby erfolgreich zu bestreiten.“ Man solle aber auch nicht ungeduldig werden. „Die Grundvoraussetzungen sind da, der Erfolg wird kommen.“ Leikam will dafür seine Erfahrung einbringen. Er will sich jungen Spielern aufdrängen, sie könnten aber auf seine Unterstützung zählen.

„Umbruch braucht Zeit“

Der unaufgeregte Leikam liegt ziemlich genau auf einer Linie mit seinem Trainer. Erlenbach habe ihm bewusst gemacht, dass es fünf, zehn Spiele dauern könne, bis der nächste Schritt gemacht sei, sich das Team auch spielerisch gefunden habe. „Das ist die Realität.“ Wenn man erfahrene Spieler mit jungen oder Spielern aus unteren Klassen ersetze, könne man nicht gleich wieder um Platz zwei oder drei spielen. Das müsse klar sein. „Ein Umbruch braucht Zeit, und ich denke, die haben wir.“

Dem Trainer geht es nun vor allem um die Entwicklung. „Wenn wir gegen Eltersdorf punkten, dann gerne. Aber der nächste Schritt ist wichtiger.“ Der SC sei jeher Favorit gewesen. „Und heute sind wir einfach noch nicht soweit.“ Auf jeden Fall aber freut sich der Trainer auf das Match. Eltersdorf, zuletzt 4:1 gegen Burglengenfeld, will offensiv auftreten, ganz anders als Erlenbach. Druckvoll, aggressiv nach vorne will auch Hutzler weiter spielen lassen. „Ich habe weiterhin große Lust auf unser System. Ich bin froh, dass wir uns nicht wie Erlenbach hinten reinstellen.“ Wenn der Erfolg ausbleibt, wäre aber auch das vorstellbar. Aber erst mal einen Schritt nach dem anderen. Stefan Bergauer

Erlanger Nachrichten:

Am Samstag muss Bayernligist SC Eltersdorf zum Derby bei der SpVgg Jahn Forchheim antreten. Dieses dritte Spiel in der noch jungen Saison kann bereits ein Gradmesser für die Quecken sein, die auf jeden Fall in der Spitzengruppe mitspielen wollen. „Wir wollen an das gute Spiel und den Sieg gegen Burglengenfeld am vergangenen Mittwoch anknüpfen“, gibt der Quecken-Trainer Hendrik Baumgart die Marschroute vor. Ganz souverän habe sein Team da die drei Punkte eingefahren und an die 80 Prozent Spielanteile gehabt, sagt der Coach. Das wird sein Team auf dem Platz des Jahn so sicher nicht hinbekommen, denn die Gastgeber haben natürlich auch Ambitionen, möglichst weit oben zu landen. Momentan aber sind sie ganz unten, haben nämlich nach zwei Partien noch keinen Punkt, nur zwei Treffer erzielt, dafür aber fünf eingesteckt. „Da unten werden sie aber bestimmt nicht mehr lange stehen“, vermutet Baumgart und warnt davor, den Jahn zu unterschätzen. Einen großen personellen Umbruch hat es beim Gegner zwar gegeben, Baumgart aber geht davon aus, dass sich die Spielweise dadurch nicht ändern wird. Das muss Warnung genug sein, denn in der letzten Saison wurde in Forchheim 1:3 verloren, und zu Hause im Rückspiel gab es nur ein torloses Remis. Die Kicker aus Oberfranken waren in der Endabrechnung sogar Dritter, Eltersdorf rangierte vier Plätze dahinter. Baumgart wird sein Team wieder so offensiv aufstellen wie zuletzt gegen Burglengenfeld. „Diese Spielweise passt zu unserem Team“, sagt er, darum mache es keinen Sinn etwas zu ändern.

Den Quecken stehen soweit alle Mann zur Verfügung. Einzig Tobias Herzner ist noch immer verletzt, er wird wohl erst in einigen Wochen wieder fit sein. Dafür aber hat er ja nun mit seinem Zwillingsbruder Bastian einen guten Ersatz. Der hat nämlich schon zwei der bislang vier Eltersdorfer Tore erzielt. Obwohl die Zeichen für den SC Eltersdorf gut stehen, glaubt der Trainer, dass es kein Selbstläufer, sondern „ein 50:50-Spiel werden wird, in dem wir aber auf jeden Fall punkten wollen“. kds

Schiedsrichter: Johannes Hamper (Kat'reuth)

1. FC Sand - 1. SC Feucht (Sa 15:00)

Zwei Tage nach der unnötigen Heimpleite gegen den TSV Großbardorf haben die Feuchter den ersten Dämpfer der Saison bereits wieder verdaut. Schaut man auf die nackten Zahlen, weiß man auch warum. Auch wenn die Tabelle nach gerade mal zwei Spieltagen noch nicht allzu viel hergibt, ist der Sportclub aktuell der beste aller vier Bayernliga-Aufsteiger. Ein Sieg und eine Niederlage bedeuten momentan Platz zehn, so dass die Partie am Samstag (15 Uhr) bei Schlusslicht FC Sand schon ein wenig richtungsweisend werden könnte. Hoch oder runter? Sechs Punkte aus drei Spielen wären auf jeden Fall eine Ausbeute, mit der ein Liganeuling hochzufrieden sein könnte.

Wie gesagt, könnte! Konjunktiv! Denn der FC Sand will keinesfalls als Kanonenfutter der Bayernliga Nord enden und hat deshalb gestern kurzfristig personell noch einmal nachgelegt. Ausgerechnet vom Ligakonkurrenten TSV Großbardorf, der die Sander am ersten Spieltag mit 3:0 verkloppt hatte, wechselt nun Angreifer Pascal Stahl an den Main. Der 26-Jährige wäre am Samstag bereits spielberechtigt. Ob Stahl zum Einsatz kommt, entscheidet Trainer Bernd Eigner. Stahl hat am Freitag bereits die erste Trainingseinheit in Sand absolviert.

Heftige Verletzungsmisere

Aber selbst wenn der neue Stürmer gegen den SC auflaufen kann, ist der Notkauf angesichts der Sander Verletzungsmisere wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. 40 Tore fehlen dem FC aus der letzten Saison. Sands Sturm-Oldie Peter Heyer, der 20 Treffer beigesteuert hatte, steht nach seinem Schienbeinbruch vor dem Karriereende. Und Daniel Rinbergas, ebenfalls 20 Tore, fehlt mit einem Kreuzbandriss ebenfalls für unbestimmte Zeit.

Da auch weitere Schlüsselspieler derzeit verletzt passen müssen, ist Trainer Bernd Eigner von seiner famosen Aufstiegsmannschaft der vergangenen Saison, die mit stolzen 85 Punkten in der Endabrechnung auf Platz zwei hinter Don Bosco Bamberg (88) landete und dann locker durch die Relegation marschierte, aktuell nur ein Gerippe übrig geblieben.

Punkt fürs Selbstbewusstsein?

Besonders das starke Offensivspiel, das die Sander in der Landesliga Nord West noch so ausgezeichnet hatte, lahmt derzeit massiv.

Das belegen auch die Ergebnisse: So folgte dem 0:3 gegen Großbardorf ein weiters 0:3 gegen Bayern Hof. In der aktuellen Besetzung scheint die Bayernliga für die Untefranken einfach eine Nummer zu groß. Körperlich und spielerisch kann die Eigner-Truppe (noch) nicht mithalten.

Feuchts Trainer Mösle lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken, denn die Konstellation macht die Partie für ihn und seine Truppe zu einer höchst brenzligen. „Sand steht jetzt schon ein wenig mit dem Rücken zur Wand“, unkt Mösle und zieht den Vergleich mit dem berühmten angeschlagenen Boxer heran: „Die sind die gefährlichsten!“ Für Sand dagegen ist das Aufsteiger-Duell die große Chance, das erste Erfolgserlebnis einzufahren. Fürs angeschlagene Selbstbewusstsein wäre laut FC-Trainer Eigner ein Punkt oder mehr enorm wichtig.

Sein Gegenüber hat dagegen trotz der Niederlage gegen die „Gallier“ nur wenig Grund etwas zu ändern. Einzig Martin Kirbach könnte diesmal von Anfang an in die Startformation rücken.

Vielmehr fordert Mösle von seinen Jungs nun, spielerisch den nächsten Schritt zu machen. Hinten stehen die Feuchter zwar hervorragend, doch nach vorne agierten sie bislang noch zu bieder. Mösles Ansage lautet deshalb: „Wir müssen aus dem Mittelfeld das Spiel besser in die Spitze tragen – und das ohne lange Bälle. Denn wenn ich mangelhaft in die Spitze spiele, werde ich auch keine Tore schießen.“ Und dann natürlich auch nicht gewinnen... kk

Schiedsrichter: Sebastian Wieber (Ramsthal)

Aufrufe: 024.7.2015, 15:21 Uhr
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